Kasspatzla, Kaspressknödel und Kaiserschmarrn sind die Hits auf der Rendlalm
Gastgeberinnen aus Berufung

Ein eingespieltes Team: Hanni und Susi Sarlo mit Anna-Maria Haid-Sarlo (von links), die die Rendlalm seit 2004 bewirtschaften. | Foto: Zangerl
  • Ein eingespieltes Team: Hanni und Susi Sarlo mit Anna-Maria Haid-Sarlo (von links), die die Rendlalm seit 2004 bewirtschaften.
  • Foto: Zangerl
  • hochgeladen von TIROLER Sonntag Redaktion

Besonders schön ist es auf der Rendlalm oberhalb von St. Anton am Arlberg, wenn die Alpenrosen blühen. Die Alm wird vom Schwesternduo Susi und Hanni Sarlo seit 2004 mit viel Herzblut bewirtschaftet. Die Alpenflora dort oben ist beeindruckend, die Herzlichkeit der Gastgeberinnen nicht weniger.

Mittwochs und donnerstags herrscht auf der St. Antoner Rendlalm besonders reges Treiben. Der Grund: Da sind die Betriebstage der Rendlbahn, von deren Bergstation aus man die Rendlalm über den Alpenrosenweg erreichen kann. Es führt auch ein direkter Weg vom Tal herauf. „Da ist die Terrasse voll“, freuen sich die Wirtinnen Hanni und Susi Sarlo aus St. Anton. Dass man dort auf die beiden trifft, ist einer der Hauptgründe, warum die Alm so beliebt ist: „Die meisten unserer Gäste sind Einheimische“, erzählen sie. „Ein Stammgast besucht uns mehrmals die Woche.“ Als Segen für die heimischen Hütten und Almen hat sich auch der E-Bike-Boom erwiesen: „Dieser Trend ist gut für unsere Hütten. Es wird von Jahr zu Jahr mehr.“

Arbeitsteilung. Grundsätzlich verbringen sie die Nächte zu Hause im Tal, sie erzählen schmunzelnd: „Wir haben nur ein einziges Mal hier oben übernachtet. Es war im Mai und wir wollten unbedingt die Balz der Spielhähne miterleben. Aber es war unglaublich kalt.“ Dass die beiden vor 17 Jahren zu ihrem geliebten Arbeitsplatz gekommen sind, ist eigentlich dem Prinzip Zufall zuzuschreiben: „Meine Tochter Anna hat damals gesagt, dass das doch genau das Richtige für uns wäre“, erzählt Susi, die wie ihre Schwester noch mit der Entscheidung haderte. Anna hilft übrigens tatkräftig mit, auch ihre Tochter Lena und Mitarbeiterin Monique. Die beiden Schwestern haben sich mit dem Gedanken, künftig im Sommer eine Alm zu betreiben, angefreundet, sich beworben und die Zusage bekommen. Ihre Aufgaben haben sie perfekt aufgeteilt: „Hanni ist lieber in der Küche, Susi überall. Und dann haben wir ja noch unsere Helferinnen. Wir sind mittlerweile super eingespielt und ergänzen uns perfekt.“

Hüttenklassiker und Kuchen. Am Montag ist Ruhetag auf der Rendlalm, aber zum „Ausruhen“ kommen die beiden Damen kaum: „Abends und früh morgens backen wir die Kuchen. Das Schwierigste ist, einzuschätzen, wieviel man wovon braucht“, verraten sie. Bei der Einschätzung der Speisenmenge hilft die Routine. Kulinarisch gesehen besonders beliebt sind: Kasspatzla, Kaspressknödel und ein weiterer Hüttenklassiker, der Kaiserschmarrn.

Tierische Besucher. Doch auch tierische Besucher gibt es. „Als wir einmal eines Morgens auf die Alm gekommen sind, entdeckten wir eine Unordnung auf dem WC und haben schon den Hirten verdächtigt. Tatsächlich war der Übeltäter dann ein Siebenschläfer“, erzählt Hanni. Auch Murmeltiere schauen gern vorbei, der Grund: „Wir pflanzen unsere eigenen Kräuter an und Murmeltiere lieben Petersilie. Seit wir das wissen, steht der Topf auf einer Anhöhe“, erzählen sie. Auch Hasen hüpfen immer wieder einmal vorbei, Füchse oder Wild werden ebenso gesichtet wie Birkhühner. Auf der Rendlalm verbringen auch zahlreiche Nutztiere die Sommermonate. Um diese kümmert sich Hirte Franz Nuener aus Garmisch. Insgesamt sind es 120 Stück, davon 15 Haflinger, die allesamt die Nächte unter freiem Himmel verbringen. Die Rendlalm ist ein Treffpunkt für Mensch und Tier. Vor allem trifft man hier auf sehr viel Herzlichkeit. Hanni und Susi bleiben ihren vielen Gästen glücklicherweise noch lange erhalten: „Bis 2027 möchten wir schon noch weitermachen“, verraten sie und blicken freudig in Richtung des Tors, das sich gerade öffnet. Die ersten Gäste treten ein, der Job, der für die beiden St. Antonerinnen viel mehr Berufung ist, beginnt.

Elisabeth Zangerl

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