Gedanken zum Evangelium: Christkönigs-Sonntag
Letzte Gespräche…

Einige Kinder werden in die Schar der Ministranten aufgenommen. Auch wenn damit noch nicht das ganze Leben entschieden ist, aber sie treffen eine Wahl … für Jesus. | Foto: kathbild.at / Franz Josef Rupprecht
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… heißt das Buch von Peter Seewald, in dem er den emeritierten Papst Benedikt XVI. interviewt. Dieser Titel kommt einem in den Sinn, wenn man vom Gespräch zwischen Jesus und Pilatus liest. Es ist für Jesus eines der letzten – nach dem Motto: „Was ich noch sagen wollte.“ Freilich, das Thema gibt nicht Jesus vor, sondern Pilatus mit seiner Frage: „Bist du der König der Juden?

Das Thema „Jesus als König“ taucht nicht erst am Ende seines irdischen Lebens auf, sondern schon am Anfang: So fragen im Matthäus-Evangelium die Sterndeuter aus dem Osten: „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (2,2). König Herodes war natürlich ,not amused‘ über solche Ansagen. Schon damals zeigen sich bei Jesus Konturen eines Königtums, das anders ist als eines von dieser Welt.

Jesus ist keiner, der seine Sache mit Habgier, Bestechung, irgendwelchen Tricks, mit Krieg, Hass oder Streit durchsetzt, sondern die Liebe ist das Prinzip seiner Herrschaft, die Wahrheit gilt als Währung in seinem ewigwährenden König­tum. Er sagt: „Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde.“ (Joh 18, 36).

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Jesus ist König eines Königtums, in dem die Leute nicht einmal ausrücken, um ihn vor der drohenden Auslieferung zu bewahren. Die wehrlose Liebe geht also ihren Weg, ohne Rücksicht auf Verluste. So und nicht anders wird Jesus zum Heilsbringer für die Welt, zum Erlöser, der unsere Sünden und Vergehen trägt.

Aber was bedeutet das für uns? Wir haben die Wahl, welchem König wir folgen. Ist Jesus unser Herr und König, dann heißt das zuallererst, auf seine Stimme zu hören und nach seinen Geboten zu leben. Wir erlauben ihm also, in allen Bereichen unseres Daseins etwas zu sagen zu haben und in sie hineinzuwirken. So ist er unser guter Hirt, und wir sind seine Jünger.

Man wird dann nicht nur an unseren Worten, sondern auch an unseren Taten erkennen, welchen König wir gewählt haben und welchem König wir nachfolgen.

Menschen, die also so ticken wie ihr König Jesus, werden etwas ausstrahlen von dieser Liebe und werden anderen Vorbild sein können. Gerade in diesen oft schwierigen Tagen meint dies, dass wir Gutes tun für unsere Mitmenschen, im Kleinen und im Großen, wo immer es möglich ist.

Wir beide und noch ein paar andere aus dem Priesterseminar machen an diesem Christkönigs-Sonntag einen Pfarrbesuch in Mauer, Wien 23. In der Messe, an der wir teilnehmen, werden auch einige Kinder in die Schar der Ministranten aufgenommen. Auch wenn damit noch nicht das ganze Leben entschieden ist, aber sie treffen eine Wahl … für Jesus. Daumen hoch für diese Minis!

Evangelium und Kommentar als PDF
Einige Kinder werden in die Schar der Ministranten aufgenommen. Auch wenn damit noch nicht das ganze Leben entschieden ist, aber sie treffen eine Wahl … für Jesus. | Foto: kathbild.at / Franz Josef Rupprecht
Samuel N. Wolf, zurzeit jüngsten Wiener Seminarist  | Foto: privat
Autor:

Markus Muth aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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