Kirchenfenster
Aus Klagen wird ein Freudentanz

Eindrucksvoll: Mit 320 Quadratmetern ist das Apsisfenster der Erentrudis-Kirche in der Salzburger Herrnau eines der größten Kirchenfenster weltweit.   | Foto: RB/tom
  • Eindrucksvoll: Mit 320 Quadratmetern ist das Apsisfenster der Erentrudis-Kirche in der Salzburger Herrnau eines der größten Kirchenfenster weltweit.
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Ein Kirchenfenster als Inspiration für ein Musikprojekt? Diese Idee setzt die Flötistin und Organisatorin Elisabeth Möst mit einem kleinen Ensemble in der Kirche der Stadtpfarre Herrnau um.

von Thomas Manhart

Ihre Werke sind vermutlich bekannter als ihr Name. Unter den Holzschnitten und Glasmalereien der Künstlerin Margret Bilger (1904–1971) befinden sich zahlreiche Kirchenfenster, darunter eine riesige Bleiglas-Fensterwand, die sie vor 60 Jahren für die Stadtpfarrkirche St. Erentrudis in Salzburg-Herrnau geschaffen hat. Auf einer Fläche von 320 Quadratmetern – einem der größten Kirchen­fenster weltweit – sind hinter dem Altarraum farbenprächtig gestaltete christliche Motive zu sehen: vom Lamm Gottes über die Hochzeit zu Kana und die wundersame Brotvermehrung bis hin zum Letzten Abendmahl.

Das Meisterwerk beeindruckt auch Elisabeth Möst. Inspiriert vom Video eines Musikerkollegen vor einem Kirchenfenster, hat sich die Flötis­tin vier Monate lang auf die Suche nach außergewöhnlichen Kirchenmalereien begeben. Die Idee und das Ziel dahinter: ein Konzert mit Kompositionen, die quasi „die Botschaft eines Kirchenfensters vertonen“ – ein Gesamtkunstwerk, bei dem visueller Eindruck, Kirchenraum und Musik miteinander verschmelzen. Fündig wurde sie für das Musikprojekt schließlich in Salzburg. „Ich war zuvor in Frankreich, Deutschland und der Schweiz, aber die Werke von Margret Bilger sagten uns am meis­ten zu. Am Ende war es eine Entscheidung zwischen ihrem Kirchenfenster im Eisenstädter Dom und jenem in der Herrnau, wo Pfarrer Alois Dürlinger sofort positiv reagiert hat“, erzählt Möst.

Konzert am 12. Juni um 19 Uhr

Längst steht auch das Programm für das Konzert (das wegen Corona um ein halbes Jahr verschoben werden musste). Kompositionen des Trios Anne de Boysson (Frank­reich), Jakob Gruchmann (Salzburg) und Nils Urban Östlund (Schweden) interpretieren die kirchliche Glaskunst als Weg von der inneren Zerrissenheit zum Frieden,
vom Klagen zum Freudentanz. Aufgeführt wird das Musikprojekt am 12. Juni um 19 Uhr in der Kirche der Pfarre Salzburg-Herrnau – von Elisabeth Möst (Flöte), Julia Ammerer-Simma (Cello), Eva Maria Schossleitner (Gesang), Christoph Bielefeld (Harfe) und Richard Putz (Schlagwerk).

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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