Zimmermeister baut mobiles Gotteshaus
Eine Kapelle für viele Orte

Segnung der Agnes-Kapelle: Familie Silber und Mitarbeiter feiern das Fest des Hl. Josef  | Foto: Norbert Silber
  • Segnung der Agnes-Kapelle: Familie Silber und Mitarbeiter feiern das Fest des Hl. Josef
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Gebaut wurde die mobile Kapelle vom Zimmermeister Norbert Silber. „Ich wollte schon immer eine eigene Kapelle bauen und einen Ort zum Meditieren, Nachdenken und Danke-Sagen schaffen“, meint Norbert Silber. Dass die Kapelle mobil sein würde, war nicht von Anfang an geplant. Silber konnte sich einfach nicht für einen Standort entscheiden. Da sein Betrieb auch mobile Verkaufs- und Freizeithütten herstellt, entschied er sich dafür, die Kapelle auf einen Stahlrahmen zu bauen, damit sie mit einem Anhänger von Standort zu Standort transportiert werden kann. Die Taufe seines Sohnes in diesem Jahr gab ihm den konkreten Anlass, das Projekt „mobile Kapelle“ zu beginnen. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen war es nicht möglich, eine große Anzahl an Personen an der Taufe teilhaben zu lassen. Durch die Flexibilität der Kapelle konnte man jedoch eine größere Feier im Freien organisieren. Aber was kann man sich jetzt unter dieser mobilen Kapelle genau vorstellen? Mit Hilfe eines Anhängers lässt sich die Kapelle zu der gewünschten Stelle transportieren. Der Glockenturm ist abnehm- oder umklappbar, um den Transport zu erleichtern. Die Kapelle besteht außen aus Thermofichte und innen aus Zirbenholz. Um dem Gebetsort noch den letzten Schliff zu verpassen, wurden die Fenster mit kunstvollen Naturmotiven bemalt. Bei Andachten lassen sich die Kapellenfenster aufklappen. Den Altar kann man auch vor die Kapelle stellen, für einen Chor ist daneben Platz. „Holzbänke vor der Kapelle bieten den Feiernden eine gute ­Sitzmöglichkeit“, erklärt Silber. Fertiggestellt wurde die Kapelle in der letzten Juliwoche dieses Jahres.

Segnung und Taufe
Ende Juli wurde die Kapelle feierlich gesegnet und bekam den Namen Agnes-Kapelle. Diese Gelegenheit nutzte man außerdem dazu, das Fest des heiligen Josef, das wegen Corona zweimal ausfallen musste, nachzufeiern. Da Josef der Patron der Zimmermeister ist, hat dieser Festtag einen besonderen Stellenwert in Norbert Silbers Leben. Zu dieser Feier wurden die Mitarbeiter des Betriebes und ihre Familien eingeladen. Verschönert wurde das Fest durch den Gesang eines Chors, der zufällig in der Nähe ein Seminar absolvierte und sich spontan dazu bereit erklärte, die Segnung musikalisch zu gestalten. Ein paar Tage später fand dann eine Dreifach-Taufe statt: Silbers Sohn wurde gemeinsam mit zwei weiteren Kindern getauft.


Zukunftspläne

„Die Kapelle wurde bis jetzt recht gut angenommen“, freut sich Norbert Silber. Besonders viel Lob gab es von den Arbeitern und deren Familien, die bei der Segnung dabei sein durften. „Sie meinten, dass es ein richtig schönes Erlebnis gewesen wäre“, sagt Silber. In Zukunft sollen Personen nun die ­Möglichkeit haben, selber eine Kapelle zu kaufen oder auch für Andachten zu mieten. „Das Hauptziel der Herstellung der Kapelle war aber nicht, sie zum Verkauf anzubieten,“ betont Silber. Er wollte sie prinzipiell nur zu privaten Zwecken nutzen und zur eigenen Freude herstellen. Da sie sowohl bei der Taufe als auch bei der ­Segnungsfeier so gut ankam, entschied er sich jedoch, sie in das Portfolio seines Familienbetriebes ­aufzunehmen.

Feierorte
Das Kirchenrecht sieht bei manchen Sakramenten vor, dass sie grundsätzlich in der (Pfarr-)kirche oder einer (fixen) Kapelle gefeiert werden müssen (z.B. Taufe und die Ehe). Sollen sie an anderen Orten gefeiert werden, ist vorher eine Erlaubnis einzuholen. Feiern wie Andachten sind ortsungebunden.

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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