Coworking
Lösung für leere Räume

Die besten Beispiele aus der Praxis zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz hält Dominik Elmer in der Hand. Wie christliches Teilen in Bezug auf Büros funktioniert, zeigt das Buch, an dem er mitgeschrieben hat. „Alle sagen, dass sie als Erste solche Arbeitsräume angeboten haben – aber Salzburg war wirklich ganz vorne“, sagt er. Wer aus leerstehenden Räumen Büros für kreative Leute machen möchte, kann sich gerne bei ihm melden unter 0676/8746-2087.  | Foto: RB/mih
  • Die besten Beispiele aus der Praxis zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz hält Dominik Elmer in der Hand. Wie christliches Teilen in Bezug auf Büros funktioniert, zeigt das Buch, an dem er mitgeschrieben hat. „Alle sagen, dass sie als Erste solche Arbeitsräume angeboten haben – aber Salzburg war wirklich ganz vorne“, sagt er. Wer aus leerstehenden Räumen Büros für kreative Leute machen möchte, kann sich gerne bei ihm melden unter 0676/8746-2087.
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Freie Plätze in der Pfarre? Dominik Elmer hat einen Plan, der nicht nur etwas Geld in die Kassen, sondern vor allem Schwung in leerstehende Räume der Gemeinden bringt. Welche Rolle die Kirche bei jenem Trend spielt, bei dem sich junge Leute ein Büro samt Internet und Kaffeemaschine teilen.

von Michaela Hessenberger

Wie schafft es die katholische Kirche, bei kreativen Köpfen präsent zu sein? „Indem wir ihnen einen Platz zum Arbeiten anbieten“, lautet Dominik Elmers Antwort. Mit dem ersten so genannten Coworking-Space in der Pfarre Salzburg-St. Andrä hat der Kirchenentwickler erste Erfahrungen gesammelt.

Das Prinzip: In freie Räume ziehen junge Frauen und Männer ein, die keinen fixen Büroplatz haben. Die meisten von ihnen werken als Selbstständige. Was sie zum Arbeiten brauchen? „Schreibtische, Sessel, ein schnelles Internet, Drucker, Kaffeemaschine, aus – und das für ein paar Euro Miete pro Tag, Woche oder Monat“, sagt Elmer.

Er ist davon überzeugt, dass die Kirche genau diesen Menschen Wohlfühlorte anbieten kann, an denen sie ihr Potenzial entwickeln. Gerade in der Pandemie sei klar geworden, dass das Homeoffice nicht immer die beste Lösung sei. „Es gibt zu wenig Abgrenzung, wenn der Laptop daheim neben der Marmelade am Frühstückstisch steht“, erklärt der Theologe.

Nicht nur Trend, sondern Chance

Coworking-Spaces sieht Elmer nicht nur als Trend, sondern vor allem als Chance für Pfarren und Institutionen in der Erzdiözese. Oft sei Raum da, der mit Leben gefüllt sein möchte. „Es kostet bares Geld, Ressourcen nicht zu nutzen. Und die benediktinische Regel ,Ora et labora‘, also ,bete und arbeite‘, passt da perfekt dazu. Kreative Leute sind schöpferisch – die Kirche sollte wirklich dabei sein, wenn sie die Welt mitgestalten.“

Derzeit gibt es keinen aktiven Coworking-Space in der Erzdiözese. Doch: „Die Baupläne stehen, nach St. Andrä ist hoffentlich bald das Jugendzentrum Yoco in der Salzburger Gstättengasse an der Reihe.“ Die Baupläne stehen, noch werde an der Finanzierung gefeilt.

Arbeitsplätze als Magnete für Junge

Dominik Elmer bekommt viel Unterstützung bei seinen Plänen, Pfarren und wohl etwas ferner stehende junge Menschen zu verbinden. Eines seiner Netzwerke zieht sich durch den ganzen deutschsprachigen Raum. Erfahrungen und besonders gelungene Coworking-Spaces haben gerade in einem eigenen Buch Platz gefunden. In Zürich hat die Kirche ebenso Raum geschaffen wie in Frankfurt. „Alle stehen vor der Herausforderung, mit kirchlichen, nicht voll nutzbaren -Gebäuden umzugehen“, sagt er. Das Buch liefere Ideen, wie Gestaltung zum Magnet für Menschen werden kann. „Das Schöne: Jeder Coworking-Ort hat seine eigene Auffassung, wie das am besten gelingt.“

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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