Glaubenszeugnis
Wie die 100-Jährigen in Japan: Lebenssinn finden

Gemeinsam mit ihrem Mann geht Christiane Heinz glücklich durchs Leben. | Foto: privat
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Christiane Heinz ist seit mehr als 50 Jahren glücklich verheiratet. Ihr Mann, so die 72-Jährige, ist eine ihrer Antworten auf die Frage nach dem Lebenssinn. Mit ihm teilt sie ihren Glauben.

Das hätte kein Mensch geglaubt“, sagt Christiane Heinz und lacht, „dass mir das Leben in der Pension so gut gefällt.“ Vierzig Jahre lang ist Christiane „mit ganz großer Leidenschaft“ Lehrerin für Geschichte und Geographie am Gymnasium der Dominikanerinnen in Wien Hacking. Es ist ihr Traumberuf, sagt die Wienerin. Und doch: Nach vier Jahrzehnten beendet sie den Schuldienst ohne Wehmut und startet in einen neuen Lebensabschnitt. Mit Neugierde und Freude. Und inspiriert von der Lebensweise japanischer Inselbewohner, über die sie in einer Zeitschrift gelesen hat. „Die Menschen auf dieser Insel werden alle sehr alt, an die hundert Jahre. Jeder dort hat seinen Lebenssinn gefunden. Als ich das gelesen habe, dachte ich: Ja, das ist es! In den verschiedenen Abschnitten des Lebens hatte und habe auch ich meinen Lebenssinn.“ Es sind Fragen wie „Was trägt mich? Was begleitet mich?“ über die die 72-Jährige nachdenkt und auf die sie ihre ganz persönlichen Antworten gefunden hat.

Eine dieser Antworten lautet: „Mein Mann!“ Mit ihrem Mann ist Christiane seit 51 Jahren verheiratet. Glücklich, betont sie. „Wir haben eine gute Ehe. Und es wird immer schöner. Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, wie sehr er uns alle liebt.“ Christiane schwärmt. Und fasst gleichzeitig nüchtern das Geheimnis ihrer Ehe zusammen: „Wir haben ein enormes Glück, weil wir so gut zusammenpassen. Wir haben aber auch immer an unserer Ehe gearbeitet. Und wir haben immer geredet“, sagt Christiane und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Mein Mann etwas weniger gern als ich.“

Nicht alles rosarot und himmelblau

Mit dem gemeinsamen Glauben haben Christiane und ihr Mann ein Fundament, auf dem sie fest stehen können. Auch dann, wenn nicht immer alles „rosarot und himmelblau“ ist. Denn auch wenn Christiane von großen Schicksalsschlägen verschont geblieben ist, Krisen hat es auch gegeben. Und schwierige Zeiten. So wie während der Pandemie, die ihr zum Teil ziemlich zugesetzt hat. Vor allem, weil sie ihre Familie lange nicht treffen konnte. „Wir haben unsere Kinder und Enkelkinder nicht gesehen, und wenn dann nur aus der Ferne.“ Was ihr geholfen hat: Das annehmen, was ist. Dankbar sein. Gott vertrauen. „Ich habe mich gefragt, wie wir jetzt mit dieser Herausforderung umgehen. Und Gott sei Dank konnten mein Mann und ich in dieser schwierigen Situation Kraft schöpfen, weil wir einander und weil wir unseren Glauben haben.“ Wie tragfähig ihr Glaube ist, merkt Christiane auf Begräbnissen. So traurig der Verlust eines lieben Menschen ist: „Mit dem Glauben ist so eine Hoffnung da!“

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Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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