Gast-Kommentar
Feier-Utensilien

Gabriele Neuwirth | Foto: Kathbild.at / Franz Josef Rupprecht
  • Gabriele Neuwirth
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Das schon etwas zerbeulte Glockerl, der Kerzenanzünder, das Liederbuch, das Weihnachtsevangelium aus der Kirchenzeitung und eine Kassette mit Sterbebildchen. Das sind die Utensilien, die bei uns seit je am Heiligen Abend unterm Christbaum liegen. Sterbebildchen? Im „Engel des Herrn“, vor dem Vaterunser „für die armen Seelen“, wird für die Hausverstorbenen und die Verstorbenen des Jahres gebetet. Ihre Sterbebildchen werden angeschaut und jeder einzelne liebe Verstorbene bekommt eine kleine Erinnerung. Das geht nicht ganz ohne Tränen. – Und das soll ein frohes Weihnachtsfest sein? Ja! Das Totengedenken macht das Herz frei, Freude kann einkehren.
Die evangelische Pfarrerin und Psychotherapeutin Rotraud Perner sagte zu mir nach einem Todesfall: „Zünd einmal am Tag eine Kerze an, setz Dich dazu und denk ganz intensiv an den Verstorbenen!“ Ein wirklich gutes Ritual! Es bringt die Trauer ans Licht und verhindert, dass sie unterschwellig zerstörerisch brodelt.
Mein Wunsch für das Weihnachtsfest: Dass Sie weinen können, wenn Ihnen zum Weinen zumute ist, dass gleichzeitig Freude einkehrt über das neugeborene Christuskind!

Autor:

Redaktion martinus aus Burgenland | martinus

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