500.000 Euro-Spende
Kardinal Marx stiftet Privatvermögen für Missbrauchsopfer

Kardinal Reinhard Marx. 
 | Foto: Wolfgang Roucka / Wikimedia / CC 3.0
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Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx gründet eine Stiftung für Betroffene sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Er habe sich entschlossen, dafür „den allergrößten Teil“ seines Privatvermögens aufzuwenden, insgesamt 500.000 Euro, erklärte Marx.

Die Stiftung soll laut Satzung einen Beitrag zur „Selbstermächtigung“ der Betroffenen leisten.Den Vorsitz des Stiftungsbeirats, dem auch ein Betroffener angehören wird, übernimmt laut Mitteilung der Erzdiözese München der frühere Generalvikar Peter Beer, der seit einigen Monaten am Zentrum für Kinderschutz (CCP) der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom arbeitet. Das Geld stammt laut Kardinal Marx aus seinen Bezügen, die er in den vergangenen Jahrzehnten für seine Tätigkeiten als Institutsdirektor, Professor und Bischof erhalten hat. Marx sagte, er hoffe, dass sich andere mit ihren finanziellen Mitteln und Ideen der Initiative anschlössen.
„Sexueller Missbrauch im Verantwortungsbereich der Kirche ist ein Verbrechen“, so der Kardinal. „Das System Kirche als Ganzes ist hier schuldig geworden. Die Einsicht in diese Wahrheit hat lange gebraucht und dauert noch an. Auch für mich selbst hat es einer Lerngeschichte bedurft, um das Ausmaß und den Umfang von Missbrauch in der Kirche wahrzunehmen und zu erkennen.“ Umso mehr sei es ihm ein Anliegen als Kardinal und Erzbischof, aber auch als Privatperson, „alles mir Mögliche zu tun, um Missbrauch zu bekämpfen und aufzuarbeiten“.

„Geld kann keine Wunden heilen, aber...“ Die Stiftung solle das Engagement der Kirche für Prävention, Aufarbeitung und Anerkennung des Leids ergänzen, so Marx. „Mir ist klar: Geld kann keine Wunden heilen; aber es kann dazu beitragen, dass Bedingungen geschaffen werden, die Heilungs- und Wandlungsprozesse ermöglichen.“ Menschen seien im Raum der Kirche beschädigt worden und hätten dadurch ihren Glauben verloren. Es gehe mit der Stiftung auch um eine Hilfestellung dafür, ihn vielleicht wiederzufinden. KAP

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Redaktion martinus aus Burgenland | martinus

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