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„Wunsch nach Reformen groß“

Caritaspräsident Michael Landau zwischen Bischof Benno Elbs und Bischof Wilhelm Krautwaschl. 
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  • Caritaspräsident Michael Landau zwischen Bischof Benno Elbs und Bischof Wilhelm Krautwaschl.
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Vom synodalen Prozess über Teuerung bis zu Leihmutterschaft: Die Bischofskonferenz beriet über kirchliche und gesellschaftliche Themen, teils gemeinsam mit Caritasdirektor:innen.

Am schönsten ist das Mostviertel, wenn die Mostbirnbäume im April in Blüte stehen. Dafür waren die österreichischen Bischöfe einen Monat zu früh dran. Ihr Vorhaben war nicht, die Hügellandschaft zu genießen, sondern aktuelle Fragen von Kirche und Gesellschaft zu besprechen. Dafür trafen sie sich letzte Woche im Bildungszentrum St. Benedikt in Seitenstetten. Danach fasste Erzbischof Franz Lackner zusammen, was von der Frühjahrsvollversammlung in Erinnerung bleiben soll. Er würdigte den weltweiten synodalen Prozess und den Kulturwandel in der Kirche als „einmalig in der Kirchengeschichte“. Bei der Weltsynode im Oktober wird Lackner – als Vorsitzender der Bischofskonferenz – Österreich vertreten. „Der Wunsch nach Reformen ist trotz widersprüchlicher Vorstellungen groß“, hielten die Bischöfe in der Abschlusserklärung von Seitenstetten fest, die Erzbischof Lackner präsentierte.

OFFENE FRAGEN
Im Rahmen des synodalen Prozesses seien Fragen wie Zölibatsverpflichtung, Segnung von homosexuellen Paaren oder Frauendiakonat angesprochen worden. Bei der zweiteiligen Weltbischofssynode im Oktober 2023 und 2024 in Rom würden wohl Klärungen erfolgen, sagte der Erzbischof.

ZUSAMMEN STARK
Bei der Analyse der sozialen Situation stützten sich die Bischöfe auf die Expertise der zu den Beratungen eingeladenen Leitungsverantwortlichen der Caritas. Sie forderten danach die Politik zu zielgerichteter Hilfe für jene Menschen auf, die von der Rekordinflation besonders getroffen werden.

BISHOPS FOR FUTURE
Auch die Klimakrise nehme vielen das Vertrauen. „Hier wollen wir uns als Kirche und Bischöfe klar an die Seite junger Menschen stellen, wenn es darum geht, uns gemeinsam für den Erhalt der Schöpfung einzusetzen“, heißt es in der Erklärung.

KRIEGSVERBRECHEN UND ERDBEBEN
Die Kriegsverbrechen des russischen Aggressors in der Ukraine, wie Angriffe auf zivile Ziele und Verschleppungen von Kindern, seien durch nichts zu rechtfertigen, so die Bischöfe. Die Staatengemeinschaft habe die Pflicht, die Opfer zu schützen.

Außerdem riefen die Bischöfe dazu auf, Unterstützung für die Opfer in Syrien zuzulassen: Der Westen soll die Sanktionen gegen Syrien aufheben; die Assad-Regierung soll diese Hilfe jenen zuteil werden lassen, die sie am nötigsten brauchen.

GEGEN LEIHMUTTERSCHAFT
Die Bischöfe drängen auf ein EU- und weltweites Verbot von Leihmutterschaft. Sie sei „eine rücksichtslose Ausbeutung von Frauen, macht Kinder zur Ware und widerspricht den Menschenrechten“, sie erinnere an Menschenhandel.

SLOUK

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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