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Forderndes Jahr für die Demokratie

Nuntius Pedro López Quintana beim Neujahrsempfang von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. 
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Beim Neujahrsempfang von Bundespräsident Van der Bellen machte Erzbischof López Quintana auf globale Spannungen zwischen Demokratien und autoritären Regimen aufmerksam.

In mehr als 70 Ländern mit rund vier Milliarden Menschen werden 2024 nationale Wahlen abgehalten. Das werde für die Demokratie weltweit ein entscheidendes Jahr, betonte Nuntius Erzbischof Pedro López Quintana. In seiner Rede beim Neujahrsempfang von Bundespräsident Alexander Van der Bellen für das Diplomatische Corps in Wien sprach der Nuntius u. a. von bislang nicht gekannten Spannungen zwischen Demokratien und autoritären Regimen. Kriege und Konflikte hätten ein globales Ausmaß angenommen, sagte der Erzbischof, beim Empfang vergangene Woche, bei dem der Nuntius als Doyen des Diplomatischen Corps das Wort ergriff. In etwa der Hälfte des Planeten werden Präsidentschafts- oder Parlamentswahlen stattfinden, so der Nuntius. Er warnte vor Angriffen auf die Meinungsfreiheit und zeigte sich angesichts der Künstlichen Intelligenz besorgt über mögliche manipulative Ein- und Angriffe auf Wahlen und Wahlprozesse.

MENSCHENWÜRDE FÖRDERN
Die Diplomatie sah der Erzbischof gefordert, Antworten auf die sich abzeichnenden Probleme zu geben und globale Mechanismen zu entwickeln, die in der Lage seien, die Herausforderungen zu bewältigen. Diplomatische Arbeit dürfe nicht nur auf die Verhütung und Lösung von Konflikten abzielen, sondern müsse auch die friedliche Koexistenz und die menschliche Entwicklung der Völker festigen, die Achtung der Menschenwürde fördern, die unveräußerlichen Rechte eines jeden Menschen verteidigen und Modelle einer ganzheitlichen wirtschaftlichen und menschlichen Entwicklung fördern, so López.

Der Apostolische Nuntius ist in Doppelfunktion Gesandter des Papstes bei einer Ortskirche und zugleich Botschafter bei einem Staat oder einer öffentlichen Autorität. Als persönlicher Vertreter des Papstes soll er u. a. die Verbindung zwischen dem Heiligen Stuhl und der Kirche seines Gastlandes halten und stärken. In Österreich und vielen anderen Ländern ist der Papstbotschafter aufgrund völkerrechtlicher Regeln auch Doyen des Diplomatischen Corps. In dieser Ehrenfunktion spricht er bei offiziellen Anlässen.

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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