Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Es war eine Gnade

Es war eine Gnade. Zumindest für mich. Weit mehr als 100 Menschen pilgerten am Samstag auf die Seekarlspitze im Rofan. Der Jüngste gerade zwei Jahre alt. Und der Älteste? Konditionsmäßig vermutlich ich selbst. Für Jozef sei es nicht nur die Kreuzeinweihung, sondern auch ein Kreuzweg, sagte jemand ganz laut. „Simon von Kyrene“ nahm mir den Rucksack ab,
„Veronika” erfrischte mich, stärkte mich mit Müsliriegel. Und die Bergretter? Sie drohten mir nicht nur an, sie würden mich hinauftragen, wenn ich nicht weiterkomme. Auf Schritt und Tritt achteten sie auf mich: So beschützt bin ich noch nie gewesen. Außerdem schlugen sie Stufen in die Schneefelder, damit alle sicher vorwärtskommen.
Das Granitkreuz oben verschlug nicht nur mir den Atem; so edel präsentiert sich das Werk der Steinmetze Raimund und Simon. Die zehnköpfige Musikkapelle spielte die „Herz-Jesu-Messe“. Von lauter Begeisterung ist der Zelebrant ausgerechnet bei der Wandlung gestolpert und gefallen. Eine grandiose Feier also: mit einem „gefallenen Priester“. Nachdem wir unten waren, kam ein Notruf: „Eine Touristin hängt im Klettersteig“. Drei der Bergretter mussten umkehren, um sie zu bergen. Idealismus, Mut, Engagement – im Grunde Religion im besten Sinn des Wortes. Danke an alle Beteiligten! Gott hat große Freude an Euch.

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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