Tag des Ehrenamtes
Unverzichtbar – das freiwillige Engagement vieler

Daniela Gassner (l.) nimmt sich immer eine Woche Urlaub, um mit den Jungschar­kindern der Pfarre Gföhl auf Lager­woche gehen zu können. | Foto: zVg
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  • Daniela Gassner (l.) nimmt sich immer eine Woche Urlaub, um mit den Jungschar­kindern der Pfarre Gföhl auf Lager­woche gehen zu können.
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Am 5. Dezember wird der „Internationalen Tag des Ehrenamtes“ begangen. In Österreich hat das Ehrenamt schon seit jeher einen wichtigen Stellenwert – vor allem in der Kirche. Tausende Menschen engagieren sich in den Einrichtungen der Diözese St. Pölten und in den Pfarren ehrenamtlich. „Kirche bunt“ stellt exemplarisch einige von ihnen vor.

Der „Internationale Tag des Ehrenamtes“ wurde 1985 von den Vereinten Nationen beschlossen und wird seither jährlich am 5. Dezember weltweit begangen. Auf diese Weise will man sich bei den Menschen, die einen freiwilligen Beitrag in der Gesellschaft leisten, bedanken und auch deren Notwendigkeit ins Bewusstsein rufen, um weitere Helfer zu gewinnen. Denn: In vielen Ländern weltweit engagieren sich Menschen unbezahlt – vieles würde ohne die ehrenamtlich Tätigen nicht funktionieren. So auch in Österreich: Man denke an die Freiwillige Feuerwehr, an die Rettungsdienste wie das Rote Kreuz oder den Samariterbund und die zahlreichen anderen ehrenamtlichen Hilfs­oganisationen, Vereine und Einrichtungen. Nach statistischen Daten sind rund 3,5 Millionen Menschen in Öster­reich ehrenamtlich tätig.

Ehrenamt in der Kirche

Eine wichtige und gewichtige Rolle nimmt die katholische Kirche ein. Allein in Niederösterreich sind tausende Menschen in verschiedensten Bereichen in den Pfarren und in den kirchlichen Einrichtungen der Diözese St. Pölten engagiert. Angefangen von den vielen Frauen und Männern, die treu und verlässlich darauf achten, dass in der Kirche alles funktioniert, sauber und geschmückt ist, über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit, im katholischen Bildungswerk und in der Pfarrcaritas bis hin zu den Vorbetern, Minis­t­ranten oder Pfarrgemeinde- oder Pfarrkirchenräten. Es würde den Rahmen sprengen, alle hier aufzuzählen.

Wirken im Verborgenen

Oft genug sind es Menschen, die „im Verborgenen“ verlässlich ihre Aufgaben erledigen. Wie Engelbert Raab aus der Pfarre Amstetten-Herz Jesu: Seit vielen Jahren engagiert er sich in vielen Bereichen in der Pfarre. Wichtige Projekte waren, als das „Seniorenheim“ des Ordens nach Amstetten kam, da arbeitete der Pensionist beinahe täglich im Pfarrzentrum. Eine besondere Herausforderung war auch eine Beleuchtung für den hohen Kirchturm, damit die Kirchturmbläser zu Ostern oder Weihnachten nicht im Dunklen hinaufklettern müssen. Immer findet er einen Raum, wo es etwas zu richten gilt. Herr Raab betont: „Ich bin nur einer von 200 ehrenamtlichen Mitarbeitern in unserer Pfarre, denen Dank gebührt.“ Auch seine Frau Anna steht hinter seinem Engagement. Auch sie wirkt seit Jahrzehnten mit: als Jungscharlagerköchin oder im Fünfer-Team der Blumenschmücker.
Als „Pfarrmanager von Roggendorf“ wird Reinhard Winhofer gerne beschrieben. Viele Fäden laufen bei ihm zusammen. Der 58-jährige Buchhalter macht diese Tätigkeit mit Freude, es sei auch eine Abwechslung zum stressigen Beruf. Seit Jahren übernimmt er das Verwalten sämtlicher Bücher und Verträge, wie etwa der Matriken, das Gedenkbuch oder die Pachtverträge von Grundstücken. Zuletzt konnte die längst geplante Außensanierung der Pfarrkirche realisiert werden, „welche nur durch Spenden aus der Ortsbevölkerung finanziert werden konnte“, freut sich Reinhard Winhofer über den großen Zusammenhalt in der Pfarre mit ihren rund 280 Katholiken.

