Feste feiern in der Familie
5 Tipps, damit das Weihnachtsfest gelingt

Die einen freuen sich auf Weihnachten, andere fürchten sich davor. Aus gutem Grund. Tipps für eine entspannte Feier mit Ihren Lieben.von Benno Karnel

Kennen Sie das auch? Bald ist Weihnachten, und da ist noch so viel zu tun. Der Weihnachtsputz steht an, Geschenke sind zu kaufen, die Einkaufsliste für das Festtagsmenü ist noch abzuarbeiten ... Haben wir schon einen Christbaum besorgt? Funktioniert die Beleuchtung der Krippe oder ist sie noch vom letzten Jahr defekt? Und alles gehört auch noch weihnachtlich geschmückt! Und da ist noch das Advent- oder Weihnachtskonzert zu besuchen, und die Firmenfeier steht auch noch an. Und wer kommt wann zu Besuch? Wann und wo gehen wir zum Weihnachtsgottesdienst? Möglichst perfekt sollte alles auch noch sein.

Gefährliche Weihnachten
Die eigenen Ansprüche und die der ganzen Familie unter einen Hut zu bringen, ist gerade zu Weihnachten ein nahezu unlösbares Problem. Das artet leicht zu Stress aus, allzu oft auch zu Beziehungsstress.Die Familienberatungsstellen berichten davon, dass gerade zu Weihnachten die hohen Erwartungen an ein friedliches Fest mit viel Harmonie in der Familie und in der Paarbeziehung die Wogen oft sehr hoch gehen lassen, und dass die gemütliche Feierstimmung oft genug in Meinungsverschiedenheiten und Streit endet. Man ist dann verstimmt und zieht sich in sein Schneckenhaus zurück. Manchmal kommen auch handfeste Auseinandersetzungen in Gang, im vorigen Jahr kam es zu den Weihnachtsfeiertagen sogar zu drei Femiziden.

Erwartungsdruck
Was können wir dagegen tun? Ich denke: erst einmal den hohen Erwartungsdruck herausnehmen, Weihnachten ist nicht perfekt, ist es nie gewesen. Maria und Josef fanden in einem Stall Unterschlupf; der war sicher nicht aufgeräumt, die Fenster waren nicht geputzt, denn es gab gar keine. In den Ecken waren sicherlich Spinnweben, und zum Essen gab es auch keine Festtafel, wunderschön gedeckt, sondern ein „Arme-Leute-Essen“. Auf der Durchreise waren die beiden und dann zu dritt auf der Flucht. Ich denke, da tut uns der Perspektivenwechsel gut.

Zurück zum Wesentlichen
Dieser kleine Sohn Gottes strahlt so aus der Krippe, dass alle sich von ihm angezogen fühlen. Die Hirten auf dem Feld und arme Tagelöhner kommen mit ihren Habseligkeiten zu ihm, nicht mit großartig verpackten Geschenken mit Schleife und Namenskärtchen. Und die Weisen kommen mit ihren Geschenken von weit her, Vertreter der drei damals bekannten Kontinente, oder, wie in der Gotik abgebildet, als die drei Lebensalter: Jugendlicher, Erwachsener und Senior. Alle zieht es zum Kind. Um IHN geht es zu Weihnachten. Nicht darum, ob die Weihnachtsgans perfekt gelungen ist, kein Fleck auf der teuren Tischdecke ist und die Weihnachtslieder möglichst vierstimmig gesungen werden und dazu noch alle Strophen.

Vorbereiten schafft Gelassenheit
Sich Zeit nehmen füreinander, vorher schon; besprechen, wie gerade wir es zu Weihnachten haben wollen; keinen Erwartungsdruck dann, dass es genauso sein muss. Sondern Gelassenheit und Humor, das hilft sehr im Weihnachtstrubel, gerade wenn dann noch unerwarteter Besuch auftaucht oder der Christbaum etwas schief steht. Gut ist es ebenso, auch mit Bekannten darüber zu reden, was zu Weihnachten schon alles schiefgegangen ist ... Mit etwas innerem Abstand und gemeinsam gelingt das Schmunzeln darüber leichter.Noch etwas hilft, wenn wir auf die Weihnachtsgeschichte schauen. Hirten und Könige sind einem Stern gefolgt, sozusagen dem damaligen Navi oder „google maps“. Dazu muss man den Blick nach oben richten. Man bekommt so den ganzen Horizont in den Blick, sieht außerdem auch leichter die anderen und steht so ein wenig über den Dingen. Das Navi am kleinen Handybildschirm dagegen lässt mich nur auf das Gerät starren, macht meinen Gesichtskreis eng. Nur das, was mir wichtig ist, ist darauf; was links und rechts ist, entzieht sich meinem Gesichtsfeld.

Damit das Fest gelingt
Damit Weinachten heuer gut gelingen kann, bei Ihnen und bei mir zu Hause, ist es gut, von den Menschen um uns herum nicht zu viel zu erwarten, das könnte in Enttäuschung enden.Sich überraschen lassen von kleinen liebevollen Gesten und Geschenken, und sich darüber ehrlich freuen. Und dann dürfen wir uns von Gott alles erwarten, weil er uns bedingungslos liebt. Er braucht keine Beweise und Leistungen unserer Liebe. In diese Freude der Weihnacht dürfen wir uns fallen lassen. Also: Frohe Weihnachten!

Ihr Benno Karnel

Autor:

Carina Müller aus Kärnten | Sonntag

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