Tipps zum Schulstart
Die Hausaufgaben bewältigen

Foto: Olga Yastremska, New Africa, Africa Studio

Mit dem neuen Schuljahr beginnt auch wieder die Hausaufgaben-Zeit. Für Schülerinnen und Schüler wie für Eltern ist sie mitunter eine nicht geringe Herausforderung. Tipps, wie man die Aufgaben meistern kann, gibt Kirstin Wibihail vom Katholischen Familienverband Österreichs.

Für erfolgreiche Hausaufgaben sind das Wann und das Wo wichtig. „Da gibt es keine allgemeine Empfehlung. Es kommt stark auf das Kind an“, sagt Kirstin Wibihail. Die Bildungsreferentin ist selbst Mutter dreier Kinder und kann auf eigene Erfahrungen zurückgreifen: „Meine Tochter erledigt ihre Hausübung gleich nach dem Mittagessen. Bei einem meiner Söhne kann es auch nach dem Abendessen werden. Man muss es ausprobieren. Dauert die Hausaufgabe zu lange, weil das Kind trödelt oder die Arbeit unterbricht, dann ist es vermutlich der falsche Zeitpunkt.“

Bei manchen Kindern sei Bewegung vor der Arbeit wichtig. Auch ein Mitspracherecht, mit welchem Fach begonnen wird, etwa Mathematik oder Deutsch, sei sinnvoll. Hilfreich seien auch Pausen für ein Glas Wasser oder ein Stück Obst.

„Die Wahl des Ortes hängt mit dem Alter der Kinder zusammen. Zunächst wird es vermutlich der Esstisch sein. Hier ist bei mehreren Kindern wichtig, dass jedes Kind seinen abgegrenzten Bereich für die Hausübung hat.

Ältere Kinder ziehen sich, auch um nicht abgelenkt zu werden, oft in das eigene Zimmer zurück“, sagt Wibihail. In jedem Fall seien genügend Frischluft und Licht wichtig.

Selbstständigkeit

Sollen Eltern bei der Hausübung dabei sein? Hier setzt Wibihail auf möglichst große Selbstständigkeit: Wenn die Aufgaben alleine gelöst werden könnten, sei es ausreichend, „in Rufweite“ zu bleiben. Man könne Kinder altersentsprechend über die Antwort auf ihre Frage zunächst selbst nachdenken zu lassen.

„Fehler sind an sich nichts Schlechtes, weil wir durch Fehler lernen. Es hat wenig Sinn, gleich zu rufen: ‚Du musst alles neu schreiben‘“, sagt sie. Letztlich muss der Fehler aber erkannt und ausgebessert werden. Sei die Enddurchsicht der Hausübung anfangs wichtig, würden Kinder mit der Zeit auch hier selbstständiger. „Man kann sie dann fragen, ob man die Aufgabe nochmals ansehen soll oder ob sich die Kinder sicher sind.“ Als Mutter sei ihr Lesbarkeit wichtiger als absolute Schönschrift.

Ein schwieriges Thema ist die Verweigerung der Hausübung. „Da können punktuelle Gründe dahinterstecken, etwa weil das Kind schlecht geschlafen hat oder sich eine Krankheit ankündigt. Bei totaler Verweigerung über einen längeren Zeitraum ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen“, sagt die Bildungsreferentin.

Austausch

Ist das Kind mit der Hausübung überfordert, könne man nachsehen, ob der Stoff bereits durchgenommen wurde oder man als Elternteil unterstützen könne. Der Austausch mit anderen Eltern sei nützlich. Habe nur ein Kind das Problem, empfehle sich der Kontakt mit der Lehrkraft.

Manche Kinder tun sich schwer, sich die Hausübung zu merken. Die Aufgaben aufzuschreiben – in ein Hausübungsheft oder unter die Schulübung –, helfe hier weiter. „Wir haben heute auch die Vorteile des digitalen Klassenbuchs, weil viele Lehrer/innen die Hausübung dort dokumentieren, manchmal auch den in der Schule durchgenommenen Stoff. Das ist auch im Krankheitsfall nützlich.“

Wochenhausübungspläne sieht Wibihail ambivalent: „In Mittelschule und Gymnasium kann es den Kindern helfen, sich die Aufgaben selbst einzuteilen. Im Volksschulalter ist mitunter Unterstützung angeraten, etwa weil das Kind die ‚lustigen‘ Aufgaben zuerst macht und für die ‚langweiligen‘ später die Motivation fehlt.“

Tipps und Hilfe bietet auch die Broschüre „Entspannter lernen“, die beim Katholischen Familienverband erhältlich ist: www.familie.at.

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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