Im Jahreskreis
Weißer Sonntag

Momentan müssen wir Christen auf gewohnte und lieb gewonnene Rituale verzichten, obwohl gerade diese die Hochfeste im Jahreskreis zu einem sinnlichen Fest werden lassen. Bräuche und Rituale – und hier ganz besonders um Ostern – vermögen in ganz eindrücklicher Weise den Leidensweg Christi hin bis zur Auferstehung zu veranschaulichen und vielfach auch musikalisch zu verstärken.Dieses Jahr ist es für uns alle eine neue Erfahrung gewesen, dieses Fest der „Auferstehung und des Lebens“ nicht in großer Gemeinschaft zu feiern. Und genauso ist es auch mit dem „Weißen Sonntag“, auch Klein-Ostern genannt, der als Oktavtag eine Woche nach dem Ostersonntag gefeiert wird.
Die Bezeichnung „Weißer Sonntag“ hängt wahrscheinlich mit den weißen Taufgewändern zusammen, die in der frühen Kirche von den in der Osternacht Getauften bis zu diesem Tag getragen wurden.
Nach dem Konzil von Trient (1545–1563) war es auch der Tag der Erstkommunion, die vielfach gemeinsam mit der Taufe empfangen wurde. Erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sind andere Termine in der Osterzeit möglich, und als Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 die Ordensfrau Maria Kowalska heiligsprach, legte er diesen Sonntag auch als Barmherzigkeitssonntag fest.

Dr. Lucia Luidold, Leiterin Salzburger Volkskultur

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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