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Stärker als der Tod ist die Liebe

Eindrucksvolle Kulisse und unvergängliche Botschaft 
 | Foto: Franz Josef Rupprecht
  • Eindrucksvolle Kulisse und unvergängliche Botschaft
  • Foto: Franz Josef Rupprecht
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„Mirjam“ in St. Margarethen – die Passionsspiele 2026 werden weiblicher

2026 feiern die Passionsspiele im Steinbruch St. Margarethen ihr 100-jähriges Bestehen. Schon jetzt werden die Weichen für das Jubiläumsjahr gestellt, in dem Passionsspiele die bekannte Geschichte vom Leben, Leiden und von der Auferstehung Jesu Christi diesmal völlig neu interpretieren.

Neuer Text, neue Musik und neuer Regisseur: Der neue Passionstext, „Mirjam – stark wie der Tod ist die Liebe“, den Spielleiter und Autor Pfarrer Richard Geier kürzlich präsentierte, erzählt die Passionsgeschichte erstmals aus weiblicher Perspektive. Mirjam (Maria Magdalena) blickt 20 Jahre nach den Ereignissen in Bethanien und Jerusalem auf Jesu Wirken zurück und verarbeitet ihre Erinnerungen und nachwirkenden Eindrücke im Gespräch mit anderen Figuren aus dem Johannesevangelium.

NEUES TEXTBUCH

„Ich freue mich, dass wir 2026, im 100. Jahr der Passionsspiele eine Neuinszenierung bieten können. Sie rückt eine Frau in den Mittelpunkt, die sehr wichtig im Leben Jesu war: Maria Magdalena. Unter ihrem hebräischen Namen ,Mirjam‘ lässt sie uns an der weiblichen Perspektive auf die Passion teilhaben. Das ist eine Sicht, die in der männerdominierten Kirche bisher vernachlässigt wurde. Höchste Zeit also, dass auch die Passionsspiele in St. Margarethen weiblicher werden“, umreißt Pfarrer Geier die Motivation zur Neuadaption und verrät auch weitere große Neuerungen: „Zum neuen Text kommen auch eine neue Musik und eine neue Regie! Albin Rudisch und Manfred Waba sind eine ausgezeichnete Wahl, die von unseren Spielern freudig begrüßt wurde. Das sind beste Voraussetzungen, um wieder ein breites Publikum anzusprechen und vielleicht auch die Menschen zu gewinnen, die mit traditionellen Formen der Glaubensverkündigung bisher wenig anfangen konnten.“

WABA NEUER REGISSEUR

Für die Regie konnten die Passionsspiele St. Margarethen mit Manfred Waba einen wahren „Steinbruch-Profi gewinnen, der in den vergangenen 30 Jahren an mehr als 130 Bühnenproduktionen Anteil hatte. Der Podersdorfer gestaltete von 1996 bis 2014 die Bühnenbilder der Opernfestspiele im Steinbruch St. Margarethen und führte 2010 bei der Mozart-Oper „Die Zauberföte“ Regie. Er inszenierte sowohl sämtliche Kinderopern auf der Ruffibühne als auch zahlreiche andere Produktionen und bewies bei den Passionsspielen Kirchschlag auch sein Talent und Gespür für die Inszenierung geistlicher Spiele. „Für mich schließt sich hier gewissermaßen ein Kreis: Genau 30 Jahre nach der ersten Opernproduktion darf ich nun 2026 hier, bei den Passionsspielen Regie führen. Ich betrachte es als riesige Ehre, dass man mir dieses Vertrauen entgegenbringt.“ Dies sagt Waba über seine neue Aufgabe und führt weiter aus: „Für mich ist dieses Projekt eine Herzensaufgabe und geschieht aus der tiefen Überzeugung heraus. Ich fide das Textbuch wahnsinnig spannend. Die Aufgabe bei der Inszenierung wird sein, dass das Stück zwischen Rahmenhandlung und Rückblenden nie steht, sondern immer weiterfleßt und somit die Spannung erhalten bleibt; dass der Zuseher immer tiefer emotional bewegt wird, sich in Geschichte verliert und schließlich wieder fidet. Ich bin überzeugt, dass uns das gemeinsam gelingt.“

KINOREIFE ORCHESTERSTÜCKE

Als Komponist der neuen Passionsspielmusik zu „Mirjam“ zeichnet der Wahl-St. Margarethener Albin Rudisch für den musikalischen Rahmen der Jubiläumsproduktion verantwortlich. Der 37-jährige gebürtige Wiener, der bereits beträchtliche Erfahrung als Bandleader, Dirigent und Orchesterleiter aufweist, hinterließ als Klarinettist in St. Margarethen seine musikalischen Spuren bereits als Teil des Musikvereins und diverser Ensembles sowie durch mehrere Arrangements. Nun verleiht er der neuen Passion ihre musikalische Atmosphäre – einmal mit kinoreifen, reichen Orchesterstücken, ein anderes Mal mit martialischen Klängen und dann wieder mit berührend zarten Melodien. „Es ist eine wundervolle Aufgabe, die anscheinend auf mich gewartet hat, und nachdem ich mich eingehend mit der Geschichte befasst habe, sind die Melodien ganz fleßend entstanden. Die Stücke werden zunächst komplett ausgeschrieben, damit sie in den verschiedensten musikalischen Besetzungen gespielt werden können. Danach werden sie in Zusammenarbeit mit dem Regisseur und dem Spielleiter an die jeweiligen Szenen angepasst, um sie optimal wirken zu lassen.“

„JUBILÄUM 2026“ IN VORBEREITUNG

2026 wird es 100 Jahre her sein, dass Pfarrer Josef Kaindlbauer und der damalige Leiter der Pfarrjugend, der Jungbauer Emmerich Unger, gemeinsam mit Jugendlichen der Pfarre St. Margarethen auf dem Bauernhof der Familie Unger das erste Passionsspiel veranstalteten. Bereits jetzt laufen – neben den Vorbereitungen des eigentlichen Passionsspiels – auch die Planungen für das Jubiläumsjahr, in dem die Passionsspielgemeinde ihren Besuchern mit zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen die reiche Geschichte, aber auch den besonderen Geist näherbringen werden – das „Passio-Feeling“, das die Passionsspiele und ihre Mitwirkenden ausmacht.

Die nächsten Passionsspiele finden von 23. Mai bis 12. Juni 2026 statt.

Nähere Infos und die Möglichkeit zur Kartenbestellung wird es ab 2025 auf der Internetseite www.passio.at geben.

Information: Passionsspiele St. Margarethen Kirchengasse 22 7062 St. Margarethen im Burgenland
E-Mail: tickets@passio.at

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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