Spannende Erkenntnisse und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Lehrlingen
Jugendliche haben den Wert von Familie und Freundschaften neu schätzen gelernt

Hat sich durch die Corona-Pandemie etwas an der Situation der Jugendlichen verändert? Ein Aktionsbündnis ist der Frage im Rahmen eines Filmprojektes auf den Grund gegangen. Im Bild eine der ausgestellten Bildarbeiten.      | Foto: Pernsteiner
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  • Hat sich durch die Corona-Pandemie etwas an der Situation der Jugendlichen verändert? Ein Aktionsbündnis ist der Frage im Rahmen eines Filmprojektes auf den Grund gegangen. Im Bild eine der ausgestellten Bildarbeiten.
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„Was, wenn Du fällst?“ nennt sich ein Aktionsbündnis, das arbeitslosen Jugendlichen eine Stimme gibt. Eine Ausstellung mit Videoclips zeigt Jugendliche, die in Pandemiezeiten auf Arbeitssuche sind.

Wie schaut es aktuell in Sachen Jugendarbeitslosigkeit in Tirol aus?
Sandra Pichler:
Mit März 2021 gab es österreichweit 33.396 arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren (Anm. -41,7% im Vergleich zum Vorjahr), davon 3.313 in Tirol. Tirol steht aktuell vergleichsweise gut da.

Sie haben mit Jugendlichen Filme gedreht, in denen sie aus ihrem Leben erzählen. Warum?
Pichler:

Wir wollten mit Jugendlichen in Verbindung treten, die es etwa aufgrund von Arbeitslosigkeit zur Zeit schwer haben. Unser Anliegen war, ihnen eine Stimme zu geben und die Brisanz des Themas aufzuzeigen.

Und was ist dabei herausgekommen?
Pichler:
Zehn Jugendliche haben mitgemacht. Beeindruckend war für mich, wie offen sie über ihr Leben gesprochen haben. Mit jedem haben wir zwei Stunden gesprochen und sie auf das Interview vobereitet – damit sie ein Gespür für die Frage bekommen: Hat sich durch die Corona-Pandemie etwas an der Situation der Jugendlichen verändert? Schön zu sehen war, wie ernst genommen sich die Jugendlichen gefühlt haben.

Welchen Eindruck haben die Geschichten der Jugendlichen bei Ihnen hinterlassen?
Pichler:
Jugendliche haben etwa im Umgang mit der Pandemie ihre je eigene Geschichte. Nach meinem Eindruck kann man nicht von einer verlorenen Generation reden. Natürlich haben sie Zeit verloren – beim Ausgehen, beim Besuch kultureller Veranstaltungen, usw. Aber es ist erstaunlich, wie viel die Jugendlichen dennoch für ihr Leben lernen und für sich mitnehmen konnten. Viele Jugendliche haben sich mit den Fragen befasst: Was zählt in meinem Leben wirklich? Worauf kommt es mir an? Wer bin ich und wo will ich hin?
Ich glaube, Jugendliche haben den Wert von Freundschaften und Familien neu schätzen gelernt.

Das klingt ja sehr optimistisch.
Pichler:
Ich möchte die Folgen der Pandemie überhaupt nicht kleinreden. Aber es gibt eben auch die andere Seite. Eine Jugendliche zum Beispiel hat erzählt, wie sehr sie in Zeiten des Lockdown die Schönheit der Natur kennengelernt hat. Und dass sie aufgrund dessen ihre Berufswahl als Gärtnerin treffen konnte. Und eine andere meinte, dass sie erst in der Distanz und aufgrund der strengen Besuchsbestimmungen erfahren hat, wie wertvoll ihr die Beziehung zu den Eltern ist.


Was, wenn Du fällst?
Viele Partner. „Was, wenn Du fällst?“ ist ein Aktionsbündnis von Katholische Jugend, youngCaritas Tirol, Haus der Begegnung, Plattform offener Jugendarbeit Tirol, Dekanatsjugend Innsbruck und Österreichischer Gewerkschaftsbund Tirol in Kooperation mit „Werkstart“ und „Tafie“ sowie dem Filmemacher Julian Pernsteiner. Die Aktion findet anlässlich des Tages der Arbeitslosen am 30. April statt.
Infos: sandra.pichler@dibk.at
Ausstellung. Fotos der Aktion und Videoclips sind von Freitag, 30. April, bis Donnerstag, 13. Mai, im Mariahilfpark Innsbruck zu besichtigen. Diese können auch über einen QR-Code an den Plakaten abgerufen werden.
Fotos und Videoclips. Die Fotos sind zu sehen ab 30. April unter https://www.youtube.com/user/KJInnsbruck

Hat sich durch die Corona-Pandemie etwas an der Situation der Jugendlichen verändert? Ein Aktionsbündnis ist der Frage im Rahmen eines Filmprojektes auf den Grund gegangen. Im Bild eine der ausgestellten Bildarbeiten.      | Foto: Pernsteiner
Sandra Pichler (31) ist Pädagogin und Fachreferentin für „Jugend in der Arbeitswelt“ der Katholischen Jugend.
 | Foto: pichler
Autor:

Gilbert Rosenkranz aus Tirol | TIROLER Sonntag

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