Helfen in der Freizeit und im Urlaub

Die Ehrenamtlichen wirken in ihrer Freizeit und nicht wenige „spenden“ alljährlich sogar einen Teil ihrer Urlaubszeit für ihr Engagement. So wie Daniela Gassner. Sie nimmt sich immer eine Woche Urlaub, um beim Jungscharlager der Pfarre Gföhl dabei sein zu können. Die 23-Jährige bautechnische Zeichnerin machte eine „typische Jungscharkarriere“: Als Kind war sie selbst Mitglied bei der Katholischen Jungschar, später wurde sie eine der hauptverantwortlichen Leiterinnen. Die Gföhler Jungschar zählt zu den größten im Diözesangebiet. So sind auf dem Lager immer mehr als 60 Kinder dabei. Ihr gefalle der Spaß, die Gemeinschaft und der Zusammenhalt. Immer sei jemand da, der mithilft. Neben Spielen und Basteln wolle man „auch das Religiöse reinbringen – aber mit Pepp“.

„Ich bin für so vieles in meinem Leben dankbar, auch wenn nicht immer alles leicht war. Aber ich will etwas zurückgeben“,

Voll motiviert ist auch Maria Schörghofer von der Pfarre Waidhofen an der Ybbs. Seit Jahren ist sie im Pfarrgemeinderat tätig. Dort ist sie für die Pfarrcaritas zuständig und bringt sich voll ein – von der Organisation eines Tages für die Senioren über die Elisabethsammlung, den Pfarrcafé bis hin zur Verkaufsaktion selbstgebackener Kekse zugunsten hilfsbedürftiger Menschen. „Ich bin für so vieles in meinem Leben dankbar, auch wenn nicht immer alles leicht war. Aber ich will etwas zurückgeben“, begründet die Pensionistin ihr Ehrenamt. Sie habe großes Gottvertrauen und von ihrem christlichen Verständnis her war ihr immer klar, dass sie sich in der Pension in der Pfarre und für die Menschen engagieren wolle.

Auch Johanna Grünstäudl von der Pfarre Stift Zwettl setzt sich in der Pfarrcaritas ein. Zu ihrem Aufgabengebiet gehören soziale Initiativen, wie kürzlich die „Schuhschachtel“-Aktion, genauso dazu, wie der Besuch alter, kranker und/oder einsamer Menschen. Sie freue sich, wenn sie Freude bereiten kann, sagt Johanna Grünstäudl. „Es kommt so viel Dankbarkeit zurück und ich habe das Gefühl, dass ich etwas Sinnvolles mache.“

Viel Sinn sieht auch Sonja Holzhauser in ihrem Engagement als Pfarrgemeinderätin in der Pfarre Stattersdorf-Harland. Wie so viele andere Ehrenamtliche in der Pfarre war und ist Frau Holzhauser auf vielfältige Weise in der Pfarre tätig: Als Mitglied im Kirchenchor, im Pfarrbriefteam und früher in der Begleitung ihrer Kinder als Tischmutter bei der Erstkommunion- oder bei der Firmvorbereitung. „Mein Mann ist nicht gläubig, aber mir ist der Glaube wichtig und das will ich auch zeigen“, sagt Sonja Holzhauser. Sie schätze an ihrem Engagement vor allem die Gemeinschaft, die in der Pfarre gelebt wird, betont Holzhauser, die nicht nur im PGR-Vorstand ist, sondern auch im Pastoralrat der Diözese.

Dankbar für die Gemeinschaft

Walter Denk ist seit 40 Jahren in der Pfarre Altlengbach im Pfarrgemeinderat und Pfarrkirchenrat tätig. „Als Christ sehe ich die Verpflichtung, dass man seine Talente, die man geschenkt bekommen hat, zur Verfügung stellen und etwas zurückgeben muss“, sagt Denk, der für den PGR immer wieder angefragt wurde und sich in den „Gremien beheimatet fühlt“. Es erfülle ihn mit Freude, „was man in der Pfarre alles bewirken kann und was zum Wohle aller gelungen ist“, sagt er mit Verweis u. a. auf die Sanierung der Kirchen in Altlengbach und Neustift-Innermanzing. Wie so viele andere ist Denk in vielfacher Weise in der Pfarre eingebunden – etwa als Vorbeter, als Leiter des Katholischen Bildungswerkes oder bei der Organisation von Pfarrfesten. „In der Pfarre hat jeder seine Chance, jeder kann sich einbringen und jeder wird gebraucht“, betont Denk und sagt: „Wir haben hier ein gutes Team und ich bin dankbar für die schöne Gemeinschaft.“ SP/WZ

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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