"Markiger" Einwand für den Hirtenhund
"Televerkündigung"

Lieber Hirtenhund !
Ich glaube, dass du ein wenig zu streng über die Streaming-Gottesdienste und die Übertragungen im Fernsehen jaulst. Als Helfer beim Hüten, nimmst du dir gleich einen der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts zu Hilfe, um den Verantwortlichen ordentlich die Leviten zu lesen.
Du schmeißt den "metaphysischen Scham-Knochen" des fernsehkritischen Jesuiten Karl Rahner recht geschickt aus deiner Hundehütte, offensichtlich nicht bedenkend, dass die Streaming-Gottesdienste in dieser nicht gerade durch intensive menschliche  Kontakte geprägten Zeit, vielleicht für viele Menschen eine willkommene Quelle der Erbauung, Tröstung, Hilfe und Mitfeier-Gelegenheit darstellt, bei der der "reich gedeckte Tisch des Wortes" zu allen Mitfeiernden getragen wird und die als spirituelles Ziel auch die Möglichkeit zur geistigen Kommunion bietet.
Da ich angesichts dieser Möglichkeiten ein sehr erfreutes, dankbares und interessiertes Schäflein bin, empfinde ich die eventuellen "Wurstsemmel-Sakrilege" als marginale Verfehlung.
Als guter Hirtenhund solltest du eigentlich wissen, dass es in schwierigen Zeiten nicht so sehr darauf ankommt, wie das Wort des Hirten zu den Schäfchen kommt, sondern dass es überhaupt gehört, gesehen, übertragen und zu Herzen genommen wird. Oder schmeißt du bei der nächsten Fernsehübertragung des "Urbi et Orbi" auch mit einem Knochen ?  
Mit herzlichem Blöken von einem
Schaf aus der Herde des HERRN dem Weg.

Gerhard Titze, Bibliothekar
1230 Wien

Autor:

Gerhard Titze aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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