„Siehe, nun mache ich etwas Neues“
Stärkende Bibelworte

Foto: kiz/nie

Derzeit sehnen sich viele nach Halt. Gerade wenn Sozialkontakte und Gottesdienstbesuch nicht mögl, stellt sich die Frage nach Stabilität und möglichen Kraftquellen intensiver als sonst. Manche machen sich gerade in diesen Zeiten auf die Suche nach kraftspendenden und tröstenden Bibelworten. Aber wo zu suchen beginnen?
Grundsätzlich sind alle Bibeltexte Versuche von Antworten auf die drängenden Fragen ihrer Zeit. Die Grundanliegen vieler Texte decken sich aber oft mit unseren aktuellen Herausforderungen.

Der zweite Teil des Jesaja-Buches beginnt in Kapitel 40 mit den Worten „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.“ (Jes 40,1) Im 6. Jahrhundert vor Christus, während und nach dem Babylonischen Exil, wird dem verunsicherten Volk Trost zugesprochen, etwa in der Zusage: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir! Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen. Denn ich, der HERR, bin dein Gott, ich, der Heilige Israels, bin dein Retter.“ (Jes 43,1–3) Die Zusage „Fürchte dich nicht“ finden wir über hundertmal in der Bibel. Gesteigert wird das noch im Zuspruch: „Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jes 43,18–19) Diese 2.500 Jahre alten Texte lesen sich wie Mutmacher und Trostworte für unsere Situation. Auch wir dürfen uns von diesen Texten Mut zusprechen lassen!

Du bist bei mir. Sehr verdichtete Trostworte finden sich in den Psalmen, den Gebeten der Bibel. Am bekanntesten ist wohl Psalm 23: „Der HERR ist mein Hirt.“ Vers 3 etwa klingt in der neuen Übersetzung wie ein Zuspruch an alle, die derzeit erkrankt sind und sich schwach fühlen: „Meine Lebenskraft bringt er zurück.“ Das drückt einerseits großes Vertrauen auf Gott aus, ist aber zugleich auch Bitte – und wir dürfen mit diesen Worten des Psalms bitten: „Meine Lebenskraft gib mir zurück!“ In der Not wird der/dem Betenden klar: „Du bist bei mir.“

Ich lade Sie ein, sich auf die Suche nach Ihrer Bibel zu machen und Psalm 23 zu beten. Der Psalm befindet sich ungefähr in der Mitte der Bibel. Wenn Sie dieses Gebet möglichst halblaut zu Gott sprechen, wünsche ich Ihnen, dass etwas spürbar wird vom Inhalt des letzten Verses: „Güte und Huld werden mir folgen …“

Gott tröstet
Gerade in diesen Tagen gilt auch uns, was Paulus der Gemeinde von Korinth zuruft: „Gott tröstet uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden.“ (2 Kor 1,4)

Aktuelle biblische Impulse finden Sie auf www.dioezese-linz.at/bibelwerk.

Autor:

Brigitta Hasch aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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