Kraftquelle Bibel
Du bist gesendet!

Der innere Ruf blitzt immer wieder durch, wie die Sonnenstrahlen. Ist die Zeit reif, machen wir uns auf den Weg, unserer Sendung nachzukommen. | Foto: Karl-Josef Hildenbrand / dpa / picturedesk.
  • Der innere Ruf blitzt immer wieder durch, wie die Sonnenstrahlen. Ist die Zeit reif, machen wir uns auf den Weg, unserer Sendung nachzukommen.
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Drei ermutigende und stärkende Zusagen wurden die letzten Wochen in dieser Reihe bedacht: Du bist gesegnet! Du bist gerufen! Du bist befreit! Wer hört so eine Zusage nicht gern? Was für die drei bisherigen Zusagen gegolten hat, ist auch bei „Du bist gesendet!“ der Fall.
Doch neben der Zusicherung ist darin auch ein Auftrag enthalten: Ja, auch du bist Teil der umfassenden Sendung. Gesendet zu sein hat etwas „Forderndes“. Da will jemand etwas, das ich nur mehr bedingt selbst steuern kann. Jemand schickt mich – und ich weiß eigentlich nicht, warum und wozu. Und dennoch pocht der Ruf: „Du bist gesendet!“

Versuchte Ausreden
Vor allem für viele Propheten des Alten Testaments kam der Ruf Gottes alles andere als erwünscht. So versucht z. B. Jeremia mit dem Hinweis „Ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung“ (Jeremia 1,6), sich das Wort des HERRN vom Leib zu halten. Die Propheten wissen nur zu gut, was so ein „Anruf“ Gottes bedeutet: sich gegen die Mehrheitsmeinung zu stellen und dafür letztlich keinen „Beweis“ zu haben. Der Prophet hat einzig das an ihn ergangene Wort Gottes vorzuweisen.

Einwilligung
Gott lässt sich durch noch so „gute“ Ausreden nicht abwimmeln. Er nimmt den Menschen durch seinen Ruf in den Dienst. Beim Propheten Jesaja heißt es in Vers 6,8: „Da hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich sagte: Hier bin ich, sende mich!“
Aus der heutigen Führungskultur wissen wir, wie wichtig es ist, Aufträge bestätigen zu las-sen. Damit signalisiert der/die Angesprochene: Ja, ich habe verstanden – und macht auf diese Weise den erhaltenen Auftrag zu seinem/ihrem eigenen. Auch hier liegt nach der Einwilligung alles beim Gesendeten. Er hat den vernommenen Auftrag auszuführen.

Apostel
Im Neuen Testament begegnen uns zunächst die Jüngerinnen und Jünger Jesu. Sie wurden alle – von Jesus – in die Nachfolge gerufen. Buchstäblich gingen diese einfachen Leute hinter Jesus her, von Galiläa bis hinauf nach Jerusalem. Nach Tod und Auferweckung Jesu drängt es diese Begeisterten, das Erfahrene weiterzugeben: „Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.“ (Apostelgeschichteg 4,20)
Was rund um Jesus erfahrbar war, gilt bis heute. Es wird kein Unterschied gemacht zwischen Frauen und Männern. Beide fühlen sich gerufen, ihre Erfahrungen weiterzugeben: angefangen bei Maria aus Magdala über Petrus, Paulus und die anderen Apostel bis hin zu Junia (vgl. Römerbrief 16,7). Sie alle sind überzeugt, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, und verkünden die Botschaft von der Auferweckung Jesu: Er lebt. Und all diesen Gesendeten gilt die Zusage des Auferstandenen: „Ich bin mit euch – alle Tage“ (vgl. Matthäus 28,20).

Und wir?
Was bei den Propheten begonnen und sich bei den Apostelinnen und Aposteln fortgesetzt hat, gilt bis heute: „Du bist gesendet“ – zumeist genau dort, wo du dich gerade befindest.

Anregung:
Was erkenne ich als meine ganz konkrete Sendung?
Was hindert mich, auf diese innere Stimme zu hören?

Biblische Texte als Kraftquellen
Teil 4 von 4
Franz Kogler, Leiter des Bibelwerks Linz

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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