Franziskanerinnen
„Ihr werdet fehlen!“

Zum Abschiedsfoto coronagerecht aufgestellt: VS-Direktorin Elisabeth Scheider-Brandauer, Sr. Valeria Hartmair, Sr. Wilburgis Demal, Sr. Mira Priewasser, WB Hansjörg Hofer, Sr. Generaloberin Angelika Garstenauer, Sr. Brigitte Eckerstorfer, Sr. Johanna Pobitzer, Sr. Renée Kiffe, Sr. Christiane Heinz, BAfEB-Direktor Johannes Gruchman (v. l.) | Foto: eds/kso
  • Zum Abschiedsfoto coronagerecht aufgestellt: VS-Direktorin Elisabeth Scheider-Brandauer, Sr. Valeria Hartmair, Sr. Wilburgis Demal, Sr. Mira Priewasser, WB Hansjörg Hofer, Sr. Generaloberin Angelika Garstenauer, Sr. Brigitte Eckerstorfer, Sr. Johanna Pobitzer, Sr. Renée Kiffe, Sr. Christiane Heinz, BAfEB-Direktor Johannes Gruchman (v. l.)
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Die Franziskanerinnen von Vöcklabruck verlassen Salzburg Ende Juli endgültig. Wie es mit Volks- und Kindergartenschule (BAfEP) weitergeht, ist ungewiss.

„Es fällt mir schwer von hier wegzugehen“, sagt Schwester Mira beim Abschiedsfest der Franziskanerinnen vergangene Woche. Nach 135 Jahren schließen die Vöcklabrucker Schwestern ihren Ordensstandort in Salzburg. Dann übersiedelt sie mit ihren Mitschwestern in das Mutterhaus nach Vöcklabruck. Hauptgründe dafür sind die Überalterung der geistlichen Schwestern und der Mangel an Ordensnachwuchs. Schon seit geraumer Zeit ist keine Franziskanerin in Salzburg mehr als Pädagogin oder in der Verwaltung tätig. Nun möchte die Gemeinschaft auf dem Gelände Wohnungen bauen. Die Mieteinnahmen braucht der Orden für die Alterssicherung. Im Jänner hatte die Erzdiözese Salzburg angeboten das Gelände zu kaufen, um dort weiterhin die Volksschule und die Bildungsanstalt für Elementarpädagogik halten zu können. Das wurde aber abgelehnt.

Dankbarkeit und Trauer

Für Sr. Mira ist es ein schmerzhafter Weggang. Die Erinnerungen an vergangene Jahre zaubern der 85-jährigen Franziskanerin jedoch ein Lächeln ins Gesicht. „Besonders gerne denke ich an die vielen Weihnachtsfeiern und die Ausflüge mit den Lehrern und Schülern. Mir hat das ganze Leben hier so viel gegeben.“ Mehr als sechs Jahrzehnte wirkte die Geistliche an beiden Schulen als Hausmeisterin. Für viele war sie die gute Seele auf dem Schulgelände in der Schwarzstraße. Ein letztes Mal feiert sie nun gemeinsam mit ihren Mitschwestern, Lehrern und den beiden Direktoren Gottesdienst im Innenhof der beiden Schulen. Trauer, Unverständnis, aber auch Dankbarkeit liegen in der Luft. „Ihr werdet fehlen“, sagt Weihbischof Hansjörg Hofer in seiner Predigt und ruft das segensreiche Wirken der geistlichen Schwestern in Erinnerung. „Ihr habt versucht, hinzuhören, auszugleichen, zu trösten, Mut zuzusprechen. Ihr seid vielen Kindern und Eltern Wegbegleiter und Stütze gewesen. Zweifelsohne habt ihr dadurch ein kräftiges Zeichen der Liebe gesetzt.“ Drei Reihen hinter Schwester Mira hat Volksschuldirektorin Elisabeth Schneider-Brandauer Platz genommen. Auch für sie heißt es Abschied nehmen. Die 58-jährige Pädagogin wechselt in die Diözese Klagenfurt und übernimmt die Leitung des Seelsorgeamtes. „Für mich ist es nun ein guter Moment zu gehen. Ich gehe mit Rückenwind, Ermutigung aber auch mit einem großen Abschiedsschmerz“, sagt Schneider-Brandauer.

Noch ist ungeklärt, wie es mit Volksschule und BAfEB weitergehen wird. Die Franziskanerinnen werden die Trägerschaft mit Ende des Schuljahrs 2024/25 aufgeben. Stadt und Land wollen beide Schulen in der Stadt Salzburg halten. Ob sie in kirchlicher oder öffentlicher Trägerschaft weiterbestehen, wird derzeit verhandelt.

Am Ende seiner Predigt ermunterte Weihbischof Hofer alle Anwesenden mutig nach vorne zu blicken und auf Gottes spürbare Wegbegleitung und Segen zu vertrauen – so wie in einem berühmten Kirchenlied beschrieben: „Wer glaubt ist nie allein! Du, Herr, wirst mit uns sein mit deiner Kraft, die Leben schafft. Wer glaubt ist nie allein.“
Kurt Sonneck

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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