Eine ungewöhnliche Begegnung
Ein unbekannter Mann, namens Rupert Hübsch

Eine ungewöhnliche Begegnung - eine wahre Geschichte von Peter Siegfried Krug

Nachdem ich wieder zuhause war, schrieb ich diese Geschichte so genau wie möglich auf. Was an der Geschichte von Rupert Hübsch richtig war, oder nicht, wie ehrlich, oder unehrlich er die Geschichte verzählte - das kann ich nicht beurteilen.  

Es war an einem kalten Abend. Wolkenbedeckter Himmel. Ich lief zum Badesee. Einer der 3 Salachseen in Norden v. Salzburg.
Der Badesee war verlassen und still. Nur wenige Ausländer spielten Basketball. Ohne ein Badehandtuch dabei zu haben schwamm ich im kalten Badesee kreuz und quer. Beim Verlassen des Sees zitterte mein Körper. Ich zog mich, ohne abzutrocknen an.
Um schnell aufzuwärmen, lief ich flott bei den WCs der Anlage vorbei.
Als ich schon vor dem Ausgang der Anlage angekommen war, rief mir ein fremder Mann von hinten zu und fragte,
ob ich ein Bier haben möchte. Spontan lehnte ich ab, da ich prinzipiell
keinen Alkohol trinke. Es machte mich neugierig zu wissen warum dieser Mann, der mich nicht
einmal kannte, ein Bier anbot und so drehte ich mich um, und nahm neben ihm Platz.
Er sagte zu mir, dass er mich schon eine Weile zusah, und dass ich nach seiner Ansicht mutig sei, weil sonst niemand an solchen trüben, kalten Wettertagen schwimmen gegangen ist. Dieser Mann, so ließ er mich wissen, arbeitet seit zwei Jahren in einer winzigen Küche, die an diesem Badestrand in einer Eisstandhütte
war.(Bermerk.: diese Hütte wurde bereits abgerissen). Außerdem ist er zuständig für die Sauberkeit der öffentlichen Toiletten.
Er fütterte mit Weißbrot "seine" Stockenten und redete mit mir über deren Verhalten.
Zu dieser Zeit - es war schon spät abends - waren wir die einzigen am Badestrand. Ich seie ihm aufgefallen, so meinte er, weil ich kein Badehandtuch mitgenommen habe, und unerschrocken ins eis-kalte Wasser sprang. Kurz darauf zeigte er mir einige Äsculapnatterlöcher unterhalb der Hütte in einer Erde und die Meisenlöcher. Wenn Schönwetter ist
kriechen diese Nattern aus diesen Löchern hervor, wenn es kalt ist, verkriechen sie
sich wieder unterhalb der Hütte, erklärte er mir.
Rupert Hübsch - so hieß er mit Name - war ca. drei Jahre jünger als ich.
Ohne ihn vorher viel zu befragen fing er von selbst an über sein Leben zu reden.
Er sagte, dass er schon seine ganze Familie verloren hatte. Seine Lebensgefährtin
die 43 Jahre alt war, danach seine Tochter, die mit 23 Jahren mit seiner Lebensgefährtin an einem
Autounfall in Ungarn starben. Pause. ...Sein Adoptivsohn starb auch sehr jung. Er pausierte wieder länger und
ergänzte zögernd, dass er wegen ihm gestorben ist. Er stoppte nach einigen Sätzen und sprach dann weiter. Als ich in seinem Redestop nachhakte, sagte er dass er (der Adoptivsohn) sich das Leben genommen hatte. Der Adoptivsohn war Dachdecker und sprang vom Haus runter. Dass das kein Unfall war, erklärte er mir damit,
dass der Sohn wenige Zeit davor ihm um viel Geld bettelte. Dies aber konnte
er ihm nicht geben, und außerdem sagte er seinem Sohn, dass er wegen des tragischen
Autounfalls und den Tod der Lebensgefährtin und seiner Tochter noch trauerte und
drohte aus Verzweiflung den Adoptivsohn selbst mit Selbstmord.
Der Adoptivsohn, der zuvor noch den tragischen Unfall miterlebte und die Vorwürfe
vom Rubert Hübsch telefonisch anhörte, hatte wenige Zeit später sich das eigene Leben genommen, erklärte er.
Er sagte, dass er zu dieser Zeit sehr viel arbeitete, selbst sehr gestresst war und leider
keine Zeit für den Sohn übrig hatte. Dann nach einer kurzen Pause verzählte er über sein Leben:
Mit 8 Jahren erfuhr er erst, dass seine Eltern gar nicht seine richtigen Eltern waren
Er war bei einer Pflegefamilie am Bauernhof.
Dort habe er schon bald als Kind arbeiten müssen und konnte schon mit 6 Jahren den
Stall richtig und gründlich säubern. Manchmal musste er auch im Stall schlafen und der Vater sagte ihm
später, wenn er sein richtiger Sohn gewesen wäre, hätte er (Rupert Hübsch) ihm (den Adoptivsohn) schon erschlagen.
Außerdem sagte er ihm, dass er (gemeint ist Rupert Hübsch) ein Tier ist, wie die anderen Tiere im Stall.
Seitdem die anderen Kinder wussten, dass er nicht wirklich in die Familie gehörte,
haben sie ihn gehänselt und Späße mit ihm getrieben. Rupert Hübsch erzählte weiter:
Der Erziehvater, ein Bauer hat ihm auch mitgenommen zu anderen, fremden Leuten, die unter
einer Duschkabine waren. Er musste seinen Erziehvater den Schwanz waschen und anschließend
auch noch andere Männer, die im Duschraum waren denn Schwanz waschen.
Rupert Hübsch kam später bruchweise in ein Gymnasium mit Internat. Dort hatte
er in Latein auch Herrn Joseph Alois Ratzinger kennengelernt, der eben dort Lateinuntericht abgab.
Rupert H. sagte, dass auch er sich an ihm sexuell vergriffen hat.
Ich sagte ihm, dass es dafür eine Opferanlaufstelle in Puch gab und fragte ob
er auch dort war. Darauf antwortete er, dass er wegen dieser Sache nach Rom gefahren ist.
Er war im Vatikan wegen der Vorwürfe sexueller Übergriffe.
Er war in einem Raum untergebracht, mit einem sehr großen Bett, das auch einen Balkon hatte.
Man brachte ihn Weintrauben, Kakao und vieles, aber er nahm nichts zu sich.
Als er das Zimmer, in dem er war verlassen wollte, versperrten ihn die Schweizer
Garde in Weg. Er fragte, warum er nicht das Zimmer verlassen kann und die
Schweizer Garde, bestehend aus zwei Männer antworteten, dass er im schlimmsten
Teil des Vatikans untergebracht ist.
Es wurde unter mehreren Männer über die Höhe des Geldes verhandelt.
Man bot Rupert H. 1500 € Schweigegeld an.
Da das aber für ihm zuwenig war, verhandelte er und fragte wieviel ihm
sein Schweigen wert ist. Darauf sagten die Leute im Vatikan dass er nicht viel
mehr Geld bekommen wird. Rupert Hübsch forderte dann - nach seiner Aussage - eine Million Euro!
Das wurde aber natürlich nicht bezahlt und bis heute hatte er für seine Kindheit
und den sexuellen Übergriffen keine Entschädigung bekommen.

