Kirtag bei der Emmerichskirche

Zum Fest der Kreuzerhöhung laden János Székely und Ägidius J. Zsifkovics (Diözesanbischöfe von Szombathely und Eisenstadt), zu einer Messfeier ein.

Bischof János Székely und Bischof Ägidius J. Zsifkovics laden zu einer Pilgermesse zum Fest der Kreuzerhöhung am Sonntag, den 17. September, um 10 Uhr, herzlich ein. Schon die aufwendige Renovierung der St. Emmerichskirche in Inzenhof – Rönök war ein gemeinsames Projekt der Bischöfe von Eisenstadt Stefan László und István Konkoly von Szombathely.

Der Grenzzaun mit dem ehemaligen Eisernen Vorhang wurde zu einem Ort der Begegnung.

VORHANG DURCHBROCHEN
„Wir dürfen Euch auf die grenzüberschreitende Begegnung bei der St. Emmerichskirche aufmerksam machen. Inzenhof – Rönök ist viel mehr als irgendein Grenzort, an diesem Ort wurde bereits während der Zeit des Eisernen Vorhanges Offenheit und Begegnung großgeschrieben“, so Székely und Zsifkovics. Bis 1948 war diese Kirche eine Pilgerstätte für vier Nationen: Ungarn, Österreicher, Kroaten und Slowenen. 1948 wurde ein Grenzzaun aus Stacheldraht errichtet, die Häuser um die Kirche wurden abgerissen, das Gotteshaus ließ man stehen, doch der Besuch der Kirche war nicht möglich. 1989 wurde der Verein „Rettet die St. Emmerichskirche als internationale Begegnungsstätte“ gegründet, womit auch finanzielle Hilfen für die Wiedererrichtung gewährleistet waren.

PAPST SEGNETE TURMKREUZ
Bischof Stefan László war sich der verbindenden Rolle seiner Diözese zwischen den damaligen Ostblockländern und dem Westen bewusst. Auch Papst Johannes Paul II. motivierte ihn, entsprechend dieser Brückenfunktion zu handeln. Er sandte den Leiter des Bauamtes der Diözese Michael Wagner nach Inzenhof, um sich einen Eindruck über den Zustand der Kirche zu verschaffen. Dieser musste feststellen, dass die Kirche nicht begehbar war und wegen der Grenzregelungen die Renovierung unmöglich schien. Doch Bischof László ließ nicht locker und ließ Pläne anfertigen.

Aufgrund eines Vertrages zwischen Österreich und Ungarn, der im April 1990 in Szombathely unterzeichnet wurde, konnte der Eiserne Vorhang um die Kirche entfernt werden. Die Inzenhofer und auch die Bewohner von Felsőrönök durften erstmals den Kirchenraum ungehindert betreten. Am Pfingstmontag des Jahres 1990 kamen rund 4000 Gläubige und nahmen am Friedensgottesdienst beim Zöllnerkreuz in Inzenhof teil. Auch an diesem Tag wurde für die Renovierung gesammelt und darauffolgend in drei Etappen – Dach, Turm und Kirchenschiff innen und außen – umgesetzt.

WEIHE DURCH ZWEI BISCHÖFE
Das Turmkreuz segnete Papst Johannes Paul II. bei seinem Pastoralbesuch in Ungarn am 19. August 1991.

Am 20. September 1992 wurde die Emmerichskirche von den Bischöfen Stefan László und István Konkoly im Rahmen eines viersprachigen Gottesdienstes (deutsch, ungarisch, kroatisch und slowenisch) geweiht. An die 5000 Katholiken nahmen an diesem Fest teil. Bischof Konkoly überreichte anlässlich der Kirchweihe drei Schlüssel: einen dem zuständigen Ortspfarrer László Rilli, einen Bischof László als Zeichen des „immerwährenden Beschützerrechtes“ und einen Frau Elfriede Jaindl für den Verein „Rettet die St. Emmerichskirche“.

Die St. Emmerichskirche hat für beide Diözesen eine besondere und herausragende Bedeutung. In beiden Diözesen werden immer noch die Kirchenschlüssel aufbewahrt und halten so diese besondere Pilgerstätte für die Besucher:innen offen.

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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