Maria Musel, Vorstand Caritas OÖ, im Gespräch
Der Mensch als Mitte der Caritas

Foto: Caritas

Maria Musel aus Brunnenthal bei Schärding ist seit Anfang Februar 2022 Mitglied im Vorstandsteam der Caritas Oberösterreich. Sie leitet die Fachbereiche Betreuung und Pflege sowie die Schulen der Caritas.

 „Caritas heißt für mich, den Menschen in den Mittelpunkt stellen“, betont Maria Musel. „Auch wenn es knapp und eng wird, wenn es in den vorgegebenen Strukturen oft nicht einfach ist – die Orientierung am christlichen Wertebild bleibt unverzichtbar. Diese Grundhaltung ist gelebte Nächstenliebe.“

In den Arbeitsalltag übersetzt heißt das für sie in erster Linie die Konzentration auf die Qualität: „Mir geht es um das Wohl der Menschen. Wir wollen allerhöchste Qualität in der Betreuung und Pflege erbringen.“ Im Blick auf die Mitarbeiter/innen ist es ihr aber ebenso wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen eine qualitätsvolle Arbeit möglich ist. Die Caritas müsse als Arbeitgeberin attraktiv sein: „Der Qualitätsanspruch muss für beide gelten, für die Menschen, die uns anvertraut sind, und für die Mitarbeitenden.“ 

Dabei trägt sie als Mitglied des Vorstands der Caritas OÖ für ein weites Aufgabenfeld Verantwortung. Zum Fachbereich Betreuung und Pflege gehören die vier Caritas-Seniorenwohnhäuser in Bad Hall, Engelhartszell, Karl Borromäus sowie St. Anna in Linz, 31 Standorte für betreubare Wohnformen in ganz Oberösterreich, die mobilen Pflegedienste und eine Reihe weiterer Einrichtungen. Insgesamt 1200 Angestellte. Dazu kommen noch die Schulen der Caritas für Sozialbetreuungsberufe in Ebensee und Linz.

Angelpunkt Personal

Im Gesundheits- und Sozialwesen ganz Europas zählen die fehlenden Mitarbeiter/innen zu den großen Herausforderungen. „Zu meinen vordringlichen Aufgaben gehört es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, zu halten und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Entwicklung ist zentral“, unterstreicht Musel.

Die Caritas-Schulen nehmen für sie darin eine besondere Stellung ein. Es gelte, das Berufsbild von Betreuung und Pflege für junge Menschen anziehend zu gestalten und auch für Quereinsteiger offen zu sein. 

Studium der Caritaswissenschaft

Caritas-Direktor Franz Kehrer freut sich sehr, dass er Maria Musel als Führungskraft gewinnen konnte. Denn neben dem fachlichen Knowhow bringt sie eine besondere Verbindung zu den Werten der Caritas mit. Sie studierte in Wien  an der Wirtschaftsuniversität mit Schwerpunkt Marketing und Personal. Fünf Jahre arbeitete sie für einen US-amerikanischen Konzern mit Aufgaben nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland und Norwegen sowie in London. Schließlich hat es sie aber doch gemeinsam mit ihrem Mann in die Heimat zurückgezogen, wo sie nun in Brunnenthal bei Schärding lebt. Zehn Jahre war sie im Gesundheitszentrum Revital Aspach tätig, zuletzt als Verwaltungsdirektorin.

Da sie nie stehenbleiben kann, wie sich Musel selbst charakterisiert, hat sie zusätzlich zu Beruf und Kindern in Passau „Caritaswissenschaft und Wertemanagement“ studiert und 2014 abgeschlossen. 

In der Pfarre zu Hause

Nachdem sie selbst ihre Pfarre, zuerst als Jungscharkind und später als Leiterin, so positiv erlebt hat, hat sie sich nach ihrer Rückkehr aus Wien wieder in der Pfarre Schärding engagiert. Sie hat die Jungschar wiederum aufgebaut und bis vor Kurzem auch geleitet.

Wenn sie auf ihr neues Aufgabenfeld in der Caritas schaut, ist sie überzeugt: „Die Caritas kann Vielfalt in die Kirche einbringen, weil sie mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Milieus und Lebenssituationen in Beziehung steht. Das bringt Lebendigkeit in die Kirche und umgekehrt kann die Kirche durch die Caritas die Botschaft Jesu, die gelebte Nächstenliebe, hinaustragen.  «

Maria Musel lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Volksschulalter in Brunnenthal bei Schärding und ist von Kindheit an in der Pfarre Schärding engagiert. Sie tritt in der Caritas OÖ die Nachfolge von Andrea Anderlik an, die neue Direktorin des Passauer Diözesan-Caritasverbandes wird.

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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