Hübsch redete auch mit Herrn Ratzinger, seinen ehemaligen Lateinprofessor.
Herr Ratzinger sagte darauf, dass er nicht Hr. Ratzinger heißt, sondern der Papst ist..;
Rupert Hübsch vertraute mir an, dass er selbst auch schon einen Schlaganfall hatte.
Seitdem arbeitet er nicht mehr so viel und nur noch unangemeldet. Am Seeufer (Salzachsee, nördlich von der Stadt Salzburg) übernachtet er, weil es dort viele Einbrüche gab. In den Toiletten auf nacktem Boden zeigte er mir seinen Schlafsack.
Dafür wird er auch bezahlt.
Wir redeteten bis zwei Uhr morgens bis uns beide kalt wurde und zitterten.
 - Ich weiß definitiv nicht, was an der Geschichte alles wahr ist, oder was erlogen wurde.
Aber die Geschichte hatte mich berührt. Aufgeschrieben habe ich diese Begegnung am Mittwoch, 3. Juli 2013

Nachtrag: Rupert Hübsch ging es damals schon gesundheitlich sehr schlecht. Er betrank sich regelmäßig mit Alkohol. Über das Internet erfuhr ich, dass ein Rupert Hübsch am 1. März 2021 in Salzburg verstarb. Da es bei seinem Namen kaum "Namenskonkurrenz" im Internet besteht gehe ich davon aus, dass Rupert Hübsch leider verstarb. Umso wichtiger erscheint mir es, diese ungewöhnliche Geschichte zu erzählen.

Autor:

Peter Krug aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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