Das Gnadenbild erschien in der kleinen Glasscheibe einer Bauernstube
Absam: In der Basilika ist man selten allein

Das Gnadenbild von Absam. Sorgen und Anliegen, Bitt- und Dankgebete sind bei der  Muttergottes gut aufgehoben.  | Foto: Kapferer
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Seit mehr als 200 Jahren ist Absam einer der größten Wallfahrtsorte Tirols und weit darüber hinaus. Im Mittelpunkt der Wallfahrt steht ein Gnadenbild der Gottesmutter, die in einer kleinen Glasscheibe eines Bauernhauses Gestalt angenommen hat.

Es ist wahrlich ein Wunder: Das nicht von Menschenhand gemachte Gnadenbild von Absam, das seit mehr als 200 Jahren Pilger/innen anzieht, die der Gottesmutter Maria Bitten und Dank überbringen.
Marianne Pertinger bietet Führungen in der Basilika Absam an, pandemiebedingt allerdings seit über einem Jahr nicht mehr: „Vorher sind oftmals drei Busse wöchentlich gekommen.“ Interessant waren für Pertinger stets die vielen Fragen der Besucher/innen. Auch die Vielfalt an gläubigen Menschen versetzte sie immer wieder in Staunen: „Täglich kommen geschätzt an die 200 Menschen, viele zünden Kerzen in der Basilika an“, verrät Marianne Pertinger –und: „Man begegnet im Gotteshaus den verschiedensten Menschen, ab und zu kehren zum Beispiel Motorradfahrer mit dem Helm in der Hand ein“ – und: „In der Basilika St. Michael ist man selten allein“.

Der Tag der Erscheinung. In einer Zeit, die von politischen Unruhen und kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt war, erschien am 17. Jänner 1797 in einer kleinen Fensterscheibe eines Bauernhauses die Muttergottes. Besitzer des Hauses war der Bauer und Bergknappe Johann Bucher. Das schwarz-weiße Gesicht einer Frau wurde einer Überlieferung nach von der 18jährigen Tochter Rosina als erstes bemerkt. Sehr bald aber sorgte diese als Wunder bezeichnete Erscheinung im Ort und darüber hinaus für großes Aufsehen und veranlasste den zuständigen Bischof von Brixen, eine Kommission zur Untersuchung des Bildes einzurichten. In weiterer Folge wurde das Bild zum Pfarrer und Dekan von Innsbruck gebracht und untersucht. Versuche, das Bild abzuwischen, scheiterten. Nach kurzer Zeit erschien das Bild immer und immer wieder.

Anerkannt. Schließlich wurde das Marienbild als ein Bild, das nicht von Menschenhand gemacht wurde („acheiropoieton“), anerkannt. Noch heute zeugen zahlreiche Votivtafeln davon, in welch großem Ausmaß dieses Bild sehr bald verehrt wurde. Die zu dieser Zeit entstandenen über 400 Votivtafeln sind in der gleichnamigen Votivtafel-Kapelle zu betrachten, ebenso Anliegen-Bücher, die von der vielfältigen Not und den vielfachen Erhörungen leidgeprüfter Menschen erzählen.

Fest am Erscheinungstag.
Nach der kirchlichen Anerkennung des Wunders im späten 18. Jahrhundert wurde das Bild übrigens der Basilika St. Michael in Absam übergeben, seither wird der 17. Jänner, der Tag der Erscheinung, feierlich begangen. Dabei spielt es keine Rolle, auf welchen Wochentag dieser 17. Jänner entfällt. Traditionell wird dann um 19 Uhr eine Festmesse in der Basilika gefeiert – mit feierlicher, musikalischer Umrahmung. Das Bauernhaus, in dem das Glasfenster entdeckt wurde, besteht noch und ist in Privatbesitz. Das Besondere: auch die Erscheinungsstube ist im Originalzustand erhalten inklusive dem Fensterrahmen, in dem seither eine Scheibe fehlt.

Monatswallfahrt an jedem 1. Sonntag im Monat (ganzjährig). Um 14 Uhr Rosenkranz, um 14.30 Uhr Wallfahrtsgottesdienst.
An jedem 13. des Monats um 15.00 Uhr Fatimaandacht
Pfarre Absam, Tel. 05223 57164

Das Gnadenbild von Absam. Sorgen und Anliegen, Bitt- und Dankgebete sind bei der  Muttergottes gut aufgehoben.  | Foto: Kapferer
Davon erzählen auch die vielen Votivtafeln, die in einem eigenen Raum aufbewahrt werden. | Foto: Kapferer
Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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