Neue MitarbeiterInnen im Porträt
„Das macht unsere Arbeit spannend“

Vier neue pastorale Mitarbeiter verstärken die hauptamtliche Seelsorge der Diözese Eisenstadt. Am 26. März (18.30 Uhr) werden sie in der Pfarrkirche Großpetersdorf offiziell gesendet. martinus stellt die vier neuen Gesichter vor: Was treibt sie beruflich an, was prägt ihren Glauben und welche Visionen haben sie? GERALD GOSSMANN 

Veronika Thaller, 39, ist für die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jugend, tätig. „Ich interessiere mich für Pfarr- und Gemeindestrukturen, die Gemeinschaft so zu leben versuchen, wie sie das Reich Gottes verspricht“, erzählt die Mattersburgerin dem „martinus“. Ihre Arbeit sei vielfältig. „‚Ich kann hier regionale, nationale und internationale Ebenen miteinander verknüpfen und von Kindern und Jugendlichen getragen einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.“ Dabei ist Veronika Thaller auch mit ProjektpartnerInnen auf anderen Kontinenten im Austausch. „Man kommuniziere mit Pfarren, Schulen, Jugendbewegungen, Politik und Wirtschaft. Das macht unsere Arbeit spannend.“ Es sei ihr ein Anliegen „jene Gruppen, die gesellschaftlich an den Rand gedrängt oder übersehen werden, wieder in die Mitte unseres kirchlichen und gesellschaftlichen Denkens und Handelns zu holen“. Thaller war bis November 2021 als Religionslehrerin tätig, sie hat Theologie studiert, ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Ihr Glaube, so betont sie, sei „biblisch inspiriert, kritisch und kreativ“. Er orientiere sich an „wunderbaren Menschen, die christliches Denken und Handeln zusammengebracht haben.“
Sascha Aminger, 28, ist seit kurzem als Regionalstellenleiter in der Kinder- und Jugendpastoral der Region Mitte tätig. „Dabei reizt mich die Abwechslung. Ich muss organisieren und habe auf der anderen Seite die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.“Aminger ist für den Bereich der Erstkommunionen zuständig. „Meine Vision ist eine offene, plurale Kirche in der jeder willkommen ist. Meine Arbeit macht mir Spaß, ich liebe, was ich mache, und das versuche ich zu vermitteln“, betont er im „martinus“-Interview. Aminger ist vielseitig. Der Mattersburger ist ein begeisterter Fotograf, der dieses Metier in mehreren Ausbildungen erlernt hat. Vor seiner Tätigkeit für die Diözese Eisenstadt hat er kurzfristig als Regalbetreuer für Wein und Spirituosen einer Supermarktkette gearbeitet. Derzeit studiert er Theologie. Dabei war ein Praktikum im kirchlichen Bereich verpflichtend. So kam er zur Katholischen Jugend und Jungschar und fand Gefallen. „Ich würde meinen Glauben als vielfältig und offen beschreiben. Ich bin interessiert an neuen Gebetsformen und probiere immer wieder Neues aus. Meditation hilft mir, meine Gedanken zu ordnen, auf dem Boden zu bleiben und Ruhe zu finden“, erzählt er.
Noemi Manuel, 42, engagierte sich schon seit langem in der Pfarre, absolvierte Krankenbesuche, bereitete Kinder auf hl. Messen vor, organisierte Kreuzwege, half bei der Firmvorbereitung. Als sie ihren Posten als Buchhalterin verlor, schlug ihr damaliger Chef vor: „Warum wirst du nicht Pastoralassistentin?“
Was für ihren Vorgesetzten so naheliegend klang, war für Noemi bislang undenkbar gewesen. In der Pfarre engagierte sie sich für Gottes Lohn, aber doch nicht, um Geld zu verdienen. Voraussetzung für die Teilnahme an der zweijährigen „Berufsbegleitenden pastoralen Ausbildung Österreichs“ ist die Absolvierung eines theologischen Fernkurses, der als Fundament dient. Noemi Manuel, verheiratet, Mutter von vier Töchtern, ist heute diplomierte Pastoralassistentin. Seit drei Jahren absolviert sie im Seelsorgeraum Großpetersdorf begleitend ein Praktikum. Seit September übt sie diese Stelle in Vollzeit aus. Im Seelsorgeraum sei sie sehr nett aufgenommen worden. „Es ist schön, dass man die Berufung zum Beruf machen kann“, betont Noemi. Vor allem der Austausch mit KollegInnen habe ihr während der Ausbildung gut getan. „Man hört von verschiedenen Zugängen, Ideen und Schwierigkeiten. Man lernt dadurch sehr viel.“
Jurica Petrovic, 52, wirkt als Pastoralassistent im Dekanat Großwarasdorf. Petrovic wurde in Bosnien geboren und lebte in Kroatien. Er erlernte einen Elektroberuf und war viele Jahre im Baugewerbe tätig. Neben seinem „Brotjob“ war er aber in seiner Pfarre und in der Seelsorge aktiv. Im Burgenland fühle er sich wohl. „Ich kann hier in vielen Bereichen tätig sein, arbeite als Religionslehrer, in der Pfarre – und ich kümmere mich um alte und kranke Menschen. Seine Großmutter und seine Mutter, so betont er gegenüber „martinus“, hätten ihm den Glauben vermittelt. Er studierte Theologie und arbeitete in einem Franziskanerkloster. „Die pastorale Arbeit ist die Frucht meines Glaubens“, betont Jurica Petrovic. „Ich helfe jungen Menschen auf der Straße und besuche Alte und Kranke. Diese Vielfalt schätze ich sehr.“ Petrovic, der im kroatischen Zadar noch heute einen Wohnsitz hat, ist ein gläubiger Mann. Wie würde er seinen Glauben beschreiben? „Ich glaube aufrichtig, dass Gott Menschen verändert. Mir wurde es so beigebracht: Ich bin ein sündiger Mensch und brauche die Liebe und Gnade Gottes.“ Gott, so beschreibt Jurica Petrovic, brauche Werkzeuge in der Welt, durch die er wirken könne.

Autor:

Martina Mihaljević aus Burgenland | martinus

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