Wr. Kirchenzeitung im Rückspiegel - Mitte Mai
Gelungenes "Experimente" Jugendmesse 1982 und Abschied von Dompropst Prälat Wagner 1972

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Heute sind schwungvoll gestaltete Jugendgottesdienste keine Seltenheit mehr - vor 40 Jahren aber war es "ein Experiment", das die Jugendkapläne Schüller und Pichlbauer da im Stephansdom vorbereiteten. So kam es für Kardinal König und die Weihbischöfe Kuntner und Krätzl zu einer "faszinierenden Begegnung mit der Jugend der Erzdiözese". Viele weitere sollten folgen! - Allerdings musste sich die Diözese auch von einer der bedeutendsten Priesterpersönlichkeiten der Nachkriegszeit verabschieden. Dompropst Prälat Josef WAGNER leitete vor und während des 2. Weltkriegs die Ordinalriatskanzlei und war in zahlreiche Verhandlungen mit dem NS-Regime eingebunden. Nach 1945 übernahm er die Leitung des Bauamtes der Erzdiözese Wien. Dank seiner Initiative wurden in den Nachkriegsjahren zahlreiche Kirchen errichtet oder nach den Zerstörungen wieder aufgebaut. Und "Kinder nicht erlaubt" hieß es noch vor 100 Jahren bei der Einladung zu den Bittprozessionen in St. Stephan.

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Vor 100 Jahren

"KINDER NICHT ERLAUBT!" Am 21. Mai 1922 wurden die erwachsenen Katholiken der Inneren Stadt vor Christi Himmelfahrt jeweils um 7 Uhr früh zur Bittprozession bei St. Stephan eingeladen. Am Montag zog man zur Dominikanerkirche, am Dienstag zur Franziskanerkirche und am Mittwoch in die Redemptoristenkirche Maria Stiegen. – Weiters wurde über den „Ersten Kirchenblatt­abend“ berichtet, der vorbereitet von der Studentenkongregation an der Votivkirche in gemütlicher Runde in der Gastwirtschaft Hütter stattfand.


Vor 75 Jahren

Am 18. Mai 1947 würdigte das Kirchenblatt den Oberhirten der Nachbardiözese St. Pölten, Bischof MICHAEL MEMELAUER anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums und seiner Bischofsweihe vor 20 Jahren. – Weiters wurde an den Aufruf der Gottesmutter in Fatima zu Gebet und Buße vor 30 Jahren erinnert.

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Vor 50 Jahren

Am 21. Mai 1972 musste die Kirchenzeitung den Tod von DOMPROPST PRÄLAT JOSEF WAGNER, einem der bekanntesten Priesterpersönlichkeiten Österreichs, am 11. Mai im 87. Lebensjahr vermelden.
1885 in Schönfeld an der Wild im Waldviertel geboren, wurde Josef Wagner 1908 zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplansjahren in Aspang am Wechsel be­rief ihn Kardinal Gruscha 1910 zu seinem Zeremoniär, was er später auch unter den Kardinälen Nagl und Piffl blieb. 1917 ernannte ihn Kardinal Piffl zum Erzbischöflichen Sekretär. 1926 wurde Josef Wagner ins Wiener Domkapitel berufen. Von 1929 bis 1949 leitete er die Ordinariatskanzlei. ln dieser Zeit erwarb er sich große Verdienste um den Ausbau der pfarrlichen Organisation der Erzdiözese, aber auch um die Caritasarbeit und um die Förderung christlicher Kunst. Gleichzeitig fiel ihm die verantwortungsvolle und schwierige Aufgabe zu, mit den nationalsozialistischen Gaubehörden und der Gestapo über kirchliche Angelegenheiten zu verhandeln.
Nach 1945 übernahm Prälat Wagner die Leitung des Bauamtes der Erzdiözese Wien. Dank seiner Initiative wurden in den Nachkriegsjahren zahlreiche Kirchen errichtet oder nach den Zerstörungen wieder aufgebaut. Seit 1952 war er Dompropst von St. Stephan und somit ranghöchstes Mitglied des Wiener Domkapitels.

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Vor 40 Jahren

GELUNGENES EXPERIMENT: Am 16. Mai 1982 berichtete wir von einer beeindruckenden Jugendmesse im Stephansdom, zu der Kardinal KÖNIG 2.000 Jugendliche samt anschließender Agape im Palais eingeladen hatte. Vorbereitete hatten dieses „Experiment“ die Jugendkapläne Helmut SCHÜLLER und Karl PICHLBAUER. In seiner Predigt warnte Weihbischof Krätzl die Jugendlichen u.a. vor dem Slogan "Jesus ja, - Kirche nein", denn ohne die Tradition der Kirche würde die Jugend die Heilige Schrift nicht kennen.

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Weiters segnete Kardinal KÖNIG die neuen Sportanlagen im Sacre Coeur Pressbaum. Mit einem Kostenaufwand von 35 Mio. Schilling wurden damals eine Dreifachsporthalle und verscheidene Sportanlagen im Freien errichtete, die außerhalb der Schulzeit auch an verschiedene Vereine, insbesondere für Tennis, vermietet werden können.

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Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete ein Bericht über die 250jährigen Pfarrjubiläen der Pfarren Neulerchenfeld, Kaltenleutgeben und Pitten. In letzterem Fall ein interessanter Rückblick auf fast 1.000 Jahre christliches Leben in der Buckligen Welt.


Vor 30 Jahren

BISCHOFSPALAIS IN FLAMMEN: Am 17. Mai 1992 berichtete die Kirchenzeitung von schweren Kämpfen in Bosnien-Herzegowina. Beim Beschuss durch serbische Truppen seien das katholische Bischofspalais in Sarajewo in Flammen aufgegangen sowie die Kathedrale, das Franziskanerkloster und mehrere Schulen, Krankenhäuser und Studentenheime schwer beschädigt worden.


Vor 25 Jahren

Am 18. Mai 1997 (Pfingsten) feierte die Katholische Frauenbewegung der ED-Wien ihr 50-jähriges Bestehen, wir berichteten von der Libanonreise des Papstes und davon, dass sich Radio Maria nun um eine Sendefrequenz in Österreich bemüht.

Autor:

Wolfgang Linhart aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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