Katholische Erwachsenenbildner:innen in Rom
Rückenwind aus dem Vatikan für die Bildung

Das Forum KatholischerErwachsenenbildung auf Studienreise in Rom. Auch Kärnten war vertreten.

Das Forum Katholischer Erwachsenenbildung (KEB) und der in der Österreichischen Bischofskonferenz für Erwachsenenbildung zuständige Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl luden kürzlich zu einer Studienreise nach Rom. Mit dabei war auch Birgit Wurzer, Leiterin des Katholischen Bildungswerkes Kärnten. Der Aufenthalt in Rom sowie die Begegnung mit Papst Franziskus hat die Katholischen Erwachsenenbildner:innen aus ganz Österreich in ihrem Bildungsauftrag und Wirken sehr gestärkt.
Ziel der Reise war u. a. ein Treffen der Führungskräfte der katholischen Erwachsenenbildung in Österreich mit Vertretern des Dikasteriums für Kultur und Bildung im Vatikan. „Ermutigende Worte“ habe etwa der Unterstaatssekretär im Bildungs-Dikasterium, Melchor Sánchez de Toca, gefunden. „Katholische Erwachsenenbildung ist weder Katechese noch Evangelisierung“, so der Sekretär. Vielmehr gehe um die Gestaltung unserer Gesellschaft, dafür brauche es Wissen und Kompetenzen.
Dem schloss sich Bischof Krautwaschl bei dem Austausch über „aktuelle Themen, Trends und Herausforderungen in der Bildungsarbeit mit Erwachsenen“ an: Katechese und Evangelisierung seien wichtige Themen, aber Bildungsarbeit mit erwachsenen Menschen brauche einen offenen Zugang, sagte er. Unterschiedliche Positionen seien zu akzeptieren. Eine Kirche, die nicht diskutiert und um Positionen ringt, würde sich nicht weiterentwickeln und letztlich inhaltlich ausdünnen, zeigte sich der Bischof laut KEB-Aussendung überzeugt.
Krautwaschl würdigte die im Vatikan spürbare Offenheit und das Interesse an der katholischen Erwachsenenbildung.
„Es ist uns ein zentrales Anliegen, Fragen der Armut, des Fremdseins von Menschen, aber auch der Orientierungslosigkeit im Blick auf die zunehmenden Herausforderungen der Digitalisierung zu thematisieren“, betonte Christian Kopf, Leiter des Bildungshauses Batschuns in Vorarlberg und Vorsitzender der Forums KEB. „Wir machen das in unseren mehr als 70 Mitgliedseinrichtungen jeden Tag und bis in die kleinsten Zellen einer Pfarrgemeinde oder in den Bildungshäusern und Bildungszentren unseres Verbandes“, so Kopf. Dazu brauche es neben Mitteln der Diözesen vor allem das klare Bekenntnis der Diözesanleitungen zur Erwachsenenbildung.

Berührende Begegnung
Bei der Generalaudienz durfte die Gruppe aus Österreich Plätze auf der obersten Plattform einnehmen. Nach einer ausgiebigen Begrüßung vieler Delegationen aus den verschiedensten Ländern der ganzen Welt und einer Ansprache hatten einige Gruppen die Gelegenheit, persönlich vom Papst begrüßt zu werden. „Wir beobachteten das Geschehen und konnten die Faszination in den Gesichtern der Menschen erkennen“, beschreibt Birgit Wurzer. „Dann wurde Papst Franziskus durch die Reihen geführt, wo er mit den Besucher:innen einige Worte austauschte und Hände schüttelte. Eine schöne, berührende Begegnung, in der viel Güte, Wohlwollen und Segen zu verspüren war.“
Die katholischen Erwachsenenbildungseinrichtungen konnten laut Eigenangaben im Jahr 2022 „hunderttausende Teilnehmer:innen bei mehr als 20.000 Kursen, Seminaren und Vorträgen“ erreichen. Es gelte, in Hinkunft diese Art der Bildungsarbeit in andere Länder – vor allem des Südens und nach Osteuropa – zu bringen, so das Forum KEB. Dafür brauche es gezielte und gebündelte Anstrengungen, u. a. im Rahmen des Europäischen Verbandes der Katholischen Erwachsenenbildung (FEECA). keb/am

Autor:

Carina Müller aus Kärnten | Sonntag

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