KirchenBlatt-Serie „Ehrenamtliches Engagement in der Kirche“: Teil 1
Eine, die anpackt

„3 Päpste, 3 Bischöfe und 3 Pfarrer lang“ ist Jutta Maissen bereits im Bresner Pfarrgemeinderat aktiv.   | Foto: KKV / Andreas Haller
  • „3 Päpste, 3 Bischöfe und 3 Pfarrer lang“ ist Jutta Maissen bereits im Bresner Pfarrgemeinderat aktiv.
  • Foto: KKV / Andreas Haller
  • hochgeladen von KirchenBlatt Redaktion

Ein Leben ohne Ehrenamt? Für Jutta Maissen undenkbar. Am Montag wurde die Rankweilerin für ihr langjähriges Engagement im Pfarrgemeinderat ausgezeichnet.

Andreas Haller

„Nicht jammern, selber machen.“ Im Gespräch mit Jutta Maissen wird schnell klar, dass die 51-Jährige eine leidenschaftliche Verfechterin des Ehrenamts ist. Neben ihrer Arbeit als Bäuerin am Gutshof Maldina in Rankweil-Brederis findet sie stets auch Zeit für die Bäuerinnenorganisation, den Chor „imPuls“ sowie den Pfarrgemeinderat.

Eine der ersten Ministrantinnen

Seit 1978 ist Jutta Maissen in verschiedenen Rollen in der Kirche aktiv. Zu jener Zeit war die gebürtige Dünserin eines der ersten Mädchen in Vorarlberg, das ministrieren durfte. „Dies hatte für einigen Gesprächsstoff und Wirbel gesorgt und brauchte eine Extragenehmigung vom Bischof“, erzählt Jutta Maissen schmunzelnd. Nebenbei war sie Lektorin, Kantorin und Flötenspielerin - und das alles bereits im Volksschulalter. Nach der Schule verlangten Ausbildung, Beruf, Heirat und Familie eine „kreative Pause“, wie es die zweifache Mutter nennt, bevor sie im Jahr 2004 in den Pfarrgemeinderat Rankweil-Brederis gewählt wurde. “3 Päpste, 3 Bischöfe und 3 Pfarrer lang” sei sie nun bereits in der Bresner Kirche aktiv. Seit 2017 gestaltet sie das Gemeindeleben als Vorsitzende des PGR mit.

Einfühlungsvermögen

Die Arbeit in der Pfarrgemeinde ist vielfältig: Das Gestalten des Pfarrblättles und das Begleiten von Jugendlichen auf ihrem Firmweg gehören bzw. gehörten zu ihren Aufgaben. Ihre Herzensangelegenheit sind jedoch die Totenwachen in der Gemeinde. Einfühlungsvermögen, Anteilnahme und auch etwas Mut sind dabei gefragt. Alles Eigenschaften, die die Bresnerin mitbringt. „Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man jemanden verliert. Aus diesem Grund ist mir dieses Thema so wichtig”, sagt Jutta Maissen und meint damit den Schicksalsschlag, als sie ihren Vater bei einem Verkehrsunfall verloren hat.

Schreiben

Vor allem ihr Talent für das kreative Schreiben ermöglicht ein einzigartiges Andenken an die Verstorbenen. Hinter jedem Abschied stecke eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. Im Gespräch mit den Hinterbliebenen entstehe schnell eine Idee für einen stimmungsvollen Text. „Irgendwann war es mir aber zu aufwändig, vorgefertigte Passagen in Büchern zu suchen. Deshalb habe ich sie einfach selber geschrieben.”
Motivation. Mit Blick auf die PGR-Wahlen im März 2022 möchte Jutta Maissen in den nächsten Monaten die Gemeindemitglieder in Brederis dazu motivieren, selbst aktiv zu werden: „Jeder - wirklich jeder - hat eine Fähigkeit, die er oder sie einbringen kann. Und wenn es ‘nur’ das Schleppen von Bänken bei Veranstaltungen ist.“ Eine positive Einstellung zur Teamarbeit sei dabei wesentlich wichtiger als viel Kirchenerfahrung.

Auszeichnung

Am 25. Oktober wurde Jutta Maissen für ihre Verdienste rund um den Bresner Pfarrgemeinderat vom Land Vorarlberg geehrt. Bei aller Freude über die Auszeichnung ist es ihr wichtig, dass auch ihr Mann Stefan und ihre zwei Kinder Claudia und Jakob sowie ihr Pfarrgemeinderats-Team Erwähnung finden: „Man darf nie jene Menschen vergessen, die hinter einem stehen und das alles erst ermöglichen.“

(aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 42 vom 21. Oktober 2021)

Autor:

KirchenBlatt Redaktion aus Vorarlberg | KirchenBlatt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