Auf der Seekarlspitze steht Österreichs einziges Gipfelkreuz aus Naturstein.
Beeindruckendes Gipfelkreuz aus Stein

Das neue Kreuz der Seekarlspitze ist 4,1 Meter Meter hoch, 2.700 kg schwer und wurde in 400 Arbeitsstunden geschaffen.      | Foto: Raimund Walser
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  • Das neue Kreuz der Seekarlspitze ist 4,1 Meter Meter hoch, 2.700 kg schwer und wurde in 400 Arbeitsstunden geschaffen.
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Seit Kurzem thront ein ganz besonderes Gipfelkreuz auf der Seekarlspitze im Rofangebirge. Die Idee für das erste seiner Art aus Stein hatte Raimund Walser vor 18 Jahren. Die Einweihung des Gipfelkreuzes eines befreundeten Kunstschmieds hat ihn damals so begeistert, dass er selbst einmal eines gestalten wollte.
„Von klein auf war ich viel in den Bergen unterwegs. Gipfelkreuze sind in Tirol etwas ganz Fundamentales. Es ist beeindruckend, dass auf fast allen Gipfeln Tirols dieses christliche Symbol steht“, sagt Raimund Walser über seine Leidenschaft, die er mit seinem Bruder Simon Walser teilt.
Als die Brüder vor zwölf Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit wagten, kamen sie dem Traum vom Gipfelkreuz einen Schritt näher. Im Vorjahr brachten sie ihre Idee bei der Bergrettung Maurach vor. Diese war begeistert, zu ihrem 60-jährigen Bestehen ein Gipfelkreuz aufzustellen. Auch Familie Schwarzmann aus Maurach konnte für das außergewöhnliche Projekt gewonnen werden. Sie übernahm den spektakulären Transportflug. Damit war der Weg für das außergewöhnliche Projekt geebnet.

2.700 Kilogramm purer Granit. „Schon in meiner Lehrzeit habe ich viel in Kirchen gearbeitet“, erzählt Raimund Walser. In ihrem Steinmetzbetrieb arbeiten die Brüder Walser vor allem mit heimischen Steinen. Zum Beispiel bei Restaurierungen – gerade im kirchlichen Bereich – und bei der Schaffung von Grabdenkmälern. Das Material war damit quasi vorgegeben. Von Anfang an war klar, es muss ein österreichischer Stein sein, aus dem das Kreuz gefertigt wird. Die Wahl fiel auf Herschenberger Granit, einen sehr dichten und besonders wetterbeständigen Granit aus Niederösterreich. „Zu wissen, dass dieses Kreuz mehrere hundert Jahre auf diesem Berg stehen kann, macht es zu etwas Besonderem. Der Gedanke, dass irgendwann Nachkommen von uns davor stehen und sich stolz erinnern, dass jemand aus unserer Familie das geschaffen hat, ist schön“, freuen sich die Steinmetz-Brüder.

Auffallend kurze Querbalken. Was ihre Steinmetz-Arbeiten auszeichnet: ein schlichter Stil, die Reduktion auf das Wesentliche und die große Wertlegung auf das Material. All das spiegelt sich auch in diesem Granitkreuz wider. Die auffallend kurzen Querbalken haben zwei Gründe: Zum einen lehnen sie sich an irisch, keltische Kreuze an. Zum anderen hätten längere Balken das Gesamtgewicht zu stark erhöht. Eine eingearbeitete Nut in der Form eines traditionellen Kreuzes stellt die Verbindung zur Heimat dar.

Ein Werk vieler Hände. Den Steinmetz-Brüdern war es ein Anliegen, dass auch ihre Mitarbeiter am Kreuz mitwirken. Spektakulär wurde es dann im Sommer von einem Doppelrotorhubschrauber auf den Gipfel gehoben und von Mitgliedern der Bergrettung Maurach fixiert. Das Aufstellen war für alle eine große Herausforderung – und sehr emotional. Glück, Erleichterung und Dankbarkeit erfüllten die Stimmung aller am Gipfel. Kürzlich sollte das Kreuz feierlich eingeweiht werden. Leider war der Aufstieg zum Kreuz aufgrund des Schneefalls nicht möglich. Trotzdem feierte Univ.-Prof. Józef Niewiadomski in der Nähe der Bergstation der Rofanseilbahn im Freien eine Bergmesse. Er sprach – etwas wehmütig, aber wie gewohnt humorvoll – in seiner berührenden Predigt bei Schneefall von der „Generalprobe für die richtige Weihe“. Die Einweihung soll im Frühling stattfinden.

Autor:

TIROLER Sonntag Redaktion aus Tirol | TIROLER Sonntag

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