Erfahrungen mit dem FSJ
Sprühen vor Lebenslust

Hat sich selbst gefunden in der Arbeit für andere: Gloria Rinner | Foto: Kaltenhauser
  • Hat sich selbst gefunden in der Arbeit für andere: Gloria Rinner
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Gloria Rinner hat im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) mehr gefunden, als sie sich hätte träumen lassen: neue Lebensfreude, Persönlichkeitsbildung und den künftigen Traumjob.

Lebensfreude – das ist es, was Gloria Rinner ausstrahlt, und zwar so, dass der ganze Raum davon ausgefüllt wird: Sie strahlt und ihre Augen leuchten, wenn sie von ihrer Zeit als FSJlerin im SLW Axams erzählt.

Ansteckende Lebensfreude
Kaum zu glauben, dass genau diese Lebensfreude Gloria Rinner einmal abhanden gekommen war. Wegen ihrer künstlerischen Ader hatte sie sich nach der Matura für Kunstgeschichte eingeschrieben. Der Studienbeginn fiel genau in die ersten Lockdowns, alles fand online statt. „Es war sehr trocken, ich lernte keine neuen Menschen kennen – da ist mir die Freude an der Sache verlorengegangen“, so Rinner. „Es war einfach nicht das Richtige für mich.“ Sie wollte sich neu orientieren, sprach mit ihren Eltern. Ihr Vater war viele Jahre im Sozialbereich tätig, so stand schnell die Idee „Freiwilliges Soziales Jahr“ im Raum. „Ich habe einfach mal gegoogelt und geschaut, was es so gibt“, erzählt Rinner lachend. Sie wurde fündig, und zwar nicht zu knapp. „Es gibt ja so viele Möglichkeiten!“ Gloria Rinner entschied sich für die Arbeit mit Kindern, „weil ich ihre Kreativität und Lebenslust so gern mag.“ Es folgten Kennenlerngespräche mit dem FSJ-Team und ein Schnuppertag in Axams.

Nur kein Bürojob
„Ich wurde gleich eingebunden, habe nicht nur zugeschaut, sondern konnte auf der Stelle
mitarbeiten“, so Rinner. Das Selbstbewusstsein, mit dem sie davon erzählt, macht deutlich: Sie konnte ihre Talente und Anlagen entfalten, hat aber auch viel dazugelernt, vor allem Verantwortungsbewusstsein. „Ein bisschen ins kalte Wasser geschmissen zu werden, tut auch gut. Man kann ja jederzeit sagen, wenn‘s einem zu viel ist oder man es sich doch nicht zutraut. Aber gewisse Dinge würde man wohl anders nie ausprobieren“, resümiert sie. Die Arbeit mit „ihren“ Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren hat sie als sehr abwechslungsreich erlebt – „weil jeder Mensch individuell ist.“ Sehr wohlgefühlt habe sie sich auch im Team, das sehr offen, herzlich und lustig war. „Es war alles andere als ein Bürojob, von den Tätigkeiten, aber auch von den Arbeitszeiten her“, so Rinner, „aber genau das ist es, was mir taugt!“

Über sich hinausgewachsen
Besonders begeistert hat sie der Blickwinkel, den Kinder und Jugendliche auf die Welt haben, ihre kreative Ader, die so schnell verloren geht. „Aber in der Arbeit mit Kindern ist sie in mir wieder aufgelebt!“ Gefragt, ob sie das FSJ wieder machen würde, überlegt Gloria Rinner keine Sekunde: „Auf jeden Fall! Ich bin so froh darüber und möchte es nie missen. Ich bin so über mich selbst hinausgewachsen, traue mich viel mehr. Mit Menschen zu arbeiten, gibt einem so viel positive Energie – ich bin jeden Tag gern hingegangen, habe mich immer darauf gefreut.“ So fiel die neue Berufswahl nicht schwer: nach dem Ende des FSJ startete sie die Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) in Innsbruck mit Schwerpunkt Familienarbeit.
Was aber noch mehr wiegt: Gloria Rinner wurde klar, dass sich ihre soziale und ihre künstlerische Ader in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wunderbar verbinden lassen. „Da habe ich mich wirklich gefunden. Ohne das FSJ würde ich nie so strahlen, wie ich es jetzt tue!“

Weitere Infos & persönliche Beratung zum FSJ:
Regionalstelle Innsbruck, 0676/8776 3920, www.fsj.at

Autor:

Lydia Kaltenhauser aus Tirol | TIROLER Sonntag

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