Großartige sakrale Baukunst
Himmschlisch schöne Synagoge in Budapest

Eine der größten Synagogen der Welt: die Große Synagoge in Budapest. | Foto: Rosenkranz
  • Eine der größten Synagogen der Welt: die Große Synagoge in Budapest.
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Eine der größten Synagogen der Welt steht in Budapest. Zweifellos zählt die „Große Synagoge“ auch zu den schönsten. 3000 Gläubige haben Platz, um Gottesdienst zu feiern.

Das jüdische Viertel in Budapest, auch Elisabethstadt genannt, liegt im Zentrum der ungarischen Hauptstadt. Die „Große Synagoge“ ist das Herz dieses Viertels und gleichzeitig eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Budapests. Entworfen hat sie der beim Bau der Wiener Ringstraße zu Ehren gekommene Stararchitekt Ludwig Förster. Gebaut von 1854 bis 1859 sollte sie die gesellschaftliche Offenheit der jüdischen Gemeinde zum Ausdruck bringen. Übrigens: im Haus neben der Synagoge wurde Theodor Herzl (1860-1904) geboren. Dieser war einer der geistigen Gründerväter des Staates Israel. Neben der „Großen Synagoge“ gibt es heute mehr als 30 weitere Synagogen in Budapest, zwei weitere in unmittelbarer Nachbarschaft: die orthodoxe Synagoge und die sog. Rumbach-Synagoge, ein Frühwerk des Wiener Jugendstilarchitekten Otto Wagner (1841-1918).
Wie lebendig das jüdische Leben in Budapest ist, zeigt sich schon am Straßenbild, den zahlreichen Beisln und Geschäften. Einer der Treffpunkte ist das Restaurant
Spinoza, in dem Woche für Woche herrliche traditionelle jüdische Musik (Klezmer) zu hören ist.

Lebendiges jüdisches Leben. Heute leben mindestens 60.000 Juden in Budapest. Die Gemeinde ist damit die größte Mitteleuropas. Allerdings: Vor dem Krieg gab es in Ungarn mehr als 800.000 Juden, ungefähr 565.000 wurden Opfer des nationalsozialistischen Völkermords.
Dass im Vergleich zu anderen Ländern die Zahl der Juden, die überlebten, relativ groß war, hat mit der Strategie der Nationalsozialisten bzw. ihrer ungarischen Kollaborateure zu tun: In die Vernichtungslager mussten zuerst jene Juden, die auf dem Land lebten.

L. Rosenkranz

Lichtgestalt. Bedeutsam wurde im Grauen des Holocaust der Einsatz ausländischer Diplomaten wie Raoul Wallenberg (geboren 1912). Der schwedische Diplomat rettete vielen Juden das Leben. Er händigte ihnen Schutzpässe aus bzw. sorgte für die Versorgung jener, die unter katastrophalen Umständen im Budapester Ghetto zusammengepfercht waren. Wann und wo Wallenberg, der im Zuge des Zweiten Weltkriegs in sowjetische Gefangenschaft geriet, zu Tode kam, ist bis heute ungewiss. An ihn erinnert ein Denkmal auf dem Gelände der Großen Synagoge.

Autor:

Gilbert Rosenkranz aus Tirol | TIROLER Sonntag

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