Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Auferweckung der Toten

„Glaubst du, dass es ein Leben nach dem Tod gibt? Glaubst du, dass du selbst auferweckt werden wirst? Wie Jesus?“ Diese Fragen stellt der heutige Mensch. Auch an mich persönlich. Warum dieser Einstieg? Vieles in der Kirche gleicht der Situation von damals. Die Tempelaristokratie war um Systemrelevanz der organisierten Religion besorgt: um die Finanzierung, um caritative Arbeit, um das Image in der Öffentlichkeit. Diese Sorge verdeckte den Verantwortlichen damals und sie verdeckt oft auch heute das, worum es im Glauben geht. Und wo liegt hier der springende Punkt? Die damaligen Sadduzäer glaubten nicht an die Auferweckung der Toten, der Tempelkult genügte. Die organisierte Religion anstelle der Hoffnung! Es soll nicht vermessen klingen, aber: Ich glaube wirklich an die Auferweckung der Toten! Und ich glaube auch deswegen, weil Menschen mit gebrochenen Existenzen und mit zweifelhaften Lebensgeschichten das glauben. Weil Menschen, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden, das glauben. Weil Menschen, die schon oft tot für ihre Mitmenschen waren und auch tot für sich selbst, die alles umkrempelnde Erfahrung des Neubeginns gemacht haben. Und ich glaube auch, weil jene, die um den letzten Atemzug ringen, sehr oft daran glauben und deswegen auch versöhnt und in Frieden sterben können.

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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