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Mehrweg reduziert Müll

Einweg-Kaffeebecher produzieren sehr viel Abfall. Mit Pfandbechersystemen können – wie bereits in Österreich umgesetzt – große Mengen Müll vermieden werden.  | Foto: Animaflora PicStock/Stockadobe
  • Einweg-Kaffeebecher produzieren sehr viel Abfall. Mit Pfandbechersystemen können – wie bereits in Österreich umgesetzt – große Mengen Müll vermieden werden.
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Der Umstieg auf Mehrwegverpackungen ist eine gute Möglichkeit, Verpackungsmüll zu vermeiden. Die Umweltberatung gibt Tipps.

Katrin und Peter kaufen sich täglich in der Früh beim Bäcker zwei Pappbecher Kaffee, trinken diese auf dem Weg zur Arbeit und schmeißen sie dann weg – eine typische Szene in der heutigen Gesellschaft. Pro Tag werden etwa 800.000 solcher Coffee-to-go-Becher in Österreich verbraucht. Aber es geht auch anders. Die ideale Lösung sei ein Pfandbechersystem, sagen Expert:innen der Umweltberatung. Ein solches hat im Frühjahr 2019 in Wien gestartet und wurde mittlerweile auf ganz Österreich ausgeweitet. Es funktioniert so: Man kauft sich bei einem der teilnehmenden Betriebe den Coffee-to-go im „myCoffeeCup“. Ist der Kaffee ausgetrunken, wird der Becher bei diesem oder einem anderen Partnerbetrieb bzw. einem Rückgabeautomaten zurückgeben. Bis zum Jahr 2022 sei damit bereits mehr als eine Tonne Müll eingespart worden.

MEHRWEGFLASCHE BESSER
Die regionale Mehrwegflasche sei die umweltfreundlichste Verpackung für Getränke, teilt die Umweltberatung mit. Je nach Verpackungsmaterial könne diese bis zu 50 mal wiederverwendet werden. Mehrweg-PET-Flaschen sind beispielsweise leicht und werden rund 10- bis 20-mal wiederbefüllt. Laut Umweltberatung verursachen sie dadurch rund 80 bis 90 Prozent weniger Abfall und Materialverbrauch als Einweg-PET-Flaschen.

Ab 2025 wird in Österreich flächendeckend das Einwegpfand auf Getränkeverpackungen eingeführt, die ein Volumen zwischen 0,1 und 3 Litern haben. Obwohl Mehrwegflaschen die beste Lösung sind, ist das Einwegpfandsystem ein wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft. Es sorgt für höhere Recyclingquoten, eine sortenreine Trennung und einfacheres Recycling. Nachteile dagegen sind die Kosten für die Anschaffung und Wartung neuer Pfandautomaten für Händler:innen, eine unter Umständen sinkende Mehr-

wegquote und zu wenig Klarheit bei den Konsument:innen darüber, wo die Unterschiede zwischen Einweg- und Mehrwegflaschen liegen. Beispielsweise werden Einwegflaschen durch das Recyclingsymbol oft mit Mehrwegflaschen verwechselt.

BEHÄLTER MITNEHMEN
Wenn Menschen unterwegs sind, verpflegen sie sich gerne mit To- go-Essen, also Essen zum Mitnehmen. Laut einer Studie des Umweltbundesamts verursacht jeder österreichische Haushalt pro Jahr durchschnittlich 7,4 kg Abfall nur aus Einweggeschirr. Auch hier gebe es Alternativen, wie die Umweltberatung informiert: Die meisten Gastronomiebetriebe füllen auf Anfrage das Essen in selbst mitgebrachte Behälter. Je höher die Nachfrage sei, desto mehr Betriebe würden die Möglichkeit von sich aus anbieten. Diese Behälter sollten stabil, auslaufsicher, groß genug und gut auswaschbar sein, so die Umweltberatung.

VERPACKUNGEN EINSPAREN
Auch beim Einkaufen im Supermarkt könne durch mitgebrachte Behälter viel Verpackungsmüll vermieden werden. Es gebe laut Umwelt-beratungs-Recherche mehrere , auch große Lebensmittelketten, die bereits seit einigen Jahren das Füllen von Wurst, Käse usw. in mitgebrachte Boxen ermöglichen. Zudem werden immer mehr wiederverwendbare Gemüsesackerl angeboten. Empfehlenswert ist wie erwähnt auch der Griff zur Mehrwegflasche. Die Umweltberatung rät, lieber Groß- statt Kleinverpackungen zu wählen (sofern die Menge wirklich benötigt wird). Nicht zuletzt sollten jene Produkte gekauft werden, bei denen auf eine unnötige Zusatzverpackung verzichtet wurde. Im Internet gibt es eine Übersicht von Geschäften, die sich auf möglichst verpackungsfreie Produkte spezialisiert haben (siehe Hinweis unten).

LISA-MARIA LANGHOFER

Nützliche Links: www.umweltberatung.at, www.zerowasteaustria.at, ethikguide.org/einkaufsfuehrer

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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