Muttertag
Mit Hilfe geht‘s leichter

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Blumen und Frühstück ans Bett. Das ist der Klassiker unter den Muttertagsgeschenken. Diese einmalige Wertschätzung ist nett. „Im Alltag brauchen Mamas allerdings etwas anderes“, weiß Johanna Schweighofer. Sie leitet Calimero, das Caritas-Freiwilligenprojekt für wachsende Familien. Corona stoppte diesen Einsatz – bald geht es wieder los.

Das Prinzip von Calimero ist simpel, dafür umso wirksamer: Freiwillige gehen in den ersten zwei Jahren nach Geburt eines Kindes in die Familien. Dabei schenken sie vor allem den Müttern regelmäßig etwas sehr Kostbares: Zeit. Die zweifache Mutter Johanna Schweighofer bestätigt, wie wichtig kleine Verschnaufpausen sind. Sie war selbst als Calimero-Freiwillige aktiv und ist seit April hauptamtliche Leiterin des CaritasAngebots. Ihr beruflicher Widereinstieg hat dabei gleich ihre Flexibilität und Krisentauglichkeit auf die Probe gestellt. Das Coronavirus hat die Einsätze kräftig durcheinandergewirbelt bzw. vorläufig gestoppt. „Ein Teil unserer Ehrenamtlichen ist schon älter und ist deshalb besonders gefährdet“, so Schweighofer, die aber betont, dass keine Familie alleingelassen wurde. „Vieles lief über E-Mail und Videotelefonate. Wo es notwendig war, ist die Caritas-Familienhilfe eingesprungen.“ Jetzt freut sich die Leiterin, den Betrieb bald wieder aufzunehmen – mit Freiwilligen wie Julia Höftberger.

Familien ein Stück des Wegs begleiten

Julia Höftberger gehört nicht in die Corona-Risikogruppe. Sicherheitshalber legte die 20-Jährige trotzdem eine Pause ein. Bald gibt es ein Wiedersehen mit „ihren“ beiden Buben. Seit Juli vergangenen Jahres hat sie jede Woche eine Verabredung: mit einem Drei- und einem Eineinhalbjährigen. Erfahrung bei der Kinderbetreuung sammelte sie bei einem Sozialprojekt in Kapstadt. „Das war sehr erfüllend, doch ich merkte auch: Ich muss nicht nach Afrika fliegen, um anderen zu helfen.“ Das Calimero-Engagement mit ihrem Studium und dem Tourismusjob unter einen Hut zu bringen sei dabei kein Problem. „Die Woche hat 168 Stunden. Da kriege ich diese drei bis vier Stunden locker unter, das ist nur eine Frage der Einteilung.“ Die junge Frau möchte ihre Schützlinge jedenfalls nicht mehr missen: „Der Kleine streckt die Arme aus, wenn ich an der Haustüre stehe und er berichet stolz von jedem neuen Wort, zuletzt ist ,blau‘ dazugekommen.“ Mit dem Älteren ist sie oft an der frischen Luft. „Baustellen ziehen ihn magisch an. Aus sicherer Entfernung beobachten wir die Fortschritte und die Maschinen.“ Für die alleinerziehnde Mutter sind die „kinderlosen“ Stunden willkommene Auszeiten. Sie kann dann in Ruhe Haare waschen, ohne quengelnde Kinder den Einkauf erledigen oder kochen.

Calimero-Familie sucht Freiwillige

15 Freiwillige gehören zur Calimero-Familie, die Manuela Summer nach und nach aufgebaut hat. Der Calimero-Geburtshelferin war es immer wichtig, dass sowohl die Eltern als auch die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (derzeit ist ein Mann im Team) kompetent begleitet werden und die Chemie auf beiden Seiten passt. Darauf achtet jetzt ihre Nachfolgerin in der Leitung, Johanna Schweighofer, die sich über Verstärkung sehr freuen würde: „Mit unseren Ressourcen können wir elf Familien unterstützen. Der Bedarf ist jedoch weitaus größer und unsere Warteliste lang.“ Wer keine freie Zeit investieren kann, sollte es der Salzburger Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler gleichtun.. Sie ist nicht nur Schirmherrin, sondern hat eine Patenschaft übernommen: „Kinder sind etwas Wunderbares. Aber sie können das Leben der Eltern ganz schön durcheinanderbringen. Calimero ist für die Familien da, steht ihnen bei ihren Problemen zur Seite“, sagt Rabl-Stadler. Eltern zahlen für Calimero eine monatliche Pauschale. Patenschaften finanzieren einkommensschwächeren Familien das Caritas-Angebot.
Ingrid Burgstaller

Kontakt: Johanna Schweighofer, 0676/ 848 210-738, calimero@caritas-salzburg.at, www.caritas-salzburg.at/calimero

Foto: Unterstützen Familien und ihre Kinder in den ersten beiden Lebensjahren: Johanna Schweighofer als Projektleiterin von Calimero und freiwillige Mitarbeiterin Julia Höftberger (r.).

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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