Missionare der Barmherzigkeit
Internationales Treffen in Rom vom 23.- 25. April 2022

Audienzhalle Paulo VI. Rino Fisichella mit Missionaren der Barmherzigkeit aus Österreich und Deutschland: Pfr. Klaus Meyer, Diözese Eichstätt, Dekan Martin Komarek, Diözese Innsbruck, EB Fisichella und der Lazaristenpater Pfr. Florian Parth CM, Erzdiözese Wien (von links nach rechts)
  • Audienzhalle Paulo VI. Rino Fisichella mit Missionaren der Barmherzigkeit aus Österreich und Deutschland: Pfr. Klaus Meyer, Diözese Eichstätt, Dekan Martin Komarek, Diözese Innsbruck, EB Fisichella und der Lazaristenpater Pfr. Florian Parth CM, Erzdiözese Wien (von links nach rechts)
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Kurzinterview von Dekan Martin Komarek und P. Florian Parth CM mit Erzbischof Rino Fisichella

Sehr geehrter Herr Erzbischof, Sie haben im Namen unseres Papstes Franziskus zu diesem Treffen der Missionare der Barmherzigkeit in Rom eingeladen. Was bedeuten für Sie persönlich diese Aufgabe, die Missionare zu begleiten?
EB Fisichella: Als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung bin ich auch zuständig für die Leitung der Missionare der Barmherzigkeit, obwohl ich in ihrem Kreis der einzige bin, der selbst kein Missionar der Barmherzigkeit ist. Diese Gemeinschaft bereitet mir große Freude, gerade wenn ich auf das vielfältige Engagement dieser 1040 Priester blicke, die auf allen 5 Kontinenten tätig sind. Diese Treffen in Rom dienen dem gegenseitigen Kennenlernen und dem gemeinschaftlichen Austausch der Missionare, dann vor allem aber der Begegnung mit Papst Franziskus, der die Missionare am Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit zur gemeinsamen Konzelebration in der Basilika St. Peter einlädt und ihnen bei einer Audienz seine besonderen Anliegen mitteilt. Dazu lege ich Wert darauf, den Missionaren spirituelle und theologische Impulse mit auf den Weg zu geben.

Wo sehen Sie die Hauptaufgaben der Missionare?
EB Fisichella: Das Erste und Wichtigste ist: Sie tragen den Kern des Evangeliums, die göttliche Barmherzigkeit, in die ganze Welt hinaus! Gerade in den letzten beiden Jahren der Pandemie waren diesbezüglich die Möglichkeiten recht eingeschränkt, aber der Austausch hat gezeigt, daß viele Missionare besonders Kranke und Sterbende geistlich begleitet haben, deren Angehörige besucht und ihnen geholfen haben. Soweit wie möglich haben sie auch weiterhin den Dienst der Versöhnung geleistet und in Werken der Barmherzigkeit bedürftigen Menschen geholfen.
Die Spendung des Sakraments der Versöhnung hat Papst Franziskus als eine der Hauptaufgaben den Missionaren anvertraut und sie dazu auch mit besonderen Vollmachten ausgestattet (Siehe Block über die Vollmachten) Da gibt es zum Beispiel Missionare in Alaska und Australien, die mit einem Campingbus von Dorf zu Dorf fahren, wo schon lange kein Priester mehr war, um über die göttlichen Barmherzigkeit zu predigen und Menschen, die oft jahre- oder jahrzehntelang nicht mehr gebeichtet haben, loszusprechen und sie mit Gott zu versöhnen.
Schon in seiner Bulle Misericordiae Vultus hat Papst Franziskus die Bischöfe gebeten, die Missionare der Barmherzigkeit nach Kräften zu unterstützen. Bei den Ad-Limina-Besuchen der Bischofskonferenzen wird unser Dikasterium dieses Anliegen des Papstes in Erinnerung rufen und die Bischöfe auf diesen wichtigen Dienst hinweisen.

Sehr geehrter Herr Erzbischof, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!

Papst Franziskus schreibt in der Verkündigungsbulle des Jubeljahres der Barmherzigkeit MISERICORDIAE VULTUS über die Missionare der Barmherzigkeit: „Missionare der Barmherzigkeit sollen ein Zeichen der mütterlichen Sorge der Kirche für das Volk Gottes sein, damit es tiefer eindringen kann in den Reichtum dieses für unseren Glauben so grundlegenden Geheimnisses.“
„Sie sollen vor allem ein lebendiges Zeichen dafür sein, dass der Vater jeden aufnimmt, der seine Vergebung sucht. Sie werden Missionare der Barmherzigkeit sein, denn sie sollen allen eine Begegnung voller Menschlichkeit anbieten, eine Quelle der Befreiung, einen Ort der Verantwortung, der es ermöglicht, alle Hindernisse zu überwinden und das einst in der Taufe neu geschenkte Leben wieder aufzugreifen.“

Der Apostolische Stuhl hat verfügt, dass die besondere Vollmacht der Missionare der Barmherzigkeit ausschließlich vier Sünden und Straftaten betrifft:
1. Verunehrung der Eucharistie
2. Körperlicher Angriff auf den Papst
3. Lossprechung eines Mitschuldigen an einer Sünde gegen das sechste Gebot
4. Direkter Bruch des Beichtgeheimnisses.
Der Kern ihrer Vollmacht richtet sich auf die Aufhebung der mit der Sünde verbundenen Tatstrafe - jener Strafe, die mit der Begehung der Tat auch ohne ausdrückliche Verhängung von selbst eintritt; in mehreren Fällen ist dies die Exkommunikation.

Dekan Pfr. Martin Komarek, Landeck: „Beim internationalen Treffen der Missionare der Barmherzigkeit konnte ich viele Missionare der Weltkirche kennenlernen und wurde innerlich sehr in meinem Dienst gestärkt. Besonders freut es mich, wenn ich gemeinsam mit meinen Tiroler Kollegen Nachmittage der Barmherzigkeit anbieten kann, um Teilnehmenden die göttliche Barmherzigkeit näherzubringen und sie in der Anbetung, Liturgie und Versöhnung sakramental zu feiern. Ein wichtiges Anliegen ist mir, als Missionar der Barmherzigkeit Mitbrüdern im priesterlichen Dienst in der Beichte zur Verfügung zu stehen.“

Missionare der Barmherzigkeit in der Diözese Innsbruck:
Pfr. Martin Komarek, SSR Landeck
Pfr. P. Bernhard Speringer, Galtür-Mathon
Pfr. Georg Schödl, SSR Achental
Pfr. Bernhard Kopp, SSR St. Margarethen-Strass-Schlitters

Autor:

Walter Hölbling aus Tirol | TIROLER Sonntag

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