Flohrad und Bücherstand versorgen mit Sommerlektüre
Lesen und lesen lassen

Mit dem Flohrad kommt Lesenwertes an den Mann und die Frau.  | Foto: KKV / Schrimpff
  • Mit dem Flohrad kommt Lesenwertes an den Mann und die Frau.
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Wer in diesen Sommertagen auf der Suche ist nach guter Lektüre, wird nicht nur in Vorarlbergs Bibliotheken und im Buchhandel fündig, sondern mitunter an ganz ungewöhnlichen Orten. Möglich macht das ein ganz besonderes Fahrrad...

Charlotte Schrimpff

„Ich brauche Nachschub!“ Ferialerin Isabella Grünwald bremst ihr Rad vor der Marktkirche in Dornbirn. Ein ungewöhnliches Rad. Weniger wegen der Luftballons, die an einer aufragenden Antenne befestigt sind, sondern vor allem wegen seines bunten Hinterteils. Denn in den Holzkisten auf dem Anhänger stapeln sich Bücher. Bücher, die gegen Spenden neue Besitzer/innen suchen. Silvia Freudenthaler, Leiterin der Bibliothekenfachstelle der Katholischen Kirche Vorarlberg, wirft sofort einen Blick hinein. „Bist ja ein bisschen was losgeworden.“ Grünwald nickt. Am besten bewährt habe es sich, die Menschen direkt anzusprechen und zu fragen, ob sie mal stöbern wollen.

Mobil

Was viele nicht wissen: Die Coronapandemie haben auch Vorarlbergs Bibliotheken zu spüren bekommen. Nicht nur wegen des ausbleibenden Publikumsverkehrs, sondern vor allem, weil die sonst üblichen Bücherflohmärkte nicht möglich waren, bei denen ausgediente Bücher, CDs und Spiele günstig weitergegeben werden. Bei Freudenthaler entstand schnell die Idee einer mobilen Lösung: Wenn die Menschen nicht zu den Büchern können, müssen die Bücher eben zu den Menschen.

Neben dem Flohrad gibt es an diesen Julitagen im Schatten der Dornbirner Martinskirche auch einen stationären Bücherstand. Die Niederösterreicherin Hermi W. stöbert mit ihrer Tochter Barbara bereits zum zweiten Mal durch die Auslage. „Ich war gestern schon da. Eine tolle Aktion und eine wirklich gute Auswahl“, lobt sie. An diesem Tag landen einige Bände Hesse und der Beststeller „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ im Rucksack. Gegen eine Spende, versteht sich.

Der Erlös der Verkäufe fließt in Projekte zur Lesefrühförderung. „Interessanterweise gehen Kinder- und Bilderbücher ohnehin besonders gut“, erklärt Freudenthaler. Die entsprechenden Vorräte seien schon gut dezimiert. Aber auch die Belletristik, Koch- und Ratgeberbücher müssen immer wieder aufgefüllt werden. Die Überstände der Bibliotheken ergänzen Medienspenden von Privatleuten und dem Tyrolia-Verlag. Das macht die Aktion obendrein wirklich nachhaltig, weil Ressourcen weiterverwendet werden können und nicht eingestampft werden müssen.

Mehr dazu unter www.sommerkirche.at

Autor:

KirchenBlatt Redaktion aus Vorarlberg | KirchenBlatt

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