Zwischenzeiten - Gedanken von Sr. Silke Mallmann CPS
Gehen wir auf Reisen

Foto: pixabay.com/andrenikon45

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Während des Lockdowns war unser Bewegungsradius schon sehr eingeschränkt. Wen wundert es, wenn alle sich nun nach Urlaub sehnen! In Bewegung kommen, Neues sehen und erfahren, neue Menschen kennenlernen, dafür machen wir uns auf den Weg. Wie der Urlaub sind auch Zwischenzeiten oft mit Ortswechseln verbunden: Der Wechsel des Arbeitsplatzes mit einem neuen Büro, der Wechsel an eine Universität mit der Einrichtung einer neuen Wohnung, der Einzug ins Altersheim mit dem Loslassen von geliebten Dingen. Ein Franziskanerpater sagte, er habe sich stets bemüht, sich nicht zu sehr zu verorten, sein Herz nicht an einen bestimmten Ort zu hängen. Das habe ihm die Freiheit gegeben, sich je neu auf die Menschen und auf neue Situationen einzulassen. Jesus selbst hat von sich gesagt, er habe keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen könne (Lk 9,58). Diese Lebenshaltung Jesu, das äußerliche Nicht-Verortet-Sein, ist jedoch nur demjenigen möglich, der in einem Lebensideal, einer Vision, einem Glauben fest verortet ist. Jesus war verortet in Gott, seinem Vater. Während des Lockdowns haben wir unsere Lebensorte neu kennengelernt, manchmal bis in die letzten Winkel der Küchenkasteln. Viel Energie ist in Putzen, Renovieren, Neu-Gestalten investiert worden. Trotzdem bleibt die Frage: Wo bin ich innerlich zutiefst verortet? In wem oder was wurzele ich so tief, dass ich in Krisen gehalten bin? Vielleicht motiviert uns der Lockdown ja auch, uns auf die Reise zu diesem inneren Ort zu machen, an dem wir DEN treffen, der der tiefste Grund aller unserer Freiheit ist. Ich denke, das wird eine spannende Reise – viel Spaß, und bleiben Sie gesund dabei!

Autor:

Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag

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