Luggauer Besonderheiten zur Wallfahrt
Gewänder für das Maria Luggauer Gnadenbild

Edith Unterguggenberger und P. Norbert Harm in der Ausstellung „Die Kleider Unserer Lieben Frau“ | Foto: Foto: Karl Brunner
  • Edith Unterguggenberger und P. Norbert Harm in der Ausstellung „Die Kleider Unserer Lieben Frau“
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Handgefertigte Kostbarkeiten sind die Kleider des Gnadenbildes von Maria Luggau, die auch kulturgeschichtlich interessant sind. Vor allem aber sind sie Ausdruck großer Marien-Verehrung.
von Karl Brunner/ks

Das Herzstück der prunkvollen Wallfahrtskirche von Maria Luggau ist das Gnadenbild bzw. die Gnadenstatue, eine spätgotische 35 cm hohe Pietà der Schmerzensmutter, die den Leichnam ihres Sohnes in Händen hält. Diese Pietà aus der Zeit um 1513 ist verschiedentlich bekleidet, bestehend aus dem Kleid und dem Mantel (auch Schleier genannt) für darüber. Edle Stoffe wie Seide, Brokat oder Samt fanden dafür Verwendung. Weiters gehörten zur Ausstattung noch eine Krone für die Madonna, eine kleine Krone für Christus und drei Schmuckgemmen an seinen Wundmalen von Herz und Händen. Die verschiedenen Gewänder des Gnadenbildes – eine Bekleidung erfolgte spätestens ab der Zeit um 1600 – sind bis Anfang Oktober im kleinen Refektorium des Servitenklosters in Maria Luggau zu besichtigen. Pater Prior Silvo M. Bachorik und Pater Norbert M. Harm machen – nach Vereinbarung – Führungen. P. Norbert hat sich für Erhalt und Sicherung der Gewänder und Kronen des Gnadenbildes eingesetzt sowie Reinigungen und Restaurierungen veranlasst. Der Umgang mit den prächtig bestickten Kleidern erfordert größte Sorgfalt. Den Patres Norbert und Silvo und der pensionierten Lehrerin Edith Unterguggenberger war es ein großes Anliegen, die Gewänder zu präsentieren.
Unterguggenberger hat als Begleittext zur Ausstellung ein Büchlein verfasst. Es beschreibt Besonderheiten und stellt somit auch eine spezifische Ergänzung zur kulturgeschichtlichen Dokumentation des Wallfahrtsortes dar. He-rausgegeben wurde es unter dem Titel „Unserer lieben Frauen Röckhlin“ (eine Formulierung vom Anfang des 17. Jh.; gemeint ist: Die Kleider/Gewänder Unserer Lieben Frau) von „Freunde der Serviten Rossau“ (Wien) mit Dietmar Hübsch. Die Fotos stammen von der Autorin, weitere von Christian Lederer und Christoph Oberluggauer.
Die Servitenpatres sind sehr bemüht, die Verehrung der Schmerzensmutter zu fördern, den Klosterkomplex zu erhalten und den Wallfahrtsort mit seinen religiösen Traditionen weiterhin zu beleben. Das Gnadenbild am Hochaltar über dem Tabernakel wurde bis 2019 bei den Prozessionen mitgetragen. Seit damals gibt es eine Kopie (gefertigt von Alois Unterguggenberger), um so das Original an seinem Platz zu belassen und zu schonen. Von den einstigen Kleidern fehlen nähere Aufzeichnungen, das älteste reicht weit über 200 Jahre zurück. Zwei sind datiert mit 1863 und 1890. In den letzten Jahren wurden Kleider auch von Anna Obernosterer und Anna Steinwender angefertigt. 23 Kleider werden präsentiert. Davon werden elf fürs Gnadenbild verwendet, drei für die Kopie und die sogenannte Gestellmadonna (spätbarocke Bastidor-Ausführung, um 1813 gefertigt). Mehrere Kleider sollen noch repariert werden. Auch Organisatorin Edith Unterguggenberger hatte mehrere Reparaturen an den ausgestellten Kleidern durchgeführt. Die vielen wunderschönen, aufwendig und liebevoll hergestellten kunstvollen Kleider sind Ausdruck der Verehrung und Wertschätzung Mariens und der beliebten Wallfahrtsstätte.

Ausstellung in Maria Luggau 
„DIe Kleider unserer Lieben Frau“Kloster Maria Luggau,
bis Anfang Oktober
Führungen jeden Sonntag von 10.30 Uhr bis 11 Uhr
sowie nach Voranmeldung
bei Pater Silvo M. Bachorik oder Pater Norbert M. Harm.
Kontakt: 04716/601 oder 0680/330 42 30

Autor:

Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag

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