Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Mit Leib und Seele

Die Pandemie hat uns allen, den Gläubigen und den Skeptikern, die Zerbrechlichkeit der Leiblichkeit vor Augen geführt. Die leibverliebte Kultur der Gegenwart muss seit Monaten mit Restriktionen leben, die samt und sonders den Leib betreffen. Abstand halten, Maske tragen, genuine Hygienevorschriften beachten: all das soll die Gefahr der Infektion mindern. Die Zeiten des Lockdowns sensibilisierten uns für die Bedeutung zwischenmenschlicher Begegnungen. Handygespräche, Emails, Facebook und vieles andere mehr ersetzen die leibliche Nähe nicht. Diese lebt aus der Umarmung und der Berührung, aus dem miteinander Essen und Trinken und Schlafen. Sie wird zwar durch Missbrauch traumatisiert. Durch einen versöhnenden Händedruck wird sie aber stückweise geheilt. Durch einen Kuss besiegelt.
Und was ist mit der Begegnung von Gott und Mensch? Was bedeutet es, dass Jesus uns einlädt, seinen Leib zu essen? Ist der Himmel ohne den Leib denkbar? Wenn der Himmel ein Zustand ist, in dem wir Gott und anderen Menschen begegnen, so setzt diese Begegnung Leiblichkeit voraus. So wie Christus in seinem Leib auferweckt wurde, so ist auch Maria des Himmels in ihrer Leiblichkeit teilhaftig geworden. Der „Hohe Frauentag“ feiert den „ewigen Wert“ unserer Leiber! Auch oder gerade in den Zeiten des Coronavirus!

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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