Atmen ist mehr als Luft holen

Tief durchatmen – in Zeiten wie diesen wichtiger denn je. | Foto: ©Antonioguillem - stock.adobe.com
  • Tief durchatmen – in Zeiten wie diesen wichtiger denn je.
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Atmen ist ein ganz automatischer Prozess. Zum Glück, denn so atmet man auch im Schlaf weiter. Atmung kann man aber auch steuern und so können gezielte Atemübungen zu mehr Wohlbefinden führen. Aber nicht nur das – bewusst atmen kann noch viel mehr.

Bei jedem Einatmen gelangt mit Sauerstoff angereicherte Luft in die Lunge. Dort nehmen etwa 300.000 Lungenbläschen den Gasaustausch vor. Während die frische Luft ins Blut gelangt und so den gesamten Körper damit versorgt, kommt das Kohlendioxid aus dem Blut in die Atemluft, die man ausatmet. Das ist – sehr vereinfacht – das, was beim Atmen laufend passiert und warum Atmen auch so wichtig für den Körper ist. Wie man allerdings atmet, das ist oft sehr unterschiedlich und hängt auch von der aktuellen Stimmung ab. Ist man gestresst, überfordert oder gar verängstigt, atmet man flach und hektisch. Entspannt nimmt man hingegen ruhige, tiefe Atemzüge.

Atem steuern
Erwachsene Menschen atmen durchschnittlich 15-mal pro Minute etwa 0,5 Liter Luft ein und aus. Die Sauerstoffzufuhr lässt sich aber durch bewusstes, tiefes Atmen deutlich erhöhen. Gerade jetzt, wo man tagsüber viele Stunden Gesichtsmasken aufsetzen muss, ist es besonders wichtig, zwischendurch ordentlich Sauerstoff zu tanken – am besten bei einem Spaziergang, zumindest aber beim offenen Fenster. Wichtig dabei ist neben der Frischluft auch die Tiefe des Atmens.

Richtig tief Luft holen
Optimal, und nicht nur bei Kälte, ist das Einatmen durch die Nase, weil die Luft dabei gereinigt, befeuchtet und erwärmt wird. Aber auch das Ausatmen durch die Nase hat Vorteile: Dabei atmet man nämlich deutlich länger aus als durch den Mund und befördert damit auch mehr Kohlendioxid aus der Lunge. Und außerdem: Nur wer vollständig ausatmet, kann auch wieder tief einatmen. Um das Luftholen bewusst zu machen und zu verbessern, gibt es verschiedene Techniken. Ziel dieser Atemübungen sind vor allem Entspannung und Wohlbefinden. Wichtig ist, dass beim Atmen nicht nur der Brustkorb, sondern auch das Zwerchfell bewegt wird. Bei einer Vollatmung bis in den Bauch kann man nämlich pro Atemzug gleich einmal drei bis vier Liter in den Körper aufnehmen. Kein Wunder also, wenn nach einigen tiefen Atemzügen die Beschwerden bei Kopf- und Brustschmerzen oder Müdigkeit abnehmen. Einige Atemübungen eignen sich auch als Einschlafhilfe.

Innehalten
„Einmal tief durchatmen“, wer kennt diesen Ratschlag nicht? Langsam und tief einatmen hilft einem dabei, von einem hohen Aktivitätspegel wieder herunterzukommen. Und es ist so eine hervorragende Strategie inmitten von Wortgefechten. Zu hitzige Reaktionen haben dann Zeit, während der kurzen Atempause abzukühlen. Ein Gespräch kann anschließend wieder sachlicher geführt werden. Äußerungen, die einem oft schon leidtun, sobald sie die Lippen verlassen haben, bleiben in ihrer Heftigkeit ungesagt. Sich eine Atempause zu gönnen kann im übertragenen Sinne auch heißen, sich vom Alltagstreiben zu lösen und einmal auf sich selbst zu schauen: die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen oder darüber nachzudenken, ob man etwas ändern sollte. Vielleicht genau das Richtige für die kommenden vorösterlichen Wochen.

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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