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Reformtexte beschlossen

Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und des Synodalen Weges, und Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), bei der Fünften Synodalversammlung in Frankfurt.  | Foto: Arne Dedert/dpa/picturedesk.com
  • Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und des Synodalen Weges, und Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), bei der Fünften Synodalversammlung in Frankfurt.
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Am Samstag ist die letzte beschlussfassende Vollversammlung des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland mit konzentrierten Debatten und Abstimmungen zu kirchenpolitischen Reformtexten zu Ende gegangen. Durch Enthaltungen ermöglichten anwesende Bischöfe immer wieder die Annahme auch strittiger Vorlagen, etwa bei den Themen „geschlechtliche Vielfalt“ oder bei der Frage, welche Mitwirkungsrechte Frauen im sakramentalen Handeln der Kirche künftig haben sollen.

210 Synodalen und rund 20 internationale Beobachter nahmen an der dreitägigen Vollversammlung im Tagungszentrum der Frankfurter Messe teil. Im Jahr 2026 soll eine weitere Synodalversammlung darüber beraten, ob und wie die Beschlüsse umgesetzt worden sind.

KONKRETE REFORMEN BESCHLOSSEN

Die Synodalversammlung sprach sich dafür aus, den Papst zu bitten, den Pflichtzölibat für Priester neu zu prüfen. Bei anderen Themen beschloss die Versammlung für den Bereich der Deutschen Bischofskonferenz konkrete Reformen. So soll Frauen und nicht geweihten Männern künftig die Predigt in katholischen Gottesdiensten gestattet werden. Es soll Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare geben und mehr Respekt in der Kirche für Menschen, die sich als Transpersonen oder nicht als Mann oder Frau sehen. Ferner wurde beschlossen, die Normen zum Umgang mit Tätern des sexuellen Missbrauchs und zur Prävention solcher Straftaten weiter zu verschärfen. Als letzter Text wurde ein Votum verabschiedet, das eine Öffnung des Diakonats in der gesamten katholischen Kirche für Frauen fordert.

Ein Text zum Missbrauch geistlicher Autorität zu Lasten von Frauen wurde in Erster Lesung angenommen. Zur weiteren Beratung an den Synodalen Ausschuss wurde ein Text verwiesen, der eine gleichberechtigte Beteiligung von Laien an Grundsatzentscheidungen in der Kirche vorsieht. Gegen eine solche Selbstbeschränkung bischöflicher Vollmachten hatte der Vatikan im Vorfeld deutliche Warnungen ausgesprochen.

ERLEICHTERUNG
„Ich muss es ehrlich sagen: Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Bischof Bätzing: „Der Synodale Weg hat – bei allem Knirschen – funktioniert.“ Es seien „wegweisende Ergebnisse“ erzielt worden, die zeigten: „Diese Kirche ist fähig zur Veränderung.“ Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, räumte ein: „Ohne Zweifel hätte ich mir mehr gewünscht.“ Es sei nicht gelungen, die katholische Kirche in Deutschland „strukturell wirklich zu verändern“. Zugleich betonte sie: „Es ist ein großer Erfolg, dass nun alle großen Entscheidungsthemen offen auf dem Tisch liegen.“ Sie habe die Hoffnung, dass es weitere Veränderungen und Reformen gebe.

KATHPRESS

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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