Tiroler Friseur startet Sozialaktion
Tolle Idee mit coolem Schnitt

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Yonas betreibt zwei Friseursalons in Innsbruck. Aus Dankbarkeit für die Hilfe, die er in seinem Leben erfahren hat, lässt er sein Können auf Vermittlung der Vinzenzgemeinschaft nun auch kostenlos aufblitzen.
 
Landläufig wird man sagen können, dass es einfach ein „cooler Schuppen“ ist, den Yonas Mengis Haile betreibt. Im Dezember hat der Friseurmeister in Innsbruck-Allerheiligen sein zweites Lokal eröffnet, schlicht und edel eingerichtet, in den Regalen hochwertige Produkte, an Kamm, Schere und Föhn ausgewiesene Profis. Wer bei ihm hineingeht, kommt anders wieder heraus. So beschreibt Yonas das Besondere an seinem Beruf. Ein Friseur aus Leidenschaft, der weiß, dass Menschen damit eine große Freude haben.

Ein langer Weg.

Dass Yonas heute zwei Friseursalons in Innsbruck betreibt, steht am Ende eines langen und schweren Weges. Yonas kommt in Eritrea (Ostafrika) zur Welt, sein Vater stirbt im Krieg, ebenso viele seiner Freunde. Mit sechs Jahren kommt Yonas mit seiner Mutter nach Italien. Die Familie muss noch einmal von vorn anfangen, ist auf jede Hilfe angewiesen. Viele Menschen und Einrichtungen unterstützen die beiden. Yonas kann zur Schule gehen und lernt in Italien sein Handwerk. Später führt sein Weg über Wien nach Innsbruck, wo er nun seit zehn Jahren lebt. Heute verspürt Yonas den Wunsch, seinen Dank für die erfahrene Hilfe weiterzugeben. „Ich habe im Leben sehr viel von anderen Menschen bekommen und ich will etwas davon zurückgeben“, sagt er. Zusammen mit dem Vinzenzverein und der Pfarre Allerheiligen ist ein einzigartiges Projekt entstanden. Einmal im Monat stellt Yonas seine Kunst kostenlos Menschen zur Verfgügung, die sich einen Besuch beim Friseur nicht leisten können. Die Gutscheine dafür werden vom Vinzenzverein der Pfarre Allerheiligen ausgegeben. „Auch Menschen mit wenig Geld haben ein Recht darauf, schöne Haare zu haben“, ist Yonas überzeugt. Beim Einfädeln des Projektes geholfen hat auch Franz Wurnig, der Großvater von Yonas‘ Frau Francesca. „Wenn man Yonas‘ Lebensgeschichte anschaut und sieht, wo er jetzt steht, das ist kaum zu glauben“, sagt er.

Nachahmen erwünscht.

Am Samstag, 29. Jänner, wird es erstmals soweit sein. Yonas öffnet seine Friseursalon für zehn Menschen, denen er kostenlos die Haare schneidet. Und jedes Monat werden weitere dazukommen. Sein großer Wunsch: dass sich andere Friseursalons ein Beispiel an ihm nehmen und ähnliche Projekte starten.Egal, ob sich Nachahmer finden, eines steht jetzt schon fest: Alle, die am kommenden Samstag den Salon betreten, werden nicht nur mit einer anderen Frisur nach Hause gehen. Sie werden auch innerlich verändert sein, von Yonas‘ Herzlichkeit und Lebensenergie und von der Strahlkraft seiner coolen Idee.

Valtentina Martic, Franz Wurnig, Yonas Mengis Haile und dessen Frau Francesca. | Foto: Hölbling
Autor:

Walter Hölbling aus Tirol | TIROLER Sonntag

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