Aus dem Religionsunterricht
„Erinnern, um nicht zu wiederholen“

Die 6i-Klasse am Bundesgymnasium Zaunergasse mit Religionslehrerin Ingrid Donner-Lebitsch (l.) und Geschichtelehrerin Heidi Platzer (r.). | Foto: RB/BGZ
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  • Die 6i-Klasse am Bundesgymnasium Zaunergasse mit Religionslehrerin Ingrid Donner-Lebitsch (l.) und Geschichtelehrerin Heidi Platzer (r.).
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Nachdenklich und dankbar für die friedlichen Zeiten, in denen wir leben. So lautet ein Ausschnitt aus dem Resümee von Nanni und Lukas. Die Jugendlichen besuchen das Bundesgymnasium Zaunergasse (BGZ) aus der Stadt Salzburg. Ihre Worte gelten einer Lesung zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. Im Religionsunterricht haben sie sich darauf vorbereitet und das Gehörte reflektiert.

Benedikt aus der 6i-Klasse legt in seiner Nachbetrachtung den Fokus aufs Erinnern und folgt damit Karl Markovic, der meinte: „Es geht ums Erinnern, um nicht zu wiederholen.“ Der Schauspieler las aus dem Werk „Wir weinten tränenlos“, den Augenzeugenberichten des jüdischen „Sonderkommandos“ in Auschwitz, und beantwortete Fragen. Wie das meiste im Coronajahr konnte die Gedenkveranstaltung „nur“ online stattfinden. Konzentriert verfolgten die Schülerinnen und Schüler von Ingrid Donner-Lebitsch am BGZ den Livestream, den die „Freunde von Yad Vashem Österreich“ auf die Beine stellten.

Warum ist es wichtig, Gedenktage zu begehen? Was macht die Begegnungsstätte Yad Vashem? Was hat es mit den Gerechten unter den Völkern auf sich? Mit diesen Fragen setzten sich die Schüler in „Reli“ auseinander. Die Vorbereitung fand auch in den Geschichtestunden statt. „Fächerübergreifenden Unterricht gibt es regelmäßig. Das Thema Nachhaltigkeit etwa bearbeiten wir in Religion und in Geografie. Bei der Bibelwelt gibt es unter dem Aspekt ,Antike Welt‘ eine Kooperation mit Geschichte – so können wir Kinder mitnehmen, die nicht in Religion gehen“, bringt Donner-Lebitsch weitere Beispiele. Dass dabei in den Salis-Klassen, die liebevolle Abkürzung für Salzburgs einzige öffentliche „Salzburg International School”, Englisch gesprochen wird, hat sich längst eingespielt.

Momentan ist Schichtbetrieb angesagt

Neu war wie für alle Schulen im Land die Umstellung auf den Fernunterricht. „Das hat bei uns funktioniert. Wir konnten mit den Schülern gut besprechen, ob Aufgaben zu viel waren.“ Momentan gebe es Schichtbetrieb. „Ich schalte also die Gruppe, die daheim ist, über eine Teams-Videokonferenz dazu“, berichtet die Religionslehrerin. Sie freut sich aber schon darauf, wenn wieder die ganze Klassengemeinschaft anwesend sein kann.

Monika Wechselberger ist Bürgermeisterin in Mayrhofen. Aber nicht nur: Die Tirolerin ist auch Religionslehrerin. | Foto: RB/privat
  • Monika Wechselberger ist Bürgermeisterin in Mayrhofen. Aber nicht nur: Die Tirolerin ist auch Religionslehrerin.
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Mein Traumberuf

„Reden wir heute mal übers Leben“ Seit ein paar Jahren unterrichte ich leidenschaftlich Religion an den Zillertaler Tourismusschulen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Schülerinnen und Schüler das Fach nicht nur mögen, sondern es auch dringend brauchen. Denn wo und wann sonst kann ein Lehrer oder eine Lehrerin sagen: „Heute reden wir mal über das Wichtigste, übers Leben!“ Mein Fazit: Kein anderes Fach stellt den jungen Menschen mit all seinen ehrlichen Fragen und Anschauungen derart in den Mittelpunkt wie Religion. Kein anderes Fach bietet Raum für „Home-Storys“, für Erzählungen und für das, was in den Augen der jungen Leute wichtig und unwichtig scheint.

Tipp:  Mag Gott mich immer? Gibt es Hoffnung für die Welt? Darf ich auch mal zweifeln? Diese und weitere Fragen junger Leute sind Kern einer österreichweiten Kampagne „ICH GLAUBE – JA.“ für den Religionsunterricht. Antworten kommen unter anderem von Pädagoginnen und Pädagogen aus der Erzdiözese: www.mein-religionsunterricht.at

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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