Solidaritätsfonds der Erzdiözese
„Christ sein heißt: Hoffnung geben“

„Wärme schenken macht Mut“ lautet das Motto der ersten von mehreren „Mutmacher“-Aktionen der Erzdiözese im Jahr 2023. Schwester Franziska König HSF (ArMut teilen), Erzbischof Franz Lackner, Caritas-Direktor Johannes Dines, Bischofsvikar Harald Mattel (v. l.) und Caritas-Sozialberatungsleiterin Melanie Fritzer (Bild rechts) präsentierten in der Vorwoche einen Solidaritätsfonds.        | Foto: RB/hna
  • „Wärme schenken macht Mut“ lautet das Motto der ersten von mehreren „Mutmacher“-Aktionen der Erzdiözese im Jahr 2023. Schwester Franziska König HSF (ArMut teilen), Erzbischof Franz Lackner, Caritas-Direktor Johannes Dines, Bischofsvikar Harald Mattel (v. l.) und Caritas-Sozialberatungsleiterin Melanie Fritzer (Bild rechts) präsentierten in der Vorwoche einen Solidaritätsfonds.
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500.000 Euro stellt die Erzdiö­zese Salzburg in Form eines Solidaritätsfonds für Menschen zur Verfügung, die sich Energie- und Lebenskosten nicht mehr leisten können.

von Thomas Manhart

Als erste Diözese in Österreich reagiert die Erzdiözese Salzburg mit einer konkreten Unterstützung auf die massive Teuerung in vielen Lebensbereichen. Unter dem Motto „Wärme schenken macht Mut“ wurde ein mit 500.000 Euro befüllter Solidaritätsfonds für Menschen in Not eingerichtet – der Auftakt einer ganzjährigen kirchlichen „Mutmacher“-Kampagne, der bald weitere Aktionen folgen werden.

„Christ sein heißt: Hoffnung leben und Hoffnung geben. Gutes tun, weil Gott selbst gut ist – das ist eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche in der Welt“, sagt Erzbischof Franz Lackner: „Wir wollen in Zeiten der Teuerung unkompliziert jenen helfen, die in Not geraten sind. Wir wollen Wärme spenden in den Häusern und Wohnungen, aber gerade auch in den Herzen.“

Die finanzielle Unterstützung für Menschen, die sich Energie- und Lebenskosten nicht mehr leisten können, erfolgt durch die Caritas. Entsprechend freudig sprach Caritas-Direktor Johannes Dines bei der Präsentation des Solidaritätsfonds von „einem wirklich guten Tag, der vielen, die unter der Teuerung leiden, Mut machen wird“. 13 bis 14 Prozent der Menschen in Salzburg seien armutsgefährdet. Besonders betroffen seien Alleinerziehende, Mehrkind-Familien, Mindestpensionisten, Geringverdiener und Arbeitslose. Sorgen und Ängste, nicht mehr zurechtzukommen, reichten aber bereits weit in den Mittelstand hinein.

Energiekosten schon höher als die Miete

Ähnliche Erfahrungen macht die Halleiner Schwester Franziska König von der Initiative „ArMut teilen“, die zirka 1.000 Haushalte in Salzburg unterstützt: „In diesem Jänner sind die Anfragen um Unterstützung so früh wie noch nie gekommen.“ Zum Teil seien die Energiekosten der Betroffenen bereits höher als die Mietkosten. Das Klientel reiche von alleinerziehenden Müttern bis zur Mindestpensionistin, die „wahnsinnige Angst hat, auf der Straße zu landen“.

Bischofsvikar Harald Mattel betont, dass die 500.000 Euro für den Solidaritätsfonds auch aus den Kirchenbeiträgen stammen, „weil wir bewusst etwas an jene weitergeben wollen, die gerade besonders viel Mut und Ermutigung brauchen“. Eine Grundmotivation von Kirche aus dem Glauben heraus sei es, „an der Seite der Menschen zu stehen und Mut in die Welt zu tragen“. Zugleich mit der Not müsse auch die Unterstützung steigen. Die Erzdiözese hofft, dass der Solidaritätsfonds durch Spenden noch aufgestockt wird. Auch seinen Kirchenbeitrag kann man für das Projekt zweckwidmen.

Viele bitten zum ersten Mal um Hilfe

Jahresabrechnungen für Energie und Heizen, steigende Mieten, höhere Teilbeträge – das waren die Hauptgründe, warum die Sozialberatung der Caritas Salzburg 2022 insgesamt 14.000 Anfragen erhalten und 6.000 Menschen in Not unterstützt hat. „Das ist gegenüber 2021 eine Verdreifachung der Erstkontakte. Es bitten immer mehr Menschen um Hilfe, die zuvor noch nie Kontakt mit uns hatten“, sagt Melanie Fritzer, Leiterin der Caritas-Sozialberatung, und nennt als Beispiel eine fünfköpfige Familie: „Der Vater arbeitet Vollzeit erwerbstätig. Die Familie ist bisher gut über die Runden gekommen, aber mit der Betriebskosten-Jahresabrechnung von 1.000 Euro und 100 Euro Miet­erhöhung ging es sich nicht mehr aus.“

Wie hilft die Caritas in solchen Fällen? „Zuerst wird die jeweilige Finanzsituation geklärt, dann folgt bei akuten Fällen eine finanzielle Soforthilfe sowie immer auch eine nachhaltige Beratung. So wissen zum Beispiel viele nicht, welchen Rechtsanspruch sie auf öffentliche Gelder haben. Da helfen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Expertise“, erklärt Fritzer. Ziel sei es stets, langfristige Auswege aus der Krise zu finden und eine Stabilisierung der Situation zu gewährleisten.

Der Solidaritätsfonds der Erzdiözese unterstützt Menschen in Not. Um Hilfe zu erhalten, kann man sich an Initiativen wie „ArMut teilen“ oder direkt an die Sozialberatung und die Zentren der Caritas (online oder persönlich) wenden. Kontaktdaten unter: www.eds.at/mut
Spendenkonto: AT80 3500 0000 0004 9700 (Verwendungszweck „Solidaritätsfonds“).

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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