Neue Initiative: Klimaoasen
Pfarren der Erzdiözese Wien öffnen ihre Innenhöfe für alle

Essen und Gesellschaft gibt es in den Sommermonaten im Pfarrgarten in Breitensee an jedem Montag und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr. | Foto: Caritas-Wien
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  • Essen und Gesellschaft gibt es in den Sommermonaten im Pfarrgarten in Breitensee an jedem Montag und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr.
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Sich abkühlen, zusammensitzen, gemeinsam essen: Das alles passiert derzeit in den Innenhöfen der Pfarren der Erzdiözese Wien. Die Caritas hat sogenannte „Klimaoasen“ ins Leben gerufen – eine davon befindet sich in Breitensee im 14. Bezirk.

Da ist Pensionist Bobby, der mit seiner Hundedame Sissi auf dem Schoß im Schatten der Bäume Platz nimmt. Jela, die gleich ums Eck wohnt und die bunte Gesellschaft schätzt. Oder Hansi, der hier fast jeden kennt. Zwei Mal wöchentlich kommen im Garten der Pfarre Breitensee Menschen zusammen: zum Plaudern, gemeinsamen Essen und um der Hitze der Stadt zu entfliehen.

AUDIO: Der Pfarrgarten als „Klimaoase“

Insgesamt zehn Pfarren in Wien haben sich dazu entschlossen, am Caritas-Projekt „Klimaoase“ teilzunehmen, sechs weitere dieser Plätze gibt es bereits in Niederösterreich. Vor allem an armutsbetroffene Menschen richtet sich das Angebot. An Menschen, die obdachlos sind, arbeitslos oder deren Pension kaum zum Leben reicht. „Diese Personen traf die Isolation während des Corona-Lockdowns besonders hart“, erklärt Alexander Bodmann, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, „so entstand die Idee, Orte der Zusammenkunft zu schaffen, an denen sich Menschen austauschen und miteinander Zeit verbringen können – natürlich unter Einhaltung der nötigen Corona-Sicherheitsmaßnahmen.“

Mohnnudeln werden von Mitarbeitern der Caritas an diesem heißen Sommertag ausgegeben, Pizza, Suppe und Getränke. Auch der 67-jährige Bobby freut sich über die Verköstigung: „Ich habe sehr wenig Pension und alles, was ich hier bekomme, hilft mir“, sagt der Schrebergarten-Bewohner. Die 81-jährige Hausmeisterin Jela lässt sich ihre Portion einpacken: „Ich esse dann lieber zu Hause. Aber zuvor sitze ich gerne mit Leuten zusammen und erfahre, was sich so tut.“

Viele Besucher sind Stammgäste
„So lange der Vorrat reicht, gibt es Essen“, sagt Gerhard Koudela von der Pfarr-Caritas Breitensee, der hinter dem Tresen aus Heurigentischen steht. Spenden, etwa in Form von Gastro-Gutscheinen, werden von der Caritas gerne angenommen. Im Winter bietet die Caritas Breitensee den Menschen Platz in einer Wärmestube. Die Klimaoase ist nun das Pendant im Sommer. Viele der Besucher, die vorbeikommen, sind demnach Stammgäste.

„Ich bin sehr dankbar für das Engagement der Caritas“, sagt Pfarrer Georg Fröschl, „es entstehen hier berührende Begegnungen“. Erfreulich findet Fröschl auch, dass es bei den Zusammenkünften im Pfarrhof ums gemeinsame Essen geht. „Das zeigt mir, dass die Mahlfeier in der Kirche auch eine zweite Seite hat: Das Miteinander-Sein im ganz konkreten normalen Leben.“

Insgesamt 16 Pfarren der Erzdiözese Wien beteiligen sich in Wien und Niederösterreich bereits am Projekt „Klimaoase“.

Mehr Information rund um Standorte und Öffnungszeiten finden Sie auf: caritas-wien.at/klimaoase

Essen und Gesellschaft gibt es in den Sommermonaten im Pfarrgarten in Breitensee an jedem Montag und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr. | Foto: Caritas-Wien
Zwei Mal wöchentlich kommen im Garten der Pfarre Breitensee Menschen zusammen: zum Plaudern, gemeinsamen Essen und um der Hitze der Stadt zu entfliehen. | Foto: Caritas-Wien
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Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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