Schulstart mit Taschengeld und Handy

Foto: Ingo Hoffmann, Superingo/stockadobe.com

Für Eltern ist der Schulbeginn jedes Jahr mit hohen Kosten verbunden. Warum sich ein Taschengeld für die Kinder trotzdem auszahlt und wo man beim Handy sparen kann, erklärt ein Experte der Schuldnerhilfe.
Kinder sollten möglichst früh lernen, wie man mit Geld verantwortungsvoll umgeht. Ein frei verfügbares Taschengeld ist ein optimales Mittel dazu.

Regelmäßig und verlässlich
Taschengeld ist ab dem Volksschulalter sinnvoll. Davor können Kinder den Wert des Geldes noch nicht begreifen. Mit dem Schuleintritt gibt es pünktlich jede Woche einen fixen Geldbetrag (etwa 1 oder 1,5 Euro), der dem Kind zur freien Verfügung steht. Ab etwa 12 Jahren kann man dazu übergehen, das Taschengeld (etwa 20 Euro) monatlich auszuzahlen. Der Umgang mit einem Konto und bargeldlosen Zahlungen würde ein Kind überfordern, für Lehrlinge oder Student/innen ist es praktisch. Eltern sollten allerdings die Konditionen, besonders bei Überziehungsrahmen, genau prüfen.

Taschengeld wofür?
Ganz wichtig ist es, dass Eltern und Kind gemeinsam abklären, was davon bezahlt werden soll. Übernehmen Schuljause und Kleidung die Eltern, Naschereien und Kino das Kind? Diese Vereinbarungen haben natürlich auch einen Einfluss auf die Höhe des Taschengeldes. Leben die Eltern getrennt oder bekommen die Kinder auch von den Großeltern regelmäßig Geldzuwendungen, sind das besondere Herausforderungen, die ebenso abzuklären sind.

Nicht mit Geld strafen oder belohnen
Weder eine schlechte Schulnote noch eine besonders gute Leistung dürfen sich auf das Taschengeld auswirken. Auch eine übliche Mithilfe im Haushalt sollte nicht mit Geld belohnt werden. Und ist das Taschengeld einmal zu schnell ausgegeben, darf es nicht vorzeitig ersetzt werden – das würde den Sinn des Taschengeldes verfehlen.

Eigene Erfahrungen machen
Mit ein paar Euro Taschengeld lernen Kinder rasch, was es heißt, eigene Kaufentscheidungen zu treffen oder auf ein ersehntes Objekt der Begierde hinzusparen. Auch Fehlkäufe werden wohl nicht zu vermeiden sein, aber genau darin liegt ja der Erziehungsgedanken vom Taschengeld. Das Kind lernt, Schnäppchen zu entdecken und bekommt ein Gefühl für teuer und preiswert. Es muss abwägen, welche Ausgaben sinnvoll sind und welche man aufschiebt oder ob man gar auf etwas verzichtet. Schließlich spürt das Kind auch, wie schnell das Geld weg sein kann.

Handy zum Schulstart?
Thorsten Rathner, Experte der Schuldnerhilfe OÖ, meint dazu: „Stellen Sie sich und dem Kind einmal die Frage, wozu das Handy gebraucht wird. Eigentlich sollte es die gegenseitige Erreichbarkeit von Eltern und Kindern sein. Die ist in der Volksschule durch den Kontakt zur Schule an sich gegeben. Bleibt nur noch der Schulweg. Und dazu reicht ein einfaches Handy ohne Internet.“ Rathner weiß natürlich um den Gruppendruck und den Hang der Kinder zum Spielen am Smartphone. „Man kann den Kindern aber schon klar- machen, dass so ein Gerät teuer ist, besonders Markenhandys. Das ist für viele Familien eine Herausforderung.“ Mit einem Wertkarten-Handy ist man zumindest vor einer Kostenexplosion geschützt. Bei allen Smartphones rät der Experte dazu, sich über Vertragsdetails und technische Einschränkungen zu informieren und darüber auch mit den Kindern immer wieder zu reden. Viele „Gratis-Smartphones“ sind in Wahrheit nicht günstig, weil sie mit einer langen, kaum kündbaren Vertragsdauer verbunden sind. Bei Apps und Spielen ist darauf zu achten, ob die Inhalte dem Alter entsprechen.

- Die Broschüre „Taschengeld & Co“ ist bei der Schuldnerhilfe OÖ (www.schuldner-hilfe.at) kostenlos zu beziehen.
- Saferinternet.at unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien.

Autor:

KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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