Pfarrgemeinderatswahl
Entscheidungen rund um den eigenen Kirchturm

Foto: RB/PGRÖ
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Wahltag: Diesen Sonntag wählen 3000 Pfarren in ganz Österreich ihre Pfarrgemeinderätinnen und -räte. Das Rupertusblatt hat mit Klaudia Achleitner gesprochen. Die Referentin im Seelsorgeamt der Erzdiözese ist in Salzburg Expertin für die Wahl und nennt die wichtigsten Punkte zur Demokratie in der Kirche, zum Tag der Wahl – und zum Weg der Pfarren nach dem Urnengang. Ein Überblick.

von Michaela Hessenberger

Warum nicht nur geübte Kirchgänger eingeladen sind, ihre Stimme abzugeben
„Wo ich wohne ist es wichtig, dass ich mich an den Vorgängen beteilige. In meiner nächsten Umgebung sind durch die Pfarrgemeindratswahl meine Meinung und meine Stimme gefragt“, sagt Klaudia Achleitner. Sie plädiert dafür, nicht mit den Füßen abzustimmen – indem man sich der Stimme enthält und eben nicht hingeht. „So funktioniert Gesellschaft nicht“, erklärt sie. Kirchenfernere Leute lädt sie ganz besonders ein, am Sonntag ihre Pfarre und das Wahlbüro zu besuchen. Beispiel junge Menschen: „In der Pfarre lernt man so viele andere kennen, kann Freundeskreise finden – und vielleicht auch den Partner fürs Leben. Alles schon passiert.“

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagt sie, dass die Hilfsbereitschaft gerade in den Pfarren so groß sei. „Hier kann die Kirche jenen helfen, die bei uns stranden. Zu allererst ist wichtig, dass sie was zum Wohnen haben und in vier Wänden zur Ruhe kommen können.“

Was erwartet Wählerinnen und Wähler?
Achleitner weiß, dass etliche Pfarren den Wahlsonntag speziell gestalten. Manche haben das Fastensuppenessen an diesen Termin verschoben, um Leuten im Sinne der Gastfreundschaft etwas zu servieren.„Ansonsten geht man in die Wahlkabine wie bei jeder anderen Wahl auch.“ Ausweis mitbringen zur Sicherheit, in der Wählerliste oder dem -verzeichnis abhaken lassen, Stimmzettel nehmen, in die Wahlkabine gehen und anschließend das Kuvert in die Urne stecken.

So verändert die Pandemie die Wahl
Auch wenn Sicherheitsregeln am Wahltag wichtig sind – 50.000 Briefwahl-Kuverts wurden in den vergangenen Wochen in der gesamten Erzdiözese Salzburg verteilt. Achleitner: „Jede Pfarre wird ihr Gremium mit Kandidaten gut besetzen können. Ich habe den Eindruck, dass die Vorbereitungen wahnsinnig engagiert liefen. Die Telefone haben bei der Kandidatinnen- und Kandidatensuche regelrecht geglüht. Und es gibt so viele, die sich trotz Pandemie bereit erklären, sich zu engagieren. Manche sind jetzt erst recht dabei.

Ein Rezept für gute Wahlbeteiligung
„Erfolgreich sprechen jene Pfarren die Wählerinnen und Wähler an, die Tag für Tag bei den Menschen präsent sind“, erklärt Achleitner. Sie rufen also nicht nur vor der Wahl zum Mitmachen auf, sondern sind mittendrin im Leben der Leute. „In kleineren Gemeinden gibt’s eine Wahlbeteiligung von bis zu 70 Prozent. Das gelingt, wenn man in Kontakt ist, man Ansprechpersonen kennt und als Team auftritt.“Was am Wahlabend passiert, was danach
Pfarren zählen nach Wahlschluss die Stimmen aus und melden sie Klaudia Achleitner und ihrem Team ins Seelsorgeamt. Dort ist die Wahlzentrale. Sonntagabend sollte klar sein, wer in welchem Pfarrgemeinderat neu ist, wie die Wahlbeteiligung war, wo das Durchschnittsalter der Wähler liegt, wie viele Männer und Frauen zur Urne gegangen sind. Spätestens am 27. März müssen alle Stimmen ausgezählt sein. Wer welche Funktion übernimmt, steht bis 22. Mai fest.

TIPP: Alles zur Wahl – von Wahlalter über Stimmzettel bis zu den Ergebnissen – gibt‘s auf www.eds.at/pfarrgemeinderat.

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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