Der Treffpunkt Lebensraum ist ein Reich für Kinder
Sammlung um den Adventkranz

Foto: Caritas

In diesem Haus haben Kinder das Sagen. Mitten in der Stadt Innsbruck tummeln sich abseits vom Straßenlärm mehr als 100 Kinder im Treffpunkt Lebensraum der Caritas. Der Tiroler Sonntag hat mit Leiter Remo Todeschini gesprochen – über den Advent, Corona und das Schöne an der Arbeit.

Die Feier des Nikolausfestes ist im Jahreskreis des Treffpunkt Lebensraum ein besonderer Höhepunkt. „Normalerweise fahren wir mit einem großen Bus zum Nikolaus in den Wald. Heuer werden wir, um Cluster zu vermeiden, die Kinder in mehrere Gruppen aufteilen“, erzählt Remo Todeschini. Wenngleich das Fest aufgrund der diversen Hygiene-Vorschriften auch einen anderen Rahmen bekommt, hält er an einer würdigen Feier fest: „Die Kinder brauchen gerade in diesen Zeiten Halt und Struktur. Solche Feiern eignen sich dazu ausgezeichnet“, so der Kinderpsychologe: „Der Nikolaus wird wie jedes Jahr für alle Kinder einen Sack mit Nüssen, Lebkuchen und
Mandarinen mitbringen.“

Sammlung um den Adventkranz. „Uns ist wichtig, dass die Kinder mit allen ihren Fragen und Sorgen rund um Corona hier im Haus andocken können – besonders in Gesprächen mit den Pädagog/innen“, erklärt Todeschini. Gerade da helfe der Advent. Die Kinder sammeln sich um den Adventkranz, Geschichten werden vorgelesen und sollen sie auf diese Zeit einstimmen.
„Trübsinniges findet im Treffpunkt nicht statt. Ich merke es bei mir selbst: Wenn ich einmal nicht gut drauf bin, brauche ich nur in den Hof zu gehen. Da ist so viel Kinderlachen und Fröhlichkeit. Das steckt einfach an.“ Ansteckend sind Kinder auch in Sachen Kreativität.
Normalerweise veranstaltet der Treffpunkt Lebensraum im Advent einen großen Basar. Aufgrund der Corona-Maßnahmen dürfen die Eltern nun allerdings nicht das Gelände betreten. Abhilfe schaffen soll nun ein
Weihnachts-Sammelprojekt. Auch Eltern
beteiligen sich daran und packen mit ihren Kindern zuhause Hilfspakete für die Aktion des Jugend-Rot-Kreuzes: „Sie bringen diese dann zu uns ins Haus, von wo sie in der ersten Dezember-Woche abgeholt werden“.

Verbindung halten. Übers Internet versucht Remo Todeschini, so gut es geht, die Verbindung mit den Eltern zu halten. „Aber die unmittelbare Begegnung fehlt uns. Auch wenn wir so viel wie möglich Fotos und
Videos austauschen und wenn das aufgrund von Datenschutz oft kompliziert ist“. Um Verbindungen herzustellen, gehen Todeschini und das Treffpunkt-Team – insgesamt 36 Mitarbeiter/innen arbeiten im Haus – weite
Wege. Auch Ergo-, Logo- und Physiotherapeut/innen gehören dazu, zumal ein besonderes Merkmal des Hauses die Integration von Kindern mit Beeinträchtigungen ist. Integration lebt das Haus auch in Sachen Zusammenleben: „Es sind Kinder aus 13 verschiedenen Nationen und von drei verschiedenen Religionen da. Wir haben hier schon das Zuckerfest und Chanukka gefeiert“, freut sich Todeschini.

Treffpunkt Lebensraum
Der Integrierte Kindergarten des „Treffpunkt Lebensraum“ der Caritas in Innsbruck steht Kindern ab drei Jahren offen. Auch Kinder mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung sind herzlich willkommen. Zum Treffpunkt Lebensraum gehören auch Betriebskinderkrippe und -garten des Landes Tirol – für Kinder ab sechs Monaten bis sechs Jahren. Insgesamt besuchen 101 Kinder das Haus.
www.caritas-tirol.at

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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