Zum internationalen Frauentag
Theater gegen stille, ungehörte Leiden

Foto: pixabay

Das Zwei-Personen-Theaterstück „Schreien möcht i ...“ aus der Feder von Claudia Lang-Forcher kommt am 8. März zur Aufführung. Passend zum Thema „Gewalt an Frauen“.
von Katja Schöffmann

Autorin, Theatermacherin, Regisseurin und Schauspielerin Claudia Lang-Forcher schrieb ein Theaterstück über „die Geschichte zweier Frauen, die schreien möchten, aber keine Stimme haben“. 2015 uraufgeführt und auf wahren Begebenheiten basierend, entschloss sich die Musical Company Klagenfurt mit ihrer künstlerischen Leiterin Ilona-Wulff-Lübbert, heuer anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März in Kooperation mit der Katholischen Frauenbewegung, Theaterservice des Landes Kärnten und STYRIAK Graz dieses Stück zur Aufführung zu bringen.
Lisa und Gitta – zwei „starke“ Frauen
Ilona Wulff-Lübbert und ihre Schauspielkollegin Birgit Fuchs schlüpfen in die Rolle der beiden Frauen Lisa und Gitta, die Unglaubliches durchmachen: Gewalt und Missbrauch innerhalb der Familie. Wulff-Lübbert: „Die Musical Company ist Organisatorin der Veranstaltung, mit Ausstattung und allem, was dazugehört.“ „Schreien möcht i ...“ ist ein Stück für zwei Personen zu einem hochaktuellen Thema. Die Aufführung erfolgt via Live-Streaming am 8. März, am Internationalen Frauentag. Man hoffte bis zuletzt auf Termine mit Publikum, was aufgrund der aktuellen Bestimmungen leider nicht geht. Zum Inhalt: „Lisa ist die Geliebte eines beruflich erfolgreichen Mannes. Sie wird schwanger und wird zur Abtreibung genötigt. Gittas Ehemann hat Gitta mit Gewalt verstört. Sie versucht, aus dieser Situation zu flüchten, in dem sie Alkoholikerin wird“, erzählt Wulff-Lübbert.
„Diese Frauen haben keine Stimme“
Die Herausforderung am Stück ist es, „ein Tabuthema sichtbar zu machen. Viele Menschen wollen Gewalt nicht wahrhaben, sie nicht sehen. Das Stück heißt nicht umsonst ‚Schreien möcht i ...‘, es hört keiner hin. 70 % der Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, haben mindestens einmal die Polizei gerufen, aber es wird nicht geglaubt“, resümiert Wulff-Lübbert und informiert: „Diese Frauen haben keine Stimme. Mit den dramaturgischen Möglichkeiten kann man das natürlich nüchtern, ungeschminkt und ohne Schnörkel den Menschen in Bildern und Szenen vor Augen führen.“ Das Besondere ist, sich der Thematik anzunehmen, denn „es macht etwas mit einem. Es sind keine leichten Texte; es ist kein nettes, freundliches Stück“, so Wulff-Lübbert. Eine Online-Diskussion mit dem Titel „(K)ein Theater: Gewalt vor den Vorhang“, der die beiden Schauspielerinnen sowie die Autorin selbst beiwohnen werden, wird mit folgenden Experten geführt: Anika Harb, Mädchen- und Frauenberatungsstelle WEITBLICK, und Ernie Fuchs, Lebens- und Sozialberaterin.
Termine:
Sonntag, 7. März, 17 Uhr:
kostenlose Online-Diskussion des Vereins STYRIAK. Anmeldung unter: office@styriak.at oder www.styriak.at/kontakt.
Montag, 8. März, 20 Uhr: Aufführung Live-Streaming. Ticket u. Zugangs-Link für den 8. März unter Tel. 0677/634 951 86 und E-Mail: freiraumquadrat@gmail.com

Autor:

Gerald Heschl aus Kärnten | Sonntag

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